Wolfsberg hadert mit 0:1-Niederlage
Während Thomas Tuchel sichtlich erleichtert war, durften Dietmar Kühbauer und seine Wolfsberger über die verpasste Chance auf eine Sensation hadern. Beim 0:1 gegen Borussia Dortmund im Hinspiel der dritten EL-Qualifikationsrunde ging der deutsche Spitzenclub am Donnerstag als glücklicher Sieger vom Feld. Der WAC hatte in der zweiten Hälfte immerhin mehrmals den Ausgleich vor Augen.
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Kühbauer war mit dem Spielgeschehen vor 30.250 Zuschauern im ausverkauften Wörthersee-Stadion deshalb mehr als zufrieden. Nach einer Stunde legte seine Mannschaft den Respekt vor dem deutschen Topclub ab. „Wir waren am höchsten Niveau - mehr geht nicht“, war der ehemalige Wolfsburg-Legionär voll des Lobes für seine Elf. Im Rückspiel am Donnerstag im Signal Iduna Park (20.30 Uhr) wollen die Kärntner noch einmal eine gute Figur abgeben. Zuvor geht es in der Liga in Ried weiter.

ORF.at/Christian Öser
Thomas Tuchel war in Klagenfurt der glücklichere Coach
„Wir konnten mithalten“
Die Gäste trafen in Klagenfurt in der 16. Minute durch Jonas Hofmann in gewohnter BVB-Manier nach einem schnellen Gegenstoß. „Da hat man gesehen, welches Tempo in Dortmund steckt. Wir waren vor der Pause allgemein zu verhalten“, analysierte Kühbauer. Als der WAC mutiger und die Borussia-Beine müder wurden, konnten die Kärntner „Wölfe“ schließlich nachsetzen.
Thomas Zündel schoss allein vor BVB-Goalie Roman Bürki über das Tor, Tadej Trdina und Boris Hüttenbrenner verpassten mit Kopfbällen nach Eckbällen nur knapp einen Treffer. Wieder und wieder musste Dortmund in höchster Not klären. Das „Nonplusultra“ (Kühbauer), der Ausgleich, wollte jedoch nicht mehr glücken. Die Gäste retteten den knappen Vorsprung über die Zeit. WAC-Kapitän Michael Sollbauer konnte mit der Niederlage dennoch „gut leben“.
Freude und Frust nach Europacup-Spielen
Die Bilanz des österreichischen Trios in der Europa League könnte nach den Hinspielen nicht unterschiedlicher sein: Freude bei Altach, Zufriedenheit über die Leistung beim WAC und großer Frust bei Sturm.
„Wir haben gesehen, das sie keine Übermenschen sind und auch nur zwei Beine haben. Wir konnten mithalten, das war wichtig zu sehen“, betonte der Verteidiger, der sich zumeist Marco Reus in den Weg stellte. Sollbauer fasste sogar das schier Unmögliche ins Auge: „Die Chancen auf den Aufstieg sind da. Auch wenn es schwierig wird.“
Sieg hat BVB „Körner gekostet“
Im Lager der Dortmunder sprachen alle Beteiligten von einem glücklichen Erfolg. „Es ist noch einmal verdammt knapp geworden“, meinte der deutsche Teamspieler Ilkay Gündogan. Trotzdem überwog die Zufriedenheit über den erfolgreichen Saisonstart im ersten Pflichtspiel unter Tuchel. Auch der Klopp-Nachfolger betonte, dass ein 1:1 durchaus verdient gewesen wäre.
Mit der Leistung seines Teams war Tuchel zum jetzigen Zeitpunkt der Saison dennoch zufrieden. „Manchmal sind solche Siege und Erlebnisse besser, als wenn alles leicht von der Hand geht. Dieser Sieg hat uns schon ein paar Körner gekostet und war ein guter Schritt Richtung Wettkampffitness“, sagte der von deutschen Medien auf Schritt und Tritt beobachtete 41-Jährige.
Auf die leichte Schulter werde er den Außenseiter aus Wolfsberg auch im Rückspiel nicht nehmen. „Natürlich ist noch nichts entschieden, wir spielen schließlich Fußball und führen lediglich zur Halbzeit 1:0“, sagte Tuchel. Abwartend agieren wird der BVB im ersten Saisonspiel vor heimischer Kulisse jedenfalls nicht: „Wir wollen auch die zweite Halbzeit um jeden Preis gewinnen.“
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