Auf den Spuren von Thomas Muster
Dominic Thiem hat seinen sensationellen Saisonstart um einen weiteren Höhepunkt erweitert. Der 22-jährige Niederösterreicher stürmte am Freitagabend (Ortszeit) mit einem überraschend glatten 6:2 6:2-Erfolg in nur 56 Minuten über Delray-Beach-Sieger Sam Querrey aus den USA in sein erstes Hartplatzfinale und zudem sein erstes Endspiel der ATP-500-Kategorie.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
In diesem trifft Österreichs Nummer eins erstmals auf den Australier Bernard Tomic, der sich gegen den Ukrainer Alexander Dolgopolow mit 1:6 6:4 6:3 durchsetzte. Thiem spielt am Sonntag (nicht vor 04.00 Uhr MEZ live ORF Sport +) nicht nur um seinen ersten Titel auf Hardcourt, sondern um seinen insgesamt fünften auf der ATP-Tour, den zweiten in dieser Saison nach Buenos Aires. „Wahnsinnsgefühl, in mein erstes ATP 500er Finale einzuziehen. Ich bin mit meiner Leistung und meinem Tennis sehr zufrieden“, schrieb Thiem auf seiner Facebook-Seite.
Der Niederösterreicher hat damit schon vor dem Endspiel mit 300 Zählern so viele ATP-Punkte wie nie zuvor bei einem Event gemacht. Sein Preisgeldscheck vor Abzug der Steuern müsste schon jetzt auf 151.050 US-Dollar (rund 137.240 Euro) ausgestellt werden. Im Endspiel geht es um 500 Zähler und 321.625 Dollar (292.227 Euro). Thiem ist der erste österreichische Finalist in Acapulco seit Thomas Muster, der das Turnier, das damals noch auf Sand ausgetragen wurde, von 1993 bis 1996 gleich viermal gewann.

APA/AFP/Pedro Pardo
Thiem hielt sich im Semifinale mit Querrey nicht lange auf
Klare Angelegenheit
In seinem bereits vierten Halbfinale in diesem Jahr nach Brisbane (Aus gegen Roger Federer), Buenos Aires (Titel) und Rio de Janeiro (Aus gegen Guido Pella) zeigte Thiem bei rund 26 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit nach 22.00 Uhr Ortszeit absolute Topform. Keine Spur von Müdigkeit war bei dem Lichtenwörther trotz der Strapazen der vergangenen Wochen zu sehen.
Thiem wurde seinem Spitznamen „Dominator“ im ersten Duell mit Querrey mehr als gerecht. Der Weltranglisten-15. startete gegen den 1,98-Meter-Riesen gleich optimal ins Match. Er entschärfte die wohl beste Waffe seines Gegners gleich im Auftakt-Game und nahm dem US-Amerikaner den Aufschlag ab. Das gelang ihm im Verlauf des einseitigen Halbfinales noch drei weitere Male, während Thiem selbst keinen einzigen Breakball zuließ.
23 Winner bei neun unerzwungenen Fehlern, 84 Prozent der Punkte nach dem ersten Aufschlag gewonnen - und das gegen einen Spieler, der selbst mit acht Siegen en suite in dieses Match gegangen war. Doch am Sieger dieses Duells bestand von Anfang an kein Zweifel. „Es grenzt an ein Wunder, ihn nach so einer langen Reise in der Form zu sehen“, meinte Thiem-Coach Günter Bresnik im ORF-Interview selbst begeistert vom Lauf seines Schützlings.
Beeindruckende Februar-Bilanz
Für Thiem geht es in Acapulco um seinen fünften Tour-Titel nach Nizza, Umag, Gstaad und Buenos Aires. Für Bresnik befindet sich Thiem in körperlich anderen Voraussetzungen als in Rio de Janeiro, als er vor einer Woche dann im Halbfinale doch müde gewirkt hatte. „In Rio war Einzel und Doppel einfach zu viel“, konstatierte Bresnik. Thiem, der mit dem Sieg über Querrey im Februar schon bei 12:1-Einzel-Siegen hält, hatte in Acapulco auf das Doppel verzichtet.
Gegen Tomic erwartet Bresnik ein schweres Match. „Er ist ein sehr unangenehmer Spieler, serviert ausgezeichnet. Aber in der Form muss sich Dominic vor niemandem verstecken“, sagte Bresnik. Thiem und Tomic trainierten übrigens in diesem Jahr in Australien sowohl in Brisbane als auch in Melbourne miteinander und kennen sich von daher schon ein wenig. Für Thiems Trainer sind die Rollen jedenfalls klar verteilt. „Favorit für mich ist morgen auch der Dominic“, gestand Bresnik.
