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Golfbosse beeindruckt
Rund 24 Stunden dauerte die wegen des Wechsels an der Tourspitze notwendig gewordene Visite von Pelley und dem European-Ryder-Cup-Direktor Richard Hills. Pelley wollte sich nach der Übernahme der European-Tour-Vereinigung selbst ein Bild von den Bewerbern machen. Vergangene Woche war er in Deutschland, diese Woche in Spanien und auch in Österreich. Danach fliegt er nach Rom zu einem weiteren Konkurrenten Österreichs. Der ursprünglich für Ende Oktober 2015 angesetzt gewesene Vergabetermin wurde mittlerweile mehrmals verschoben.
Ryder-Cup-Begehung in Fontana
Eine Kommission der European Tour hat dem Golfclub Fontana einen Besuch abgestattet und die Bewerbung für den Ryder Cup 2022 geprüft.
Österreich bewirbt sich erstmals um den Ryder Cup und damit um einen der wichtigsten Sportevents weltweit. Im Bewerbungskampf, in dem es um Millionen geht, wird von Österreich mit dem Slogan „Ryder Cup in the Heart of Europe“ für eine Partnerschaft von neun Ländern geworben. Wien ist die offizielle „Host City“ der österreichischen Bewerbung um den prestigeträchtigen und alle zwei Jahre stattfindenden Kontinentalvergleich der besten Golfer aus Europa und den USA.
Wien und Nachwuchsarbeit zeigen Wirkung
„Wien ist eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe“, sagte Pelley laut ÖGV nach einer Fiakerfahrt. Beim Check des Fontana GC in Oberwaltersdorf südlich von Wien wurde das Duo aus Wentworth von Fontana-Besitzer Siegfried Wolf und der niederösterreichischen Sportlandesrätin Petra Bohuslav empfangen. Per Helikopter wurde das komplette Umfeld der Anlage bis hin zum Flughafen aus der Luft begutachtet.
Nach einer neuerlichen Präsentation durch ÖGV-Generalsekretär Robert Fiegl ging es nach Wien zu Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) bzw. ins Rathaus. „Wien ist eine einzigartige Stadt. Und der Fontana GC ist grandios und hervorragend als Austragungsort für den Ryder Cup geeignet“, sagte Pelley dort und lobte auch die Jugendprogramme („Hello Juniors“) des Österreichischen Golfverbandes.
Ryder Cup als Werbung für Österreich
Schelling bekräftigte beim Treffen den einstimmigen Ministerratsbeschluss zur Unterstützung der österreichischen Ryder-Cup-Bewerbung. „Das offizielle Österreich steht voll und ganz hinter dieser Kandidatur. Die Veranstaltung ist finanziell abgesichert. Österreich ist eines der stabilsten Länder der Welt, der Wirtschaftsstandort Österreich genießt einen hervorragenden Ruf“, sagte Schelling. „Es wäre schön, wenn Österreich nicht nur im Wintersport, sondern auch wieder einmal durch ein Großprojekt im Sommersport zeigen kann, wie gut es in der Organisation ist.“
Für ÖGV-Präsident Peter Enzinger war der Besuch eine weitere große Chance: „Pelley ist erst seit wenigen Monaten CEO der European Tour. Es ist großartig, dass er sich selbst ein Bild machen wollte“, sagte Enzinger. Ihn freue besonders, dass Pelley nicht so sehr an der Historie als viel mehr an der Zukunft interessiert sei.
Entscheidung „nicht einfach“
Pelley bezeichnete die kommende Entscheidung als „nicht einfach“. Der Kanadier bat um Geduld, bis er alle Bewerbungsunterlagen der Kandidaten gelesen habe. „Das braucht seine Zeit, aber ich hoffe, dass wir im Dezember eine Entscheidung bekanntgeben können.“ Der ursprüngliche Termin, 8. Dezember, sei jedenfalls nicht zu halten. Pelley verabschiedete sich mit dem Satz: „Ich komme wieder.“