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Violette zehn Punkte vor Sturm

Die Austria hat ihr angepeiltes Minimalziel in dieser Saison vor Augen. Zehn Runden vor Saisonende liegen die „Veilchen“ zehn Punkte vor dem ersten Verfolger Sturm Graz auf Platz drei. Die Teilnahme am Europacup über die Liga - im ÖFB-Cup steht die Austria außerdem im Halbfinale - winkt. Im direkten Duell am kommenden Sonntag ist Sturm gefordert.

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3:1 entschied die Austria das Heimspiel gegen die SV Ried am Samstag trotz Pausenrückstands für sich. Dass die Grazer gleichzeitig in Mattersburg eine 0:1-Niederlage kassierten, ließ die Wiener umso zufriedener zurück. Im Pappelstadion gab es hingegen bei den ineffizienten Gästen hängende Köpfe.

Trainer Thorsen Fink (A. Wien)

GEPA/Philipp Brem

Thorsten Fink ist mit der Austria derzeit unspektakulär, aber stabil unterwegs

„Sturm muss nun schon fast gewinnen, wir können. Wenn es uns gelingt, würden wir mit Blick auf Platz drei einen großen Schritt machen“, sagte Austria-Torschütze Alexander Grünwald auf den Auftritt in Graz angesprochen. Dort setzte es für das beste Auswärtsteam der Liga im Herbst jedoch eine 0:2-Pleite. Lukas Rotpuller warnte: „Ich erinnere mich nicht an viele Spiele, die wir dort gewonnen haben - aber das wollen wir ändern.“

Nichts für Feinschmecker

Rotpuller verkörperte mit seinem körperbetonten Spielstil die Vorstellung der Austria gegen Ried. Für Fußballfeinschmecker war wenig dabei. Spielerisch lief bei den Favoritnern vor allem in der ersten Hälfte wenig zusammen. Mit Olarenwaju Kayode wechselte Trainer Thorsten Fink mit etwas Mut zum Risiko in der Pause einen zusätzlichen Angreifer anstelle von Mittelfeldabräumer Ognjen Vukojevic ein. Der Austria nutzte dann aber erneut ihre Stärke bei Standards.

Rotpuller (57.) war zunächst nach einem ruhenden Ball mit dem Schienbein zur Stelle, ehe Grünwald (64.) ebenfalls aus einem Freistoß die Wende im Spiel gelang. Es war der 22. von 44 Saisontreffern der Austria, der aus einer Standardsituation resultierte. Kayode legte in der Nachspielzeit aus einem Konter nach, Fink durfte ob seiner Umstellungen zufrieden sein.

Spitze „weit weg“

„In Graz haben wir die Chance, weiter vorzulegen. Wir können befreit aufspielen“, meinte der Deutsche. Mit dem Blick nach oben wollte sich der Austria-Coach nicht beschäftigen. „Wenn eine Mannschaft oben schwächelt, wollen wir etwas versuchen. Aber schauen Sie auf die Tabelle, das ist weit weg“, meinte Fink. Dass dem 2:1 eine Abseitsposition von Torschütze Grünwald vorausging, ärgerte die Rieder. Mindestens ebenso erbost war Trainer Paul Gludovatz aber über das Defensivverhalten seiner Mannschaft. „Das geht nicht. Deshalb fahren wir unbelohnt ohne Punkte nach Hause.“

Die Elf von Gludovatz war durch Petar Filipovic (31.) ebenfalls aus einer Standardsituation mit einer Führung in die Halbzeit gegangen. Der Tabellenachte Ried verpasste damit die Chance, den Abstand auf Schlusslicht Grödig auf mehr als drei Zähler anwachsen zu lassen. Am Samstag geht es für die Innviertler im Heimspiel gegen den Neunten Altach weiter.

„Extrem bitter“ für Sturm

Ärger gab es auch im Burgenland. „Heute gibt es nichts schönzureden“, sagte Sturms Donis Avdijaj, meinte dabei aber auch sich selbst: „Ich hatte eine Riesenchance, die ich machen hätte müssen.“ Der nach Seitenwechsel eingewechselte Offensivgeist vergab praktisch im Alleingang drei gute Möglichkeiten auf den Ausgleich. So reichte Mattersburg der unter kräftiger Mitwirkung von Sturms Torhüter Michael Esser gefallene Treffer von Markus Pink (40.) zum Sieg.

Sturm-Trainer Franco Foda konnte seinem Team am Ende nur die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen - zum wiederholten Mal in dieser Saison. Da der achtfache Saisontorschütze Roman Kienast krank pausieren musste, fehlte den Grazern außerdem ihr effektivster Angreifer. „Die Niederlage ist extrem bitter. Jetzt muss ich die Mannschaft aufrichten und auf das nächste Spiel vorbereiten“, meinte Foda.

Mattersburg manövrierte sich dank dem ersten Heimerfolg seit dem 24. Oktober aus der gefährlichen Zone und hat sich nun neun Punkte vom Letzten Grödig entfernt. „Die Erleichterung ist enorm“, meinte Innenverteidiger Nedeljko Malic. Er bedankte sich explizit bei seinem Schlussmann Markus Kuster. Im U21-Internationalen fand Sturm erneut seinen Meister. So gelang es den Steirern zum dritten Mal in dieser Saison nicht, Kuster („Das freut mich natürlich“) zu überwinden.

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