Wiener Neustadt rückt dem Abstieg näher
Der SV Scholz Grödig hat den Klassenerhalt in der tipico-Bundesliga so gut wie sicher. Die Salzburger feierten am Samstag in der 32. Runde einen 4:2-Erfolg bei Schlusslicht SC Wiener Neustadt und bauten den Vorsprung auf das Tabellenende vier Runden vor Schluss auf beruhigende zehn Punkte aus. Für die Niederösterreicher rückt hingegen der Abstieg immer näher.
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Aufseiten der Grödiger sorgten die kommenden Rapid-Kicker Philipp Huspek (36., 88.), Tomi (28.) und Stefan Nutz (76.) für die Entscheidung und den ersten Sieg nach drei Niederlagen in Folge. Für die Wiener Neustädter war vor 2.350 Zuschauern ein Doppelpack von Reinhold Ranftl (39., 79.), der auch beim 4:4 gegen Sturm Graz am 25. April doppelt getroffen hatte, zu wenig.

APA/Hans Punz
Die Grödiger dürfen im Abstiegskampf durchatmen, die Wr. Neustädter nicht
Die Mannschaft von Trainer Helgi Kolvidsson verlor damit auch das vierte Bundesliga-Heimspiel gegen Grödig und ist insgesamt schon neun Spiele sieglos. Der Abstand von drei Zählern auf den Vorletzten Admira Wacker Mödling vergrößerte sich aber nicht, da der Niederösterreich-Rivale in Salzburg mit 0:4 verlor. Am Samstag kommt es in Maria Enzersdorf zum direkten Kellerduell.
Freitag an allen drei Toren vor der Pause beteiligt
In einer sehr zerfahrenen ersten Hälfte hatten die Grödiger etwas mehr vom Spiel. Huspek ließ zwei Chancen auf die Gästeführung ungenützt (14., 17.). Die fiel dann dank tatkräftiger Mithilfe der Heimischen. Christoph Freitag verlor den Ball leichtfertig an Lucas Venuto, dessen Zuspiel Tomi nur noch ins leere Tor schieben musste (28.). Der kommende Rapid-Stürmer hätte vier Minuten später beinahe einen Doppelpack geschnürt, schoss aber drüber.
Beim 0:2 war wieder Freitag unglücklich an der Entstehung beteiligt. Der Neustädter brachte den Ball nicht weg, und nach Zuspiel von Matthias Maak traf Huspek aus seitlicher Position aus elf Metern ins Tor (36.). Der Schuss schien für Goalie Thomas Vollnhofer nicht unhaltbar. Die Hausherren schlugen aber schnell zurück, gleich die erste schön herausgespielte Aktion überhaupt führte zum Anschlusstreffer. Nach Vorarbeit von Freitag und Herbert Rauter schloss Ranftl zum 1:2 ab (39.).
Erfolglose Aufholjagd von Wr. Neustadt
Nach der Pause legten die davor in der Offensive größtenteils harmlosen Gastgeber einen Gang zu. Beinahe wäre ihnen ein Blitzstart geglückt. Cican Stankovic musste sich bei einem Rauter-Schuss auszeichnen, zudem rettete die Stange bei einem Volley von Adam Susac (48.).
Bei den Grödigern lief spielerisch nicht viel zusammen, da den Hausherren aber nur ein Sieg wirklich weiterhalf, boten sich für die Gäste mehr Räume. Vollnhofer konnte sich bei einem Venuto-Abschluss auszeichnen (59.), zudem setzte Tomi den Ball aus sieben Metern drüber (67.). Die vergebenen Chancen rächten sich aber nicht, nach Venuto-Flanke war Nutz per Kopf erfolgreich (76.).
Obwohl den Hausherren abermals durch Ranftl noch ein Treffer gelang (79.), kamen sie einem Punktegewinn nicht mehr nahe. Huspek machte nach einem Nutz-Lochpass endgültig den Sack zu (88.). Die Kabinenansprache von Stefan Maierhofer, der vor dem Spiel seine Ex-Mitspieler motiviert hatte, brachte somit nicht den erhofften Erfolg.
Stimmen zum Spiel:
Helgi Kolvidsson (Wr.-Neustadt-Trainer): „Wir haben unsicher und ängstlich gespielt, das wird im Abstiegskampf nicht reichen. In der ersten halben Stunde war wenig Spielfluss auf beiden Seiten, wenige Aktionen. Wir sind erst nach dem 0:2 aufgewacht. In der zweiten Hälfte haben wir in der Anfangsphase gedrückt, aber Pech gehabt mit dem Stangenschuss. Wir haben dem Druck nicht standgehalten, wir müssen jetzt darauf hinarbeiten, dass wir es gegen die Admira besser machen. Wir müssen den Hebel umlegen, uns besser präsentieren und mehr Leben auf den Platz bringen.“
Michael Baur (Grödig-Trainer): „Wir sind glücklich, dass wir das Spiel positiv gestalten konnten. Mit der Leistung sind wir aber nicht ganz zufrieden. Nach dem 2:0 haben wir Wiener Neustadt wieder stark gemacht. Wir haben aber immerhin vier Tore gemacht und unter dem Strich verdient gewonnen. Gratulationen nehmen wir erst entgegen, wenn der Klassenerhalt auch rechnerisch geschafft ist.“
Tipico-Bundesliga, 32. Runde
Samstag:
Wiener Neustadt - Grödig 2:4 (1:2)
Stadion Wr. Neustadt, 2.350 Zuschauer, SR Schüttengruber
Torfolge:
0:1 Tomi (28.)
0:2 Huspek (36.)
1:2 Ranftl (39.)
1:3 Nutz (76.)
2:3 Ranftl (79.)
2:4 Huspek (88.)
Wr. Neustadt: Vollnhofer - T. Kainz (84./Tieber), Susac, Sereinig, Prettenthaler - Ranftl, Freitag, O’Brien (61./Osman Ali), Hofbauer - Rauter, Dobras (69./Maderner)
Grödig: C. Stankovic - Potzmann, Maak, Strobl, Martschinko - Brauer, Völkl (64./Djuric) - Huspek, Nutz (88./Karner), Venuto - Tomi (80./Goiginger)
Gelbe Karten: Ranftl bzw. Strobl, Venuto, Maak, Brauer, Huspek
Die Besten: Sereinig, Ranftl bzw. Nutz, Huspek, Venuto
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