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Alte Bestmarke um 1,6 km überboten

Unter dem Jubel von 6.000 begeisterten Fans hat Olympiasieger Bradley Wiggins einen fantastischen Stundenweltrekord aufgestellt. Der Zeitfahr-Weltmeister legte am Sonntag im Olympic Velodrome von London 54,526 Kilometer zurück und verbesserte die alte Bestmarke von Landsmann Alex Dowsett (52,937) gleich um 1,589 Kilometer.

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Bradley Wiggins

Reuters/Andrew Winning

Wiggins raste zum Weltrekord

Bei seinem Hochgeschwindigkeitsauftritt fuhr der 35-Jährige sogar an die historische Marke von Chris Boardman heran, der 1996 gar 56,375 Kilometer zurückgelegt hatte. Der Weltradsportverband (UCI) hatte damals die Rekorde annulliert und futuristische Rahmengeometrien und außergewöhnliche Sitzpositionen verboten.

„Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist“, sagte Wiggins nach Fixierung des Weltrekords. „Näher werde ich nicht mehr an das Gefühl herankommen, wie es ist, ein Baby zu bekommen“, meinte er hinsichtlich der während dieser Stunde ertragenen Schmerzen. „Es war nur qualvoll. Du blickst andauernd auf die Uhr, zählst die Minuten herunter. Daher bin ich wirklich erleichtert.“

Martin oder Cancellara könnte folgen

Durch die Fabelzeit von Wiggins dürfte die Rekordjagd vorerst beendet sein. Nachdem der Weltverband die Restriktionen gelockert hatte, verbesserte Jens Voigt im September den Weltrekord. Danach wurde er noch vom Österreicher Matthias Brändle, dem Australier Rohan Dennis und Dowsett übertroffen.

Für eine weitere Verbesserung dürfte nun allenfalls noch der dreimalige Weltmeister Tony Martin oder Vierfachchampion Fabian Cancellara infrage kommen. Wiggins hatte im April beim Klassiker Paris-Roubaix Abschied vom Straßenradsport genommen. Der Toursieger von 2012 wird noch bis 2016 seine Runden auf dem Holzoval drehen. Sein letztes Ziel sind die Olympischen Spiele in Rio. Dort will er seine beeindruckende Medaillensammlung (viermal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze) noch einmal aufbessern.

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