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Löw gönnt vielen Stars eine Pause

Deutschlands Teamchef Joachim Löw will sich im Testspiel am Mittwoch (20.30 Uhr) in Kaiserslautern gegen Australien „das Feuer für Georgien holen“. Die Zuschauer wollten natürlich „gute Spiele und Ergebnisse sehen“ - viel entscheidender seien aber aus sportlicher Sicht drei Punkte am Sonntag in Tiflis, mahnte Löw: „Sonst geraten wir in der EM-Qualifikation noch viel mehr unter Zugzwang.“

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Entsprechend wird der 55-Jährige seine 23 Akteure auf die zwei Partien verteilen und die Kräfte wohlüberlegt dosieren. „Ich möchte gewährleisten, dass alle Spieler am Sonntag in Georgien körperlich und geistig in einem guten Zustand sind“, sagte Löw. Der leicht angeschlagene Torhüter Manuel Neuer wird laut dem Teamchef wegen einer Schleimbeutelentzündung im Knie pausieren.

„Wir wollen nichts riskieren“, sagte Löw. Für einen Einsatz von Neuer in Tiflis gegen Georgien bestehe keine Problematik, „wenn man jetzt vorsichtig vorgeht“. Stattdessen wird wohl Roman Weidenfeller das Tor hüten. Weitere Vielspieler wie die Weltmeister Toni Kroos, Thomas Müller und Jerome Boateng, die noch am Sonntagabend für ihre Vereine im Einsatz waren, sollen ebenfalls den Akku aufladen.

„Das eine oder andere probieren“

„Ich bin durchaus bereit, gegen Australien das eine oder andere zu probieren“, kündigte Löw an. Bis zu sechs Auswechslungen kann er vornehmen. Einsatzgarantien stellte er den lange verletzten Rückkehrern Holger Badstuber und Ilkay Gündogan aus. Bastian Schweinsteiger soll das Team zumindest für einen Teilzeiteinsatz als Kapitän anführen.

Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft

AP/Michael Probst

Deutschlands Teamchef Löw wird gegen Australien einige Stammspieler schonen

Auch Schweinsteiger sieht das Australien-Spiel vor allem als „guten Test“ für Georgien: „Das Entscheidende ist, dass wir die Punkte in der EM-Qualifikation holen, das ist das A und O.“ Schließlich ist der Weltmeister nur Dritter in Gruppe D hinter Polen und Irland. Das sei zu wenig für die eigenen Ansprüche, sagte Schweinsteiger: „Wir sind Weltmeister. Ich hoffe, dass wir unsere Aufgaben als Nummer eins der Welt erfüllen. Das ist nicht einfach.“

Zumal Löw den Ist-Zustand seines immerhin noch 16 Weltmeister umfassenden Kaders vor dem Start ins Länderspieljahr 2015 ohne jede Augenwischerei beschrieb: „Weder als Einheit noch in der Leistung sind wir auf dem WM-Niveau.“ Allerdings sei diese Erkenntnis für ihn „keine völlig negative Überraschung“.

Deutsche Mannschaft im Umbruch

Die Mannschaft sei im Umbruch, personelle und taktische Veränderungen stünden darum bis zur Europameisterschaft 2016 auf der Agenda. Löws neues Schlagwort lautet dabei „Flexibilität“. Unter anderem soll mit einer Dreierkette in der Abwehr, die er schon zuletzt in Spanien erprobt hat, das Offensivspiel variantenreicher werden. Über Nacht ein neues System zu beherrschen, dürfe aber niemand erwarten, so Löw.

„Entscheidend ist, bis zur EM oder auch in den Jahren danach diese Dinge zu verinnerlichen.“ Zur Zukunft gehört auch die zur EM-Saison geplante Personalauffrischung. Spieler wie Emre Can (Liverpool), Kevin Volland (Hoffehheim) sowie die jungen Schalker Max Meyer und Leon Goretzka sollen aber zunächst im Sommer möglichst als U21-Europameister internationale Meriten verdienen. „In der neuen Saison werden dann die Karten für alle neu gemischt“, sagte Löw.

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