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Südstädter müssen weiter zittern

Puntigamer Sturm Graz hat in der 35. Runde der tipcio-Bundesliga das Ticket für die Europa-League-Qualifikation gelöst. Die Grazer gewannen bei Admira Wacker Mödling am Sonntag mit 2:1 (0:1) und stießen die Südstädter wieder voll in den Abstiegskampf. Sturm geriet zwar durch einen Elfer von Richard Windbichler (16.) in Rückstand, Donis Avdijaj (51.) und Anel Hadzic (70.) drehten die Partei aber noch.

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Während die Steirer die Meisterschaft mit dem Auswärtssieg damit entweder als Dritter oder Vierter beenden werden und damit fix in der Europa-League-Qualifikation spielen, liegt die Admira vor der letzten Runde nur noch zwei Punkte vor Schlusslicht Wiener Neustadt, die bei Rapid ein torloses Remis erreichten. Die Südstädter haben aber ihr Schicksal noch immer in der eigenen Hand, sie treffen am kommenden Sonntag auswärts auf Grödig, während Wiener Neustadt zeitgleich Altach empfängt.

Jubel des Sturm-Spielers Anel Hadzic

APA/Herbert Pfarrhofer

Sturm drehte nach Rückstand auf und darf sich nun über einen EL-Startplatz freuen

Admira darf über frühe Führung jubeln

Die Admira, die vor dem Anpfiff die am Saisonende vom Verein scheidenden Profis Windbichler, Stephan Auer und Andreas Leitner verabschiedet hatte, war in der ersten Hälfte die klar besser Mannschaft und ging durch einen souverän verwerteten Foulelfer von Windbichler (16.) in Führung. Sturm-Verteidiger Wilson Kamavuaka hatte zuvor Schößwendter bei einem Windbichler-Freistoß zu lange am Trikot gezogen und im Strafraum niedergerissen. In Minute 43 fiel dann fast das 2:0, als Rene Schicker einen Bajrami-Stanglpass nur hauchdünn verpasste.

Sturm fand dagegen in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht ins Spiel und musste nach einer halben Stunde auch noch ohne Stammtorhüter Christian Gratzei, der sich am Knie verletzte, auskommen. Dadurch feierte Ersatzgoalie Tobias Schützenauer fünf Tage nach seinem 18. Geburtstag überraschend sein Bundesliga-Debüt.

Ausgleichstreffer aus dem Nichts

Der Ausgleichstreffer der Grazer fiel fünf Minuten nach der Pause aus dem Nichts: Schalke-04-Leihgabe Avdijaj schoss aus gut 20 Metern genau ins rechte Eck. Und auch der zweite Torschuss der Steirer zappelte in den Maschen. Ein Drehschuss von Hadzic knapp außerhalb der Strafraumgrenze wurde noch leicht abgefälscht und senkte sich genau zwischen Latte und Schlussmann Siebenhandl ins Tor.

Damit fand Sturm nach zuletzt fünf sieglosen Spielen (vier Remis und eine Niederlage) wieder in die Erfolgsspur. Nach der 0:2-Heimniederlage im Sommer feierte das Foda-Team gegen die Admira nun den dritten Sieg en suite.

Stimmen zum Spiel:

Oliver Lederer (Admira-Trainer): "In der ersten Hälfte haben wir das sehr ordentlich gemacht, wir hätten auch noch das 2:0 machen können. Nach der Pause war Sturm leicht feldüberlegen. Die Tore waren aber nicht zwingend, denn es waren Fernschüsse. Aber so ist eben Fußball. Dass es nach der Pause bei uns nicht mehr so gelaufen ist, lag auch am psychologischen Druck im Kampf gegen den Abstieg. Wir haben es dann nicht mehr verstanden, Chancen zu kreieren.

Wir haben es aber immer noch in unserer eigenen Hand, uns in der Bundesliga zu halten. Grödig wird es uns aber sicher sehr schwer machen. Ich bin aber lieber zwei Punkte vorne als hinten. Leider haben wir heute die große Chance vergeben, den Klassenerhalt endgültig zu fixieren."

Franco Foda (Sturm-Trainer): „Wir haben unser großes Ziel, international zu spielen, erreicht. In der ersten Hälfte haben wir nicht so gut gespielt. Die Admira war aggressiver, hat das gut gemacht und ist verdient in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte haben wir es dann besser gemacht und damit das Match umgedreht. Mit dieser Leistung nach der Pause bin ich absolut zufrieden.“

Tipico-Bundesliga, 3. Runde

Sonntag:

Admira - Sturm 1:2 (1:0)

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 3.755 Zuschauer, SR Lechner

Torfolge:
1:0 Windbichler (16./Foulelfer)
1:1 Avdijaj (51.)
1:2 Hadzic (70.)

Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Schößwendter, Katzer, Auer - Windbichler - Bajrami (77./B. Sulimani), Malicsek (46./Lackner), Kerschbaumer, Grozurek - R. Schicker (55./Ouedraogo)

Sturm: Gratzei (34./Schützenauer) - Ehrenreich, Kamavuaka, Madl, Klem - Hadzic, Piesinger - Avdijaj, Offenbacher, Gruber (88./Beichler) - Tadic (75./Schloffer)

Gelbe Karten: Windbichler, Auer bzw. Piesinger, Ehrenreich, Offenbacher, Hadzic

Die Besten: Schößwendter, Kerschbaumer bzw. Avdijaj, Gruber

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