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Klare Angelegenheit für „Bullen“

Red Bull Salzburg gibt sich auf dem Weg zur Titelverteidigung weiter keine Blöße. Die „Bullen“ feierten am Samstag im Salzburger Derby beim SV Scholz Grödig in der 31. Runde der tipico-Bundesliga einen 3:0-(1:0)-Auswärtssieg. Die Elf von Trainer Adi Hütter baute damit die Tabellenführung auf Verfolger Rapid auf zehn Zähler aus.

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Jonatan Soriano mit einem Doppelpack (24., 59.) hieß der Matchwinner aus Salzburger Sicht. Es waren die Tore 88 und 89 für den Spanier in dessen 100. Ligaspiel. Der eingewechselte Japaner Takumi Minamino setzte den Schlusspunkt (91.). Vor einmal mehr enttäuschender Kulisse (2.700 Besucher) siegte der Tabellenführer zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen gegen den Lokalrivalen.

Spielszene Grödig - Salzburg

APA/Daniel Krug

Per Elfmeter erzielte Soriano sein 89. Tor im 100. Spiel

Beide Trainer waren aufgrund von Verletzungen zu personellen Umstellungen gezwungen: Grödig-Trainer Michael Baur musste unter anderem auf die Mannschaftsstützen Stefan Nutz und Ione Cabrera sowie die gesperrte Liefering-Leihgabe Lucas Venuto verzichten. Bei den Gästen rückte Konrad Laimer anstelle des an der Schulter verletzten Mittelfeldmotors Naby Keita im zentralen Mittelfeld in die Mannschaft.

Überflieger Soriano

Tipico-Bundesliga, 31. Runde

Der Spanier setzte auch das erste Rufzeichen im Spiel. Mit einer Drehung ließ er Grödig-Verteidiger Matthias Maak aussteigen und zwang Torhüter Cican Stankovic zu einer Glanzparade (6.). In der 24. Minute durfte der Torjäger auch beim Jubiläumsspiel „standesgemäß“ jubeln: Nach einem Tomi-Fehlpass setzte Marcel Sabitzer den Kapitän ideal in Szene, und der 29-Jährige überhob Stankovic aus über 20 Metern zu seinem 88. Bundesliga-Tor im Salzburg-Dress, dem 28. in der laufenden Saison.

Zwei Anläufe für zweites Tor

Die Hausherren, bei denen Daniel Schütz nach einem Zusammenprall mit Andre Ramalho verletzt ausschied (25.), zeigten sich in der Offensive, ähnlich wie im Cupspiel, über die gesamte Spielzeit harmlos: Erst in der 44. Minute prüfte Tomi Salzburg-Schlussmann Peter Gulacsi mit einem Freistoß zum ersten Mal.

Nach dem Seitenwechsel zählte erst Sorianos zweiter Treffer wegen eines vermeintlichen Handspiels des Spaniers nicht (50.), wenig später ließen Sabitzer und Soriano eine Doppelchance ungenützt (53.). Nach knapp einer Stunde Spielzeit foulte Robert Strobl Soriano im Strafraum, der Spanier scheiterte mit dem fälligen Strafstoß an Torhüter Stankovic. Schiedsrichter Markus Hameter ließ den Elfmeter allerdings wiederholen, da Spieler zu früh in den Sechzehner gelaufen waren. Im zweiten Versuch traf der Goalgetter ins linke untere Eck (59.).

In der Folge spielten die Gäste die Partie locker heim, in der Nachspielzeit drückte Joker Minamino den Ball nach Soriano-Vorarbeit zum 3:0 über die Linie. Die Salzburger erfüllten damit den Wunsch ihres Trainers, der vor dem Spiel die Parole „möglichst zu null spielen“ ausgerufen hatte.

Rote Laterne leuchtet Grödig an

Während die „Bullen“ mit ihrem 20. Saisonsieg dem Meistertitel erneut einen Schritt näher kamen, halten die Grödiger bei nur einem Erfolg in den vergangenen sechs Spielen. Vor den verbleibenden fünf Runden hat die Baur-Elf weiter sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten Wiener Neustadt.

Stimmen zum Spiel:

Michael Baur (Grödig-Trainer): „Die Qualität hat sich heute durchgesetzt. Mein Team hat sich bis zum 0:1 allerdings gut geschlagen. Dann haben wir einige Eigenfehler gemacht. Mich ärgert, dass wir uns dadurch immer wieder selbst um die Früchte der Arbeit bringen. Der junge Goiginger hat sich sehr gut geschlagen, das möchte ich hervorheben. Er hat frischen Wind ins Spiel gebracht. Wir haben aber nicht die nötige Qualität auf allen Positionen, deshalb spielen die Spieler auch in Grödig und nicht in Salzburg. Natürlich ist ein 0:3 nichts Positives, aber einige Spieler haben sich heute dennoch für die nächste Saison empfohlen. Sorianos Bilanz spricht Bände.“

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): „Der Sieg war über 90 Minuten verdient. Ich möchte Grödig ein Kompliment aussprechen, sie haben die Räume gut eng gemacht. Schlussendlich hat sich aber unsere Qualität durchgesetzt. Der Sieg ist in dieser Phase der Meisterschaft wahnsinnig wichtig für uns. Jetzt sind wir elf Punkte vorne und haben viermal zu null gespielt. Wir haben hinten heute nicht viel zugelassen.“

Zur Kritik von Sportdirektor Ralf Rangnick: „39 Gegentore sind für unser Team bedeutend zu viel. Mir hat gefallen, dass wir jetzt besser geschlossen nach hinten arbeiten und die Konzentration sehr hoch ist. Wir wollen immer zu null spielen, wichtig ist, dass wir auf diese Kritik eine Reaktion gezeigt haben.“

Tipico-Bundesliga, 31. Runde

Samstag:

Grödig - Salzburg 0:3 (0:1)

Das.Goldberg Stadion, 2.700 Zuschauer, SR Hameter

Torefolge:
0:1 Soriano (24.)
0:2 Soriano (59./Elfmeter)
0:3 Minamino (91.)

Grödig: C. Stankovic - Potzmann, Maak, Strobl, Martschinko - Handle (58./Goiginger), Brauer (80./Gschweidl), Völkl, Schütz (26./Huspek) - Djuric - Tomi

Salzburg: Gulacsi - Ankersen, Ilsanker, Hinteregger, Schmitz - Lazaro (71. Bruno), Ramalho, Laimer, Berisha (80./Minamino) - Soriano, Sabitzer (85./Djuricin)

Gelbe Karten: Stankovic, Potzmann bzw. Soriano

Die Besten: Stankovic, Djuric, Huspek bzw. Soriano, Sabitzer, Hinteregger

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