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Zweiter Weltcup-Sieg für Gagnon

Marie-Michele Gagnon hat am Sonntag in Soldeu zum zweiten Mal nach Altenmarkt vor zwei Jahren eine Weltcup-Kombination für sich entschieden. Die Kanadierin setzte sich mit zweitbester Laufzeit im Slalom vor der Schweizerin Wendy Holdener (+ 0,20) durch. Dritte wurde die Französin Anne-Sophie Barthet (0,61). Als beste der ÖSV-Damen belegte Stephanie Brunner (1,52) Platz sieben.

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Die Geschichte des Rennens schrieb aber Lindsey Vonn, die trotz Knieverletzung als Halbzeitführende nach dem Super-G immerhin noch den 13. Platz und damit wichtige Weltcup-Punkte holte, während ihre Konkurrentin Lara Gut leer ausging. Die Schweizerin schied als Super-G-Vierte im Slalom aus. Im Gesamtweltcup baute Vonn ihren Vorsprung auf Gut auf nun 28 Punkte aus.

Damen-Kombination in Soldeu

  • 1. Marie-Michelle Gagnon (CAN)
  • 2. Wendy Holdener (SUI)
  • 3. Anne-Sophie Barthet (FRA)

ÖSV-Damen ohne Podestchance

Für die übrigen Österreicherinnen war das Podest bereits nach dem Super-G ebenso außer Reichweite wie für Brunner. Zweitbeste der ÖSV-Damen wurde Ricarda Haaser, die unmittelbar hinter Vonn Platz 14 belegte. Rosina Schneeberger gab als 16. eine Talentprobe ab. Für Österreichs heißestes Eisen in der Kombi, Michaela Kirchgasser, reichte es nach Platz 36 im Super-G in der Endabrechnung nur zu Rang 18.

Überglücklich war die Siegerin. „Der Super-G (13., Anm.) war schon gut und sicher die Basis für den Erfolg heute. Die Startnummer im Slalom war super für mich. Wieder eine Kombi gewonnen - toll. Der Slalom war sehr anspruchsvoll, ich bin glücklich, das ich das geschafft habe“, jubelte die 26-jährige Gagnon, die im Kampf um die kleine Kristallkugel gleichauf mit Gut und Vonn (je 100 Punkte) auf Platz eins liegt.

Kraftakt von US-Star Vonn

Für Vonn, die einmal mehr über sich hinausgewachsen war, fühlte sich auch Platz 13 wie ein Sieg an. Am Samstag war sie bei dichtem Schneetreiben noch gestürzt und mit dem Ackja hinunter ins Ziel zur Erstversorgung gebracht worden. Laut eigenen Angaben erlitt sie einen Haarriss im linken Knie, ihr Start in der Kombination stand in Schwebe. Erst in der Früh nach dem Warm-up entschied sich die 31-Jährige für die Teilnahme am Rennen. Es sollte sich auszahlen.

Vonn baut Vorsprung im Gesamtweltcup aus

Die Kombination in Soldeu in Andorra endete mit dem zweiten Weltcup-Sieg der Kanadierin Marie-Michele Gagnon. Im Gesamtweltcup baut allerdings Lindsey Vonn trotz Knieverletzung ihren Vorsprung aus.

„Ich habe gekämpft wie immer, obwohl das Knie geschwollen war. Aber von Schmerzen lasse ich mich nicht aufhalten. Ich gebe immer alles. Hin und wieder hatte ich im Super-G das Gefühl, am Limit zu sein. Deshalb fuhr ich eine rundere Linie, um den Druck auf die Knie zu verteilen. Im Ziel war ich dann unglaublich happy. Mein Herz lacht. So kurz vor dem Ziel, den Gesamtweltcup zu gewinnen, werde ich sicher nicht aufgeben“, sagte Vonn im ORF-Interview.

„Bin auf Sicherheit gefahren“

Überraschend souverän war sie davor, nachdem der Start wegen erneuten Schneefalls um 90 Minuten verschoben worden war, der Bestzeit im Super-G entgegengefahren. Dass sie den Vorsprung im Slalom nicht halten konnte, tat ihrer Freude keinen Abbruch. „Nach dem Ausfall von Lara bin ich auf Sicherheit gefahren, um ins Ziel zu kommen. Ich war nicht so agil wie sonst und ein bisschen zu vorsichtig“, so Vonn.

„Trotzdem habe ich wichtige Punkte gemacht, und das war mein Ziel. Wenn ich nicht hätte fahren können, wäre schon alles vorbei, so aber habe ich das Rote Trikot noch“, bilanzierte Vonn. In Val d’Isere hatte sie in der bisher einzigen Kombination dieser Saison hinter Gut den zweiten Platz belegt. Die Entscheidung um die kleine Kristallkugel fällt in zwei Wochen in Lenzerheide.

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