Belgischer Rekordsieger schlägt wieder zu
Der Ironman Austria ist am Sonntag wieder zu einer Machtdemonstration von Marino Vanhoenacker geworden. Der belgische Rekordsieger gewann in 7:48:45 Stunden überlegen vor dem Niederösterreicher Michael Weiss und trug sich nach einigen Jahren Absenz zum siebenten Mal in die Siegerliste von Klagenfurt ein.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Weiss kam bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von rund 25 Grad Celsius in 8:06:59 Stunden knapp eineinhalb Minute vor dem spanischen Vorjahressieger Ivan Rana ins Ziel. „Danke vielmals, ich habe heute so kämpfen müssen“, sagte Weiss unmittelbar danach im ORF-Interview.

APA/EXPA/JFK
Weiss freute sich auch über Rang zwei
Vanhoenacker übernahm nach dem Schwimmen die Führung und baute sie immer weiter aus. Am Ende verpasste er seinen eigenen Rekord aus dem Jahr 2011 nur um 2:47 Minuten. Für ihn war es nach Brasilien im Mai bereits der zweite Ironman-Sieg in diesem Jahr. In Klagenfurt hatte der 38-Jährige zuvor schon von 2006 bis 2011 gewonnen.
„Das bringt mich nach Hause“
„Es fängt an wehzutun, aber die Stimmung ist super. Das bringt mich nach Hause“, hatte er knapp zwei Kilometer vor dem Finish während des Laufens noch genug Luft für ein Interview. „Die Zeit ist mir egal. Ich will den Sieg und das genießen.“
Ironman in Klagenfurt
Der Ironman in Klagenfurt brachte zwei Jahresweltbestleistungen und einen heimischen Doppelsieg bei den Damen.
Nachdem er sich im Ziel einige Zeit lang erholt und die Siegerehrung „geschwänzt“ hatte, fand Vanhoenacker dann weitere Worte. „Obwohl ich einen großen Vorsprung hatte, ist es immer hart für den Körper. Nach dem Zieleinlauf brauchte ich dann ein bisschen Ruhe. Aber gib mir 20 Minuten, dann spüre ich mich wieder. Also nicht wie vorher, aber wieder ein bisschen besser. Das Ziel war heute, das Ding nach Hause zu bringen. Viele Leute haben sich wegen Brasilien Fragen gestellt, aber ich habe daran geglaubt. Aber easy war es nicht. In vier Wochen zweimal so etwas vom Körper und dem Kopf zu verlangen, das ist Wahnsinn, auch für mich. Jetzt werde ich das eine Woche lang genießen.“
„Der zweite Platz ist wie ein Sieg“
Weiss lieferte sich im Finish ein packendes Duell mit Rana. Zuerst überholte der Spanier den Gumpoldskirchner bei Kilometer 32, musste dann aber seinem hohen Tempo beim Laufen Tribut zollen und sich mit Rang drei begnügen.
Weiss war bereits 2011 Zweiter geworden und freute sich danach: „Ivan ist ein großartiger Läufer. Der zweite Platz ist für mich wie ein Sieg. Gratulation an Marino. Ich bin ein gleichmäßiges Tempo gelaufen, habe dann aber einen Einbruch gehabt. Wenn Ivan nicht selbst einen Einbruch gehabt hätte, werde ich Dritter geworden. Marino war heute einfach überlegen, aber ich bin überglücklich.“
Wutti triumphiert bei den Frauen
Bei den Frauen kam Eva Wutti als Siegerin ins Ziel, ihre Zeit von 8:45:47 Stunden war die drittbeste je von einer Frau in Klagenfurt erzielte. Die 26-jährige Kärntnerin hatte beim Radfahren die Führung vor ihrer Landsfrau Lisa Hütthaler übernommen und den Vorsprung beim Laufen dann kontinuierlich ausgebaut. Im Ziel, dass sie mit der neuntbesten Zeit des Tages und vor dem zweitbesten österreichischen Mann sowie klar vor Hütthaler erreichte, erwartete sie dann ein Päckchen Gummibären als erster Lohn.

GEPA/Daniel Goetzhaber
Wutti übernahm beim Radfahren die Führung vor ihrer Landsfrau Hütthaler
„Rechnen kann man mit dem Sieg nie, es war ein besonders langes und schweres Rennen“, sagte Wutti. „Nach 15 Kilometern des Laufens hatte ich Zweifel, ob ich das Ziel sehen würde. Ich bin so glücklich und stolz, dass ich das geschafft habe. Ich bin mit dem Rad kontrolliert gefahren, aber in der zweiten Runde ist mein Bremsseil gerissen und mein GPS hat nicht mehr funktioniert. Ich wusste nicht, ob ich richtig unterwegs bin. Beim Laufen bin ich viel zu schnell losgelaufen, es war dann ein sehr hartes Rennen“.
Vor Wutti waren in Klagenfurt bisher nur Kate Allen (2003 und 2005) sowie Eva Dollinger im Jahr 2010 Heimsiege bei den Frauen gelungen. Hütthaler, die sich 17 Minuten hinter Wutti Rang zwei sicherte, fixierte den ersten österreichischen Ironman-Doppelsieg. „Sie ist beim Laufen ein höheres Tempo angegangen, das konnte ich nicht mitgehen“, sagte Hütthaler. „Eva ist eine verdiente Siegerin.“
Harald Maresch, ORF.at
Link: