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Wer spielt Europacup, wer steigt ab?

Während in den europäischen Topligen vor der letzten Runde die jeweiligen Meister bereits feststehen, bleibt der Kampf um den Klassenerhalt überall bis zuletzt spannend. Besonders nervenzerfetzend ist die Situation in Deutschland: Gleich sechs Clubs sind vor dem Saisonfinale am Samstag vom Abstieg bedroht - darunter klingende Namen wie der Hamburger SV, Hannover 96 und der VfB Stuttgart, Arbeitgeber von ÖFB-Legionär Martin Harnik.

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Von den letzten sechs Mannschaften treffen gleich vier direkt aufeinander: Der Tabellenletzte Paderborn (31 Punkte) spielt gegen den 16. aus Stuttgart (33 Punkte), der 15. Hannover empfängt den 14. aus Freiburg, beide haben 34 Zähler. Der 17. Hamburg (32) empfängt Schalke, während Hertha (35) in Hoffenheim zumindest einen Zähler holen muss, um auch im nächsten Jahr erstklassig zu sein.

HSV zittert vor erstem Abstieg der Clubgeschichte

Besonders bitter ist die Situation für den HSV. Die Norddeutschen, die als einziger Bundesliga-Verein noch nie zweitklassig waren, hatten bereits in der vergangenen Saison in die Relegation gehen müssen und sind am Samstag nicht nur auf einen Sieg, sondern auch auf Schützenhilfe angewiesen. „Wir haben es nun nicht mehr in der eigenen Hand. Das fühlt sich beschissen an“, brachte Tormann Rene Adler die Stimmung bei den Hamburgern auf den Punkt.

Pierre-Michel Lasogga und Gojko Kacar

APA/dpa/Marcus Brandt

Für den HSV wird es auch heuer wieder eng im Kampf um den Klassenerhalt

Während die Situation im Tabellenkeller am letzten Spieltag zum Krimi wird, sind die Rollen an der Spitze der Liga klar verteilt: Meister Bayern München, Wolfsburg, Mönchengladbach und Leverkusen können für die Champions League planen, Schalke hat die Europa League fix in der Tasche und Augsburg (46 Zähler) mit einem Dreipunktepolster auf Dortmund, das dank der Teilnahme am DFB-Pokalfinale gegen Wolfsburg das EC-Ticket hat, so gut wie. Wohl nur noch theoretische Chancen aufgrund der wesentlich schlechteren Tordifferenz hat Werder Bremen (43) als Achter.

Liverpool, Tottenham und Southampton um EL-Platz

In der englischen Premier League steht ebenso wie in Deutschland der Meister schon länger fest, hinter Chelsea spielen aber noch sechs Clubs um einen Platz im internationalen Geschäft. Der derzeit Dritte Arsenal (72 Punkte), für den es im Nachtragsspiel gegen Sunderland nur zu einem torlosen Remis reichte, hofft, Manchester United (69) im Kampf um die direkte Qualifikation für die Champions League auszustechen. Zumindest die Quali haben beide Teams aber fix.

In der letzten Runde am Sonntag wird es für Liverpool, das in Stoke die letzte Partie mit Kapitän Steven Gerrard bestreitet, Tottenham, und Southampton noch einmal spannend: Alle drei Teams müssen sich um zwei Europa-League-Tickets matchen. Aston Villa kann dank der Teilnahme am FA-Cup-Finale gegen Arsenal (30. Mai) ebenfalls für die Europa League planen.

Fans des FC Liverpool

APA/EPA/Peter Powell

Die Liverpool-Fans müssen mit ihrem Club um einen Europa-League-Platz zittern

Am Ende der Tabelle wehren sich zwei Mannschaften gegen den Gang in die zweite Liga. Nach dem 0:0 gegen Arsenal ist Sunderland gerettet, gefährdet sind noch Hull City (34 Punkte) und Newcastle (36). Die Queens Park Rangers und der FC Burnley stehen bereits als Absteiger fest.

Atletico und Valencia um Champions-League-Ticket

In Spanien endete der Zweikampf um den Titel am vergangenen Wochenende zugunsten Barcelonas, als Vizemeister steht Real Madrid fest. Stadtrivale Atletico (77 Punkte), im Vorjahr noch Meister und am Samstag bei Granada zu Gast, ist nach der Niederlage gegen die Katalanen weiter Dritter, muss sich aber bis zuletzt mit Valencia (74), das bei Almeria spielt, um einen Champions-League-Fixplatz duellieren. Der FC Sevilla (73) hat in Malaga noch intakte Chancen auf die Qualifikation zur Königsklasse - im schlimmsten Fall aber ebenso wie Villarreal (60) das Ticket für die Europa League fix.

Antoine Griezmann

APA/AP/Andres Kudacki

Ex-Meister Atletico hofft im Fernduell mit Valencia auf das CL-Ticket

Noch keine Entscheidung ist bezüglich der restlichen zwei Absteiger neben Cordoba gefallen. Zwei Vereine aus dem Quartett Almeria (32), Eibar (32), Granada (34) und La Coruna (34), das beim frisch gebackenen Meister antritt, müssen den Gang in die zweite Liga antreten. Fix gerettet ist seit Sonntag Levante, der Club von ÖFB-Legionär Andreas Ivanschitz.

Noch zwei Runden in Italien zu spielen

Im Gegensatz zu den anderen europäischen Topligen stehen in der italienischen Serie A noch zwei Runden auf dem Programm. Hinter Champion Juventus ist alles offen, zumal mit Roma (67 Punkte), Lazio (66), Napoli (63) und Fiorentina (58) gleich vier Clubs nur neun Punkte auseinander liegen. Auch hinter den CL- und EL-Rängen dürfen sich drei weitere Mannschaften noch Chancen auf einen internationalen Startplatz ausrechnen: Sowohl der FC Genoa als auch Stadtrivale Sampdoria sowie Inter Mailand könnten den Florentinern noch gefährlich werden.

Francesco Totti

Reuters/Alessandro Bianch

Roma hat die besten Chancen auf einen Fixplatz in der Champions League

Neben dem insolventen FC Parma und Cesena steht seit vergangenem Wochenende mit Cagliari, das den Achtpunkterückstand auf den rettenden 17. Rang in den ausstehenden beiden Runden nicht mehr aufholen kann, auch der dritte Absteiger fest. Der Meister von 1970 war zuletzt elf Saisonen im Oberhaus vertreten.

Dreikampf um CL-Quali in Frankreich

Neben Frankreichs Meister Paris St. Germain ist eine Runde vor Schluss auch Olympique Lyon fix in der Champions League dabei. Um den verbliebenen CL-Qualiplatz der Ligue 1 gibt es in der letzten Runde am Samstag einen Dreikampf zwischen Monaco (68 Punkte), Olympique Marseille und St. Etienne (beide 66), die im Notfall aber zumindest eines der zwei Europa-League-Tickets sicher haben. Mit Evian, Metz und Lens stehen die drei Absteiger bereits fest.

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