Premierensieg für Hütter
Cornelia Hütter hat die ÖSV-Damen am Samstag erlöst und beim Super-G in Lenzerheide für den ersten Speed-Sieg in der laufenden Saison gesorgt. Die Steirerin verwies bei ihrem ersten Weltcup-Erfolg Fabienne Suter (SUI) um 0,10 Sekunden auf Platz zwei, Tamara Tippler komplettierte den ÖSV-Erfolg als Dritte (+ 0,35 Sekunden).
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Die Favoritinnen gingen leer aus. Der Kampf um die Kristallkugeln blieb damit offen. Die Liechtensteinerin Tina Weirather belegte mit 0,42 Sekunden Rückstand den vierten Platz unmittelbar vor der Schweizerin Lara Gut (0,58), die im Super-G-Weltcup nunmehr 61 Punkte vor Hütter und 65 vor Weirather liegt. In Führung liegt die verletzte US-Amerikanerin Lindsey Vonn. Im Gesamtweltcup führt Gut 67 Punkte vor Vonn, die Deutsche Viktoria Rebensburg (Super-G-19.) liegt 295 Zähler dahinter auf Platz drei.

APA/AFP/Fabrice Coffrini
Hütter und Tippler (r.) sorgten für Glanzleistungen in Lenzerheide
„Ich kann es nicht glauben“
Losgelöst von diesen Rechenaufgaben zeigten die Österreicherinnen eine beherzte Leistung. Tippler, schon vor zwei Wochen in Soldeu Dritte, hatte wohl schon mit ihrem Premierensieg spekuliert, als Hütter, für die es im 60. Weltcup-Rennen erstmals zum Sieg reichte, und Suter noch an ihr vorbeizogen. Hütter war überwältigt. „Ich kann es gar nicht glauben, mir fehlen die Worte. Als ich als letzte Fahrerin der Topgruppe den grünen Einser leuchten sah, ist mir so ein Stein vom Herzen gefallen, unglaublich“, sagte die Steirerin.
Damen-Super-G, Lenzerheide
- 1. Cornelia Hütter (AUT)
- 2. Fabienne Suter (SUI)
- 3. Tamara Tippler (AUT)
Über ihre Fahrt zum Premierensieg sagte Hütter später: „Schon