Trainingsunfall nach dem Urlaub
Die Saison von Extremradfahrer Christoph Strasser ist abrupt zu Ende gegangen. Der dreimalige Sieger des Race Across America (RAAM) wurde bereits vor einer Woche im Training von einem Auto angefahren. Der 32-jährige Steirer erlitt dabei schwere Verletzungen. Neben dem rechten Knie wurden vor allem die Schultern besonders hart in Mitleidenschaft gezogen.
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Strassers Management machte erst am Montag auf den schweren Unfall des Radfahrers aufmerksam. Dieser hatte sich eine Woche davor - ausgerechnet am Tag nach der Rückkehr aus dem Urlaub - im Raum Fohnsdorf ereignet. Strasser war bei einer Trainingsfahrt von einem aus einer Seitenfahrbahn auf die Bundesstraße abbiegenden Fahrzeug übersehen und abgeschossen worden. Der 32-Jährige, der sich laut eigenen Angaben auf einer lockeren Ausfahrt befand, hatte keine Chance, den Crash zu verhindern.
ORF/Florian Prates
Gezeichnet vom Unfall: ORF Steiermark besuchte Strasser bei ihm zu Hause
Gebrochene Kniescheibe
„Ich war mit rund 45 km/h unterwegs“, sagte Strasser gegenüber ORF Steiermark, „und das ist dann doch recht heftig, wenn man da auf den Asphalt knallt.“ Nach einer Untersuchung im Krankenhaus gab es für Strasser eine ernüchternde Diagnose. „Die Kniescheibe ist gebrochen, in der linken Schulter habe ich einen Bändereinriss, und in der rechten Schulter ist so ziemlich alles kaputt. Das muss operiert werden“, so Strasser. Für die kommenden Wochen musste der Extremsportler alle Termine und Rennen absagen. Die Saison ist für den Steirer vorbei.
Verletzungspause für Extremradfahrer Strasser
Der steirische Extremradfahrer Christoph Strasser wurde auf einer Trainingsfahrt von einem PKW angefahren und dabei schwer verletzt.
„Ich muss mich jetzt daran gewöhnen, daheim zu sitzen und nichts tun zu können. Ich hoffe, dass die Operation bald stattfinden kann und in sechs Wochen die Schulter wieder einigermaßen zu bewegen ist“, so Strasser. Der Radfahrer kämpft vorerst noch mit seiner eingeschränkten Beweglichkeit: „Ich kann momentan auf einem Fuß durch die Wohnung humpeln und die linke Schulter einigermaßen bewegen.“ Zumindest selber essen ist damit wieder möglich: „Beim ersten Mal nach dem Unfall musste ich noch gefüttert werden. Im Moment kann ich nicht einmal ein Buch halten.“
lupispuma.com/Karelly
Strasser, hier beim Race Across America, muss vorerst kürzertreten
Der Termin für die Operation soll nach einem Gespräch mit dem Primar bald feststehen. Danach beginnen laut Strasser die Therapie und das Aufbautraining. Bis dahin ist Ruhe angesagt. Heuer wären noch das als „King of the Lake“ bekannte Einzelzeitfahren rund um den Attersee und die 500 Kilometer lange „Tortour Mallorca“ auf Strassers Programm gestanden.
„Werde 2016 wieder topfit sein“
„Als Rennradfahrer ist man dem Risiko im Straßenverkehr ausgesetzt. Ich hatte im Laufe meiner Karriere viel Glück, oft ist es gutgegangen, jetzt hatte ich halt mal Pech“, versuchte der Steirer in einer Aussendung mit dem Unfall positiv umzugehen. „Wie man in dieser Saison gesehen hat, kam ich nach dem Rückschlag beim RAAM stärker zurück. Genau das ist auch mein Motto für das Comeback nach den Knie- und Schulterverletzungen“, blickte Strasser, der mit 7 Tage 15 Std. 56 Min den Rekord beim RAAM hält, zuversichtlich in die Zukunft.
Beim diesjährigen Race Across America, das sein Landsmann Severin Zotter für sich entscheiden konnte, hatte Strasser wegen eines Lungeninfekts aufgeben müssen. Dafür holte sich der Steirer Mitte August in Rekordzeit die Extremrundfahrt Race Around Austria. Strasser ist zuversichtlich, auch im kommenden Jahr wieder um Siege mitmischen zu können. „Natürlich wirkt sich der Unfall auch auf die Saisonplanung für 2016 aus. Darüber werde ich mir bald Gedanken machen. Aber fix ist: Ich werde 2016 wieder topfit sein“, richtete der 32-Jährige seinen Fans aus.
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