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Entscheidung in der 90. Minute

Red Bull Salzburg hat am Samstag eine glanzlose, aber gelungene Generalprobe für das Europa-League-Play-off gegen Dinamo Minsk abgeliefert. Der Meister setzte sich in einem schwachen Bundesliga-Spiel gegen Cashpoint SCR Altach mit 2:0 durch. Die Tore erzielten der später verletzt ausgewechselte Omer Damari (5.) und Naby Keita (90.).

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Salzburg gelang nach dem verpatzten Saisonstart der zweite Sieg in Folge - wenn auch weitaus weniger überzeugend als zuletzt in Ried (4:1). Die „Bullen“ fielen vor 7.539 Zuschauern nach einer starken Anfangsphase zurück, schoben sich aber auf den fünften Tabellenplatz vor. Altach, am Donnerstag in Innsbruck gegen Belenenses Lissabon ebenfalls im Europa-League-Einsatz, ist mit nur drei Punkten aus fünf Spielen Neunter und Vorletzter.

Salzburg-Spieler jubeln

GEPA/Harald Steiner

Jubel bei den Salzburgern über die rasche Führung

Umstellungen auf beiden Seiten

Die Salzburger mussten nach dessen Kurzcomeback in Ried erneut ohne Kapitän Jonatan Soriano auskommen. Nach einer Wadenverletzung machen dem Spanier nun Oberschenkelprobleme zu schaffen. Im Tor gab Trainer Peter Zeidler erneut Alexander Walke den Vorzug gegenüber Cican Stankovic.

Während sich Zeidler mit zwei Änderungen in der Startformation begnügte, rotierte Altachs Damir Canadi kräftig durch. Die Vorarlberger starteten im Vergleich zum ersten Ligasieg am Mittwoch gegen Mattersburg (3:1) mit acht neuen Spielern. Unter anderem pausierten Kapitän Philipp Netzer sowie Stürmer Hannes Aigner, der fünf Tage vor dem EL-Play-off-Hinspiel gegen Belenenses nicht einmal auf der Bank saß.

Zweiter Sieg in Folge für den Meister

Red Bull Salzburg startete gegen Altach erstmals in dieser Saison meisterlich in ein Bundesliga-Spiel und feierte am Ende den zweiten Sieg in Folge.

Überfallsartiger Start der „Bullen“

Die „Bullen“ starteten überfallsartig - und wurden durch Damari früh belohnt. Der Israeli traf nach Vorarbeit von Takumi Minamino, der ihm den Ball ideal in den Lauf gespielt hatte, aus spitzem Winkel (5.). Das Duo hatte die Salzburger schon gegen Ried jeweils mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße gebracht. Für Damari war die Partie aber noch vor der Pause zu Ende. Der 26-Jährige, zu Saisonbeginn bereits wegen einer Knieverletzung außer Gefecht, zog sich bei einem Foul von Daniel Luxbacher eine Verletzung des rechten Sprunggelenks zu und musste durch Youngster Dimitri Oberlin ersetzt werden (34.).

Bei einem Lattenschuss von Valon Berisha, der im Strafraum etwas glücklich an den Ball gekommen war, waren die Salzburger dem 2:0 nahe (11.). Danach verloren sie aber zusehends die Kontrolle über das Spiel. Ein erster Altach-Warnschuss von Dominik Hofbauer ging neben das Tor (20.). Einen weiteren Hofbauer-Versuch wehrte Walke nur kurz ab, Martin Harrer stand beim Abstauber aber im Abseits (32.).

Kaum Chancen nach Seitenwechsel

Nach der Pause waren Chancen Mangelware. Den Matchball ließ Minamino aus, der nach Idealpass von Berisha an Altach-Keeper Andreas Lukse scheiterte (72.). Ein gefühlvoller Schuss des eingewechselten David Atanga landete an der Latte (85.), ehe Keita mit einem sehenswerten Solo über die linke Seite völlig unbedrängt von der Altacher Defensive für die Entscheidung sorgte (90.).

Im Finish gab auch noch Salzburg-Routinier Christian Schwegler nach überstandenem Mittelfußknochenbruch sein Comeback. Der Meister beendete eine Serie von zuletzt drei sieglosen Duellen mit Altach. Die Vorarlberger sind nach drei Partien weiter ohne Auswärtspunkt und haben nur zwei Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Ried.

Stimmen zum Spiel:

Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): „Ein Spiel, das man in mehrere Teile unterteilen muss. Die ersten 15 Minuten waren toll. Wir hatten die Möglichkeiten auf das zweite Tor. Dann war nicht mehr die nötige Ruhe im Spiel, was auch physisch und mental bedingt ist. Physisch und mental war die Mannschaft heute nicht voll auf der Höhe, bedingt auch durch die vielen Spiele. Trotzdem kann man auf diesen Sieg aufbauen, der ist sehr viel Wert. Aber es gilt, noch sehr viel zu arbeiten. Wir haben heute nicht irgendeine Mannschaft geschlagen, sondern Altach, die zuletzt 4:1 in Portugal gewonnen haben.“

Damir Canadi (Altach-Trainer): „Wir haben das Spiel in den ersten 25 Minuten verloren. Wir haben keine Zweikämpfe angenommen. Es war keine Ordnung im Spiel, aber der Gegner hat auch in dieser Phase überragend gespielt. Wir sind an den Grundtugenden des Fußballs gescheitert. Mit der zweiten Hälfte bin ich aber zufrieden. Wir haben das Spiel in den Griff bekommen, es hat aber der letzte Pass gefehlt. Die Bälle wurden nicht genug zu Ende gespielt. Summa summarum waren 70 Minuten in Ordnung. Hier müssen es aber 90 Minuten sein, um etwas mitzunehmen.“

Tipico-Bundesliga, fünfte Runde

Samstag:

Salzburg - Altach 2:0 (1:0)

Red Bull Arena, 7.539 Zuschauer, SR Lechner

Torfolge:
1:0 Damari (5.)
2:0 Keita (90.)

Salzburg: Walke - Lainer, Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Minamino, Keita, Leitgeb, Berisha (80./Schwegler) - Reyna (60./Atanga), Damari (34./Oberlin)

Altach: Lukse - Lienhart (68./Prokopic), Ortiz, Pöllhuber, Schreiner - Salomon, Jäger, Roth, Luxbacher (62./Ngwat-Mahop) - Harrer (62./Seeger), Hofbauer

Gelbe Karten: Atanga bzw. Luxbacher, Harrer, Jäger, Ortiz, Prokopic

Die Besten: Hinteregger, Minamino bzw. Pöllhuber

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