Peya schlägt Marach
In der Doppel-Konkurrenz von Acapulco entschied Alexander Peya das Österreicher-Duell im Halbfinale gegen Oliver Marach für sich. Peya gewann an der Seite des Deutschen Philipp Petzschner gegen Marach und dessen französischen Partner Fabrice Martin mit 6:1 6:3. Im Endspiel trifft das als Nummer drei gesetzte Duo Peya/Petzschner auf Treat Huey/Max Mirnyi (PHI/BLR/4).
1.551.830-Dollar-ATP-Turnier in Acapulco
Semifinale: |
Bernard Tomic (AUS/5) |
Alexander Dolgopolow (UKR) |
1:6 6:4 6:3 |
Dominic Thiem (AUT/4) |
Sam Querrey (USA) |
6:2 6:2 |
Viertelfinal-Tableau: |
Alexander Dolgopolow (UKR) |
Robin Haase (NED) |
6:3 6:3 |
Bernard Tomic (AUS/5) |
Ilja Martschenko (UKR) |
7:5 7:5 |
Dominic Thiem (AUT/4) |
Grigor Dimitrow (BUL/7) |
7:5 6:2 |
Sam Querrey (USA) |
Taylor Fritz (USA) |
2:6 6:4 6:4 |
Achtelfinal-Tableau: |
Alexander Dolgopolow (UKR) |
David Ferrer (ESP/1) |
6:4 6:4 |
Robin Haase (NED) |
Aljaz Bedene (GBR) |
6:4 6:7 (3/7) 6:4 |
Ilja Martschenko (UKR) |
Ryan Harrison (USA) |
7:6 (7/3) 4:6 7:6 (7/5) |
Bernard Tomic (AUS/5) |
Adrian Mannarino (FRA) |
6:4 6:4 |
Grigor Dimitrow (BUL/7) |
Donald Young (USA) |
6:3 6:4 |
Dominic Thiem (AUT/4) |
Dimitri Tursunow (RUS) |
6:7 (5/7) 6:3 6:4 |
Taylor Fritz (USA) |
Victor Estrella Burgos (DOM) |
6:1 6:3 |
Sam Querrey (USA) |
Kei Nishikori (JPN/2) |
6:4 6:3 |
Erstrundentableau: |
David Ferrer (ESP/1) |
John Millman (AUS) |
6:4 6:2 |
Alexander Dolgopolow (UKR) |
Steve Johnson (USA) |
7:5 7:6 (7/4) |
Robin Haase (NED) |
Luis Patino (MEX) |
6:1 6:2 |
Aljaz Bedene (GBR) |
Ivo Karlovic (CRO/6) |
6:4 1:2 ret. |
Ryan Harrison (USA) |
Marin Cilic (CRO/3) |
6:3 3:6 6:2 |
Ilja Martschenko (UKR) |
Tommy Paul (USA) |
6:2 7:6 (7/4) |
Adrian Mannarino (FRA) |
Tigre Hank (MEX) |
6:1 6:2 |
Bernard Tomic (AUS/5) |
Rajeev Ram (USA) |
7:5 6:3 |
Grigor Dimitrow (BUL/7) |
Denis Kudla (USA) |
7:5 6:1 |
Donald Young (USA) |
Gilles Müller (LUX) |
6:3 6:3 |
Dimitri Tursunow (RUS) |
Sam Groth (AUS) |
6:4 3:6 7:5 |
Dominic Thiem (AUT/4) |
Damir Dzumhur (BIH) |
7:6 (7/3) 6:3 |
Taylor Fritz (USA) |
Jeremy Chardy (FRA/8) |
6:4 3:6 6:4 |
Victor Estrella Burgos (DOM) |
Lucas Gomez (MEX) |
6:4 6:2 |
Sam Querrey (USA) |
Dudi Sela (ISR) |
6:2 6:0 |
Kei Nishikori (JPN/2) |
Thiemo de Bakker (NED) |
6:0 6:3 |
Doppel-Finale: |
Treat Huey / Max Mirnyi (PHI/BLR/4) |
Alexander Peya / Philipp Petzschner (AUT/GER/3) |
7:6 (7/5) 6:3 |
Semifinale: |
Alexander Peya / Philipp Petzschner (AUT/GER/3) |
Oliver Marach / Fabrice Martin (AUT/FRA) |
6:1 6:3 |
Viertelfinale: |
Alexander Peya / Philipp Petzschner (AUT/GER/3) |
Jonathan Erlich / Colin Fleming (ISR/GBR) |
6:4 6:2 |
Oliver Marach / Fabrice Martin (AUT/FRA) |
Eric Butorac / Scott Lipsky (USA) |
4:6 6:4 12/10 |
Achtelfinale: |
Alexander Peya / Philipp Petzschner (AUT/GER/3) |
Cesar Ramirez / Miguel Angel Reyes-Varela (MEX) |
6:3 5:7 12/10 |
Oliver Marach / Fabrice Martin (AUT/FRA) |
Jeremy Chardy / Leander Paes (FRA/IND) |
6:2 6:4 |
Link: