Nur noch 285 Punkte hinter Gasquet
Dominic Thiem hat am Sonntag einen weiteren Meilenstein in seiner noch jungen, aber äußerst vielversprechenden Karriere gesetzt. Der 22-jährige Niederösterreicher vollendete seine sensationelle Lateinamerika-Tournee nach dem Titel in Buenos Aires und dem Halbfinale in Rio de Janeiro mit seinem ersten Hartplatz- und zugleich ersten ATP-500-Turniersieg in Acapulco.
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„Ich bin natürlich überglücklich, es war ein unfassbar schweres Finale. Ich bin einfach nur glücklich gerade“, sagte Thiem nach dem hart umkämpften 7:6 (8/6) 4:6 6:3 gegen den Australier Bernard Tomic im APA-Interview. „Es war einfach von Anfang an ein richtig enges Match“, sagte Thiem, der sich damit in der ATP-Weltrangliste vom 15. auf den 14. Platz verbesserte.
Österreichs Nummer eins konnte seinen Rückstand auf einen Top-Ten-Platz von 740 auf 285 Zähler verringern. „Jetzt müssen endgültig gute Ergebnisse aus den Masters und bei den Grand Slams her. Wenn ich das schaffe, dann sollten die Top Ten auf jeden Fall möglich sein“, sagte der 22-Jährige. Derzeit liegt der Franzose Richard Gasquet mit 2.715 Punkten auf dem zehnten Rang.
Im Singles Race auf Rang drei
Thiem holte 2016 bereits 1.110 Punkte im Singles Race, wo er derzeit sogar auf Rang drei hinter Novak Djokovic (2.340) und Andy Murray (1.475) liegt. Das sei zwar „ein super Polster, aber es ist trotzdem erst Ende Februar“, gab der Lichtenwörther zu bedenken, dass die Saison noch lang ist. „Ich hoffe einfach, dass ich so weitermache in dem Jahr, dann geht es hoffentlich noch weiter nach oben.“

APA/AFP/Pedro Pardo
Thiems Höhenflug soll weitergehen
Sein Erfolgslauf bei den drei Turnieren in Lateinamerika habe allerdings „schwierig begonnen“, bekannte Thiem. „In der zweiten Runde in Buenos Aires habe ich einen Matchball abgewehrt.“ Mit seinem Sieg im Semifinale über Rafael Nadal habe er sich dann „Riesen-Selbstvertrauen“ geholt. Beim Aus im Rio-Semifinale „war ich einfach körperlich kaputt, aber ich habe gewusst, dass ich gut spiele. Deshalb ist auch die Umstellung auf Hardcourt leichter gefallen als sonst.“
Vor erstem 500er-Finale „natürlich nervös“
„Den ersten 500er-Sieg auf Hardcourt hätte ich trotzdem nie erwartet“, sagte der Niederösterreicher. Vor dem Endspiel sei er „natürlich nervös“ gewesen. „Ganz klar, weil es war doch das erste 500er-Finale, eine Chance, dass ich das gewinne, und ich habe sicher nicht so gut gespielt wie im Viertel- und im Semifinale“, sagte Thiem, der gegen Tomic mit vielen Eigenfehlern begonnen hatte und sich im ersten Satz nach 1:4-Rückstand zurückkämpfte.
Am Anfang des entscheidenden dritten Satzes habe Thiem nach dem kassierten Break zum 0:1 schon mit einer Niederlage gerechnet. „Aber ich habe immer weitergekämpft und nie aufgegeben und dann habe ich es zum Glück gemacht“, so Thiem. Auch sein australischer Gegner habe während der gesamten Partie Kampfgeist gezeigt. „Er hat halt richtig gut gefightet, und Finali sind einfach immer eng.“
Mit viel Selbstvertrauen zum Davis-Cup
Mit dem Turniersieg im Rücken und viel Selbstvertrauen geht es für Thiem nun zum Davis-Cup der Europa-Afrika-Zone (1. Runde) nach Guimares gegen Portugal. „Es ist wieder indoor, wieder etwas ganz anderes. Trotzdem hoffen wir natürlich, dass wir das Match gewinnen. Also ich bin ja nicht allein. Ich hoffe, dass mir die anderen drei dabei helfen. Sollte ich ein Match verlieren und wir gewinnen trotzdem den Davis-Cup, dann bin ich äußerst zufrieden.“
Was seine bisherigen Auftritte im Davis-Cup betrifft, gibt sich Thiem selbstkritisch. „Also ich bin alles andere als zufrieden“, sagte der 22-Jährige. „Es wird jetzt einmal Zeit, dass sich das ändert, und dann ist das Team super.“ Sein Ziel sei es, in naher Zukunft wieder in der Weltgruppe zu spielen. Nach einem Zwischenstopp zu Hause („Ich habe überhaupt keine Sachen mehr“) werde Thiem am Dienstag oder Mittwoch zum ÖTV-Team dazustoßen.
Er sei schon „richtig geil“ auf den Länderkampf mit Portugal. „Es wird natürlich nicht leicht mit Fliegen und Jetlag, aber ich denke, es wird mir körperlich gut gehen“, so Thiem. Die Lateinamerika-Tournee sei für den 22-Jährigen mental und konzentrationsmäßig ein kleiner Unterschied gewesen, „weil ich es doch nicht gewohnt bin, so viele Matches auf so hohem Niveau zu spielen. Sicher werde ich irgendwann ein bisserl müde werden, aber ich hoffe, das ist in der turnierfreien Zeit.“
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