Fluchtversuch zahlt sich aus
Matthias Krizek darf sich auf der dritten Etappe der 67. Österreich-Rundfahrt mit dem Trikot des besten Bergfahrers schmücken. Der Wiener fuhr auf dem zweiten Abschnitt von Litschau nach Grieskirchen einen Großteil der 196 Kilometer in einer Fluchtgruppe an der Spitze und übernahm damit die Führung in der Bergwertung. Der Tagessieg ging an den Australier David Tanner.
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Der 30-jährige Tanner feierte am Montag nach 196,1 Kilometern aus dem Waldviertel bis ins Hausruckviertel vor Clement Venturini (FRA/Cofidis) und Peter Kusztor (HUN/Amplatz-BMC) seinen ersten Sieg seit fünf Jahren. Der Deutsche Gerald Ciolek behauptete vier Sekunden vor Tanner die Gesamtführung. Bester Österreicher als 19. ist nach wie vor Matthias Krizek, der das Geschehen des hügeligen Abschnitts lange als Ausreißer geprägt hatte.
Turbulente Rundfahrt-Etappe
Turbulent war das Finale der Montag-Etappe der Österreich-Rundfahrt in Grieskirchen. Ein Sturz vor dem Ziel machte den Australier Tanner zum Tagessieger. Das Bergtrikot holte sich der Österreicher Matthias Krizek.
Krizek landete bei der Hitzeschlacht von Nieder- nach Oberösterreich als bester ÖRV-Profi auf Platz 24. Spitzenreiter Gerald Ciolek aus Deutschland wurde zwei Sekunden hinter Tanner Etappenneunter, sein bisher zeitgleich mit ihm voran gelegener Landsmann Rüdiger Selig kam wie andere auch im kurvenreichen Finale zu Sturz und musste aufgeben.
Tanners Risiko wird belohnt
Vizestaatsmeister Krizek, der nach dem Abreißen seines ursprünglichen Fluchtgefährten Michael Taferner (WSA-Greenlife) die letzten beiden Bergwertungen als Solist für sich entschied, war vom Hauptfeld rund 35 Kilometer vor dem Ziel eingeholt worden. Auf dem Weg zur abschließenden Bergwertung am Schaumberg und im kniffligen Finale in Grieskirchen zerriss es das Feld in mehrere Teile.
In der verbliebenen 80-Mann-Spitzengruppe setzte sich Tanner dank risikoreicher Fahrweise durch. „Das ist mein erster Sieg seit der Tour of Utah 2010. Ich mag solche trickreichen Schlussphasen. Ich habe auf den letzten beiden Kilometern Risiko genommen und war dann alleine vorne“, meinte Tanner. Der Australier hat aber wie Ciolek keine Ambitionen auf den Gesamtsieg und versprach, bei den erst folgenden Bergetappen seinen Kapitän Stefan Denifl zu unterstützen.

APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer
Tanner hatte in Grieskirchen im Zielsprint die schnellsten Beine
Krizek spürt Attacken
Denifl belegte diesmal als zweitbester Österreicher Platz 26. Knapp davor kam Krizek ins Ziel. Der Wiener aus der oberösterreichischen Felbermayr-Mannschaft hatte in der Endphase sogar noch Kraft, seinen Teamkollegen um Gregor Mühlberger zu helfen. „Ich hoffe, ich werde das auf der nächsten Etappe nicht büßen. Es war heute mit Gegenwind und Seitenwind sehr hart, außerdem ging es dauernd rauf und runter“, betonte der Wiener.
Weil der Bergtrikotträger als Gesamt-19. (+ 14 Sek. hinter Ciolek) unverändert auch bester Österreicher ist, darf sein Teamkollege Stephan Rabitsch (zeitgleich Gesamt-24.) am Dienstag auf dem Weg von Windischgarsten über den Hengstpass und den Präbichl nach Gratwein-Straßengel stellvertretend das Österreicher-Trikot tragen. Denifl ist mit nun 16 Sekunden Rückstand als 31. drittbester ÖRV-Profi.
Spitzenreiter kritisiert Kurs
Während Tanner den zweiten Etappensieg für IAM in Folge bejubelte, ärgerte sich Ciolek über die seiner Meinung nach zu riskante Streckenführung. „Das war eine schwere und schöne Etappe, aber auf dem letzten Kilometer drei, vier solche Kurven einzubauen muss nicht sein. Das ist gefährlich“, sagte der in vergangenen Jahren bei der Ö-Tour bereits dreimal auf Etappen erfolgreiche Deutsche. Tatsächlich war es auf den letzten Kilometern zu mehreren Stürzen gekommen. In einen war Katjuscha-Profi Selig verwickelt, der aber keine ernsthaften Verletzungen davontrug.
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