Finale für 23. Dezember geplant
Die Fußball-WM in Katar soll im November und Dezember 2022 stattfinden. Die Taskforce des Weltverbands FIFA hat sich auf ihrer Sitzung in Doha am Dienstag für diesen Termin, der von der FIFA-Exekutive am 19./20. März noch fixiert werden muss, ausgesprochen. Das Turnier soll außerdem um einige Tage verkürzt werden, aber wie gehabt mit 32 Teams und 64 Spielen ausgetragen werden.
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Nach einem sechsmonatigen Konsultationsprozess sei der Termin im November/Dezember der „brauchbarste“ gewesen und habe die volle Unterstützung von allen sechs Kontinentalverbänden, teilte die FIFA mit. Es habe nach all den Diskussionen nur diese Lösung gegeben, sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke. Britische Medien berichteten über Pläne, wonach das WM-Finale in Katar am 23. Dezember stattfinden soll. Beginnen soll die WM am 26. November.

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Scheich Mohammed bin Hamad al-Thani und FIFA-Präsident Joseph Blatter brachten die WM 2022 in den Wüstenstaat
Seit Monaten hatte es Streit über den Termin der WM-Endrunde gegeben. Eine Austragung wie üblich in den Sommermonaten ist aufgrund der hohen Temperaturen von bis zu 40 Grad nicht praktikabel. Zuletzt waren auch noch der Jänner und Februar 2022 im Gespräch, allerdings würde dieser Termin mit den Olympischen Winterspielen kollidieren. Das IOC-Großereignis soll vom 4. bis 20. Februar 2022 in Almaty oder Peking stattfinden. Eine Verlegung ins Jahr 2023 sei aus „rechtlichen Gründen“ ausgeschlossen, bekräftigte die FIFA.
Terminliche Turbulenzen ohne Ende
Auch der Alternativvorschlag der europäischen Clubs und Ligen, die WM von Ende April bis Ende Mai auszutragen, erwies sich nicht als Ideallösung. In diesem Zeitraum wäre ebenfalls mit hohen Temperaturen zu rechnen gewesen, außerdem beginnt 2022 der Fastenmonat Ramadan am 2. April. So sei die Terminfindung laut Scheich Salman bin Ebrahim al-Chalifa, dem Vorsitzenden der Taskforce, eine große Herausforderung gewesen.
Dass der WM-Beginn nun wohl auf den spätestmöglichen Termin gesetzt wird, dürfte ein Zugeständnis an die europäischen Clubs und Ligen sein. Ebenso der Vorschlag der Taskforce, den Confederations Cup im Jahr vor dem WM-Turnier nicht in Katar, sondern in einem anderen Mitgliedsland des Asiatischen Fußballverbands (AFC) wie üblich im Sommer auszutragen. Stattdessen soll die Club-WM im November/Dezember 2021 als Testlauf in Katar durchgeführt werden.
Dass die WM kaum im Sommer ausgetragen werden kann, war aber nahezu allen Beteiligten klar. Mediziner hatten vor der großen Hitze in Katar gewarnt. Auch wenn die WM-Organisatoren die Temperaturen bei einer Sommer-WM in den Stadien herunterkühlen wollten, wäre die Belastung für Spieler und Fans außerhalb der Arenen groß gewesen.
Engländer „not amused“
Doch auch nach dem gefundenen Kompromiss gibt es viele Verlierer, insbesondere die europäischen Clubs und Ligen, die ihre Saison für gut zwei Monate unterbrechen müssen. Entsprechend groß ist der Aufschrei in England, schließlich gehört die Zeit um Weihnachten herum mit dem Boxing Day zu den umsatzstärksten Terminen der Liga. „Das ist enttäuschend. Es ist die falsche Entscheidung. Wir sind von der UEFA im Stich gelassen worden“, klagte Premier-League-Chef Richard Scudamore der BBC.
Als Verlierer bleibt auch die FIFA zurück, wenngleich der Schweizer Präsident Joseph Blatter den November-Termin gerne als seine Idee verkauft. Denn seit der WM-Vergabe im Dezember 2010 hat sich die Katar-WM zu einem einzigen Ärgernis entwickelt. Die schwierige Terminfindung wurde von Korruptionsvorwürfen und dem Skandal um viele Todesopfer auf den Baustellen des Landes begleitet.
Zumindest FIS-Boss Kasper erleichtert
Wenigstens der Präsident des Internationalen Skiverbandes (FIS), Gian-Franco Kasper, reagierte erleichtert auf den Terminvorschlag der Taskforce. „Wir sind erfreut, dass der FIFA-Vorschlag, die WM Ende 2022 auszutragen, nicht mit Olympia kollidiert“, sagte der Schweizer bei der nordischen WM in Falun. Die Auswirkungen auf die Skiweltcups in dem betreffendem Zeitraum seien derzeit nicht absehbar, weil es noch keinen Terminkalender für die Saison 2022/23 gibt.
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