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Tore wie am Fließband

Meister Salzburg hat am Samstag mit einem 3:0 gegen Grödig seine Pflicht erfüllt. Durch das torlose Remis von Rapid am Sonntag in Altach übernahm der Titelverteidiger nach Runde 26 auch wieder die Tabellenführung. Wegbereiter des Erfolgs und der Unterschied zugunsten der Salzburger war Jonatan Soriano, dem mit dem Führungstreffer sein 108. Tor in der Bundesliga gelang. Damit holte er Zlatko Kranjcar ein. „Er ist der beste Spieler, den ich trainiert habe“, lobte Trainer Oscar Garcia.

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Dass die Salzburger Erfolge in den vergangenen Jahren untrennbar mit den Namen Soriano verbunden sind, dürfte wohl niemandem entgangen sein. Am Samstag untermauerte der Kapitän seinen enormen Stellenwert mit einem statistischen Meilenstein, der zuvor 26 Jahre unangetastet geblieben war. Mit seinem Treffer zum 1:0 in der sechsten Minute avancierte er zum Legionär mit den meisten Toren in der Geschichte der 1974 gegründeten Bundesliga.

Jonatan Soriano (RBS)

GEPA/Matthias Mandl

Jonatan Soriano schoss die Salzburger wieder an die Tabellenspitze

„Will noch viel mehr Tore schießen“

Während die kroatische Rapid-Legende Kranjcar für die 108 Tore 213 Spiele benötigte, waren es bei Soriano allerdings nur 124. Mit dem sich daraus ergebenden Schnitt von 0,87 Treffern pro Partie stellt der Spanier alle anderen heimischen und ausländischen Ex-Kollegen in den Schatten. Am nächsten von den Stürmern mit zumindest 70 Treffern auf dem Konto kommt Soriano Anton Polster mit einem Schnitt von 0,78. Hans Krankl (0,74), Marc Janko (0,64), Kranjcar (0,51), Peter Pacult (0,47) und Ivica Vastic (0,42) können mit dem Wert nicht mithalten.

„Ich bin sehr glücklich. 108 Tore insgesamt sind viel, aber ich will noch viel mehr Tore schießen“, sagte der 30-jährige Katalane, der von seinem Trainer Sonderlob bekam. „Es ist klar, dass er der beste Spieler ist, den ich bisher trainiert habe. Nicht nur wegen seiner Tore, sondern weil er ein großartiger Teamplayer ist“, meinte Garcia. „Ich hoffe, er wird noch viele Tore schießen.“ Neun Treffer fehlen ihm noch, dann würde Soriano mit der ehemaligen Austria-Salzburg-Legende Heimo Pfeifenberger gleichziehen.

Für Grödig wird es eng

Grödig-Trainer Peter Schöttel dagegen wirkte nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie leicht geknickt. „Wenn man gegen die ‚Bullen‘ etwas erreichen will, dann muss so gut wie alles zusammenpassen. Die Tagesform der Spieler muss stimmen, man sollte eine schnelle Führung herausschießen. Genau das Gegenteil ist heute passiert“, konstatierte der Wiener. „Wir haben Fehler ohne Ende gemacht und waren Red Bull in allen Belangen klar unterlegen.“

Im Abstiegskampf werde es jetzt schwer. Rechnerisch ist zwar nichts verloren, Grödig weist nun zwei Punkte weniger als Altach auf. Die SV Ried ist auf dem achten Platz drei Punkte entfernt. Dennoch brauche sein Team jetzt dringend drei Punkte. „Es wird schwierig, das ist uns bewusst, aber die zu vergebenden Punkte werden immer weniger, deswegen müssen wir ganz einfach einen Sieg erzwingen“, betonte Schöttel. „Uns fehlt ein Erfolgserlebnis, deswegen werden wir das kommende Heimspiel gewinnen.“ Gegner in der nächsten Runde ist der SV Mattersburg, der gegen Sturm Graz mit 1:0 gewann.

WAC im Aufwind

Die Salzburger bekommen es in einer Woche auswärts mit dem Wolfsberger AC zu tun, der sich unter Heimo Pfeifenberger vom letzten auf den inzwischen siebenten Platz verbesserte. Am Samstag holten die „Wölfe“ einen aufgrund einer starken ersten Hälfte nicht unverdienten 2:0-Sieg bei Admira Wacker.

„Da haben wir sehr gut gespielt, wir haben aus drei echten Torchancen zwei Tore gemacht“, sagte Torhüter Alexander Kofler, der seinen Kasten zum vierten Mal im Frühjahr sauber hielt. „Wir schaffen es aber momentan nicht, einmal zwei gute Hälften zu spielen“, fand Joachim Standfest nach dem fünften Spiel en suite ohne Niederlage aber dennoch ein Haar in der Suppe. „Die Punkte sind sehr wichtig, aber daran müssen wir arbeiten.“

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