Flock setzt auf „positive Energie“
Österreichs Bobteams und Skeletonpiloten wollen bei den am Freitag beginnenden Heimweltmeisterschaften auf der Olympiabahn in Innsbruck-Igls aufzeigen. Die Medaillenhoffnungen ruhen dabei in erster Linie auf Janine Flock. Die frischgebackene Europameisterin im Skeleton wurde im Vorjahr in ihrer Tiroler Heimat Weltcup-Zweite und -Dritte.
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„Es ist großartig, dass ich Europameisterin bin, aber mein großes Ziel ist die Heim-WM“, betonte Flock schon unmittelbar nach ihrer Fahrt zu EM-Gold in St. Moritz. Nachdem sie im Vorjahr den Gesamtweltcup gewonnen hat, will die 26-Jährige nun ihre erste WM-Medaille erobern. „Ich sehe diesen EM-Titel nicht so sehr als Druck als vielmehr als positive Energie.“
Christina Hengster verpasste mit ihrer Anschieberin Sanne Dekker EM-Bronze im Zweierbob nur um zwei Hundertstelsekunden, hofft aber, das in St. Moritz so knapp Verpasste in Igls nachholen zu können. 2012 wurde die 30-jährige Tirolerin auf ihrer Hausbahn bereits Junioren-Weltmeisterin, nachdem sie im Dezember davor dort als Weltcup-Dritte auch schon erstmals aufs Weltcup-Podest gefahren war.

GEPA/Andreas Pranter
Janine Flock blickt der Heim-WM in Innsbruck optimistisch entgegen
Hengster: „Igls ein gutes Pflaster für uns“
„Eine Heimveranstaltung ist immer etwas Besonderes, weil man eine ganz andere mediale Aufmerksamkeit bekommt und alle Freunde und die Familie an der Bahn sind und mitfiebern. Das ist das Positive daran. Doch Igls ist eine Starterbahn, und daher ist es für uns schwieriger, etwas rauszuholen, da sie sonst sehr kurz und leicht ist. Bisher war Igls aber ein gutes Pflaster für uns“, meinte Hengster zur Ausgangslage. In dieser Saison stand sie schon viermal auf dem Weltcup-Podest.
In Igls ist ein guter Start der Schlüssel im Medaillenkampf, denn in der lediglich 1.270 Meter langen 14-Kurven-Bahn mit nur 8,5 Prozent Gefälle können die Piloten unten heraus nur schwer beschleunigen. Die minimalen Hundertstelsekunden Vorsprung am Start multiplizieren sich deshalb auf mehr als das Doppelte in der Bahn, sofern man sich keine Fahrfehler in der relativ einfach zu fahrenden Bahn am Patscherkofel leistet. Deshalb ist es für die Vierercrew von Benjamin Maier praktisch unmöglich, das sensationelle EM-Silber nun bei der Heim-WM zu bestätigen.
Dominante Deutsche hoffen auf Hattrick
Die deutschen Toppiloten Francesco Friedrich (im Zweier) und Maximilian Arndt (im Vierer) peilen in Igls den WM-Hattrick an. Im Zweier gelang ein solches Triple bisher nur dem legendären Italiener Eugenio Monti bei seinen fünf Zweierbob-Titeln en suite von 1957 bis 1962 sowie dem nunmehrigen deutschen Cheftrainer Christoph Langen von 1993 bis 1996. In der Königsklasse wurde in der 85-jährigen WM-Geschichte bisher nur der vierfache deutsche Olympiasieger Andre Lange von 2003 bis 2005 dreimal in Serie Weltmeister in der Formel 1 des Wintersports.
Die Deutschen könnten im Bob alle Medaillen abräumen, denn auch Anja Schneiderheinze zählt auf ihrer Lieblingsstrecke zu den Topfavoritinnen. Mit Anschieberin Annika Drazek hat die Europameisterin und Vizeweltmeisterin nun „eine Startrakete“ im Schlitten und kann daher den sprintstarken US-Amerikanerinnen um Titelverteidigerin Elana Meyers Taylor und Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada mehr als Paroli bieten.
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