Guten Mutes nach Operation
Für Matthias Mayer ist die Weltcup-Saison nach seinem Sturz in der Gröden-Abfahrt vorzeitig vorbei. Die Verletzungen des Kärntners stellten sich bei einer neuerlichen Untersuchung in Innsbruck als schlimmer heraus als zunächst angenommen.
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Wie der Österreichische Skiverband (ÖSV) am Sonntag mitteilte, sind der sechste und siebente Brustwirbel gebrochen, bei Letzterem handle es sich um eine instabile Fraktur. Mayer wurde in der Nacht operiert, der Bereich zwischen fünftem und achtem Brustwirbel sei dabei laut ÖSV verschraubt worden. Die Saison ist für den Olympiasieger damit frühzeitig beendet.
Horrorcrash in Gröden
Matthias Mayer kam bei der Abfahrt in Gröden auf der Ciaslat-Wiese schwer zu Sturz.
Am Samstagabend war nach einer MR-Untersuchung in Bozen noch vermeldet worden, dass alleine der siebente Brustwirbel betroffen sei und Mayer nur etwa vier Wochen ausfallen würde. Der Skistar wurde anschließend nach Innsbruck verlegt. Dort stellten die Ärzte nach Ansicht der Befunde eine andere Diagnose und entschlossen sich zur sofortigen Operation. „Matthias geht es den Umständen entsprechend gut. Er muss jetzt mindestens zehn Tage hier bleiben, bevor er in häusliche Pflege entlassen werden kann“, erklärte der behandelnde Arzt Michael Gabl.
„Hätte schlimmer sein können“
Mayer war am Morgen nach der Operation noch müde, aber bereits guten Mutes für den beschwerlichen Weg zum Comeback. „Es hätte viel schlimmer sein können. Das wächst alles wieder zusammen“, blickt der 25-Jährige durchaus positiv in die Zukunft.

APA/AP/Marco Trovati
Mayer wurde nach dem Unfall per Helikopter zunächst in die Klinik nach Bozen und später nach Innsbruck gebracht
Der Kärntner war am Samstag im Mittelteil der Saslong, vor der Einfahrt zur berühmten Ciaslat-Passage, von einer Welle ausgehoben worden und nach einer 180-Grad-Drehung in der Luft hart mit dem Rücken auf der Piste aufgeschlagen. Noch während der „Flugphase“ des Olympiasiegers pumpte sich der Airbag aufgrund der abnormalen Körperbewegung innerhalb von Millisekunden auf und dämpfte so die unsanfte Landung vermutlich noch entscheidend ab.
ÖSV-Sportdirektor Hans Pum war im ORF-Interview überzeugt: „Ich glaube, dass der Airbag den er verwendet hat, wahrscheinlich schwerere Verletzungen verhindert hat. Matthias ist bei 120 km/h aus enormer Höhe im Flachen direkt auf den Rücken und das Becken gestürzt.“ Der Oberösterreicher meinte weiters: „Man wird auch aus diesem Unfall Schlüsse für die weitere Entwicklung des Airbags ziehen können.“
Verletzungsmisere geht weiter
Für den ÖSV ist Mayer trotzdem der nächste gewichtige Ausfall in einer Saison, die in dieser Hinsicht unter keinem guten Stern zu stehen scheint. Die bitterste Nachricht kam drei Tage vor dem Weltcup-Start in Sölden, als Anna Fenninger bei einem Trainingssturz gleich mehrere Bänderrisse im Knie erlitt. Die Galionsfigur bei den Damen wird frühestens im Oktober 2016 in den Weltcup zurückkehren.
Joachim Puchner musste seine Ambitionen für heuer aufgrund einer Patellarsehnenverletzung frühzeitig begraben. Elisabeth Kappaurer zog sich Mitte November eine Knorpelverletzung zu, muss einige Monate pausieren. In Lake Louise verletzten sich Thomas Mayrpeter (Kreuzbandriss) und Markus Dürager (Schien- und Wadenbeinbruch) schwer. Einen Kreuzbandriss erlitt vor wenigen Tagen in Val d’Isere auch Kerstin Nicolussi.
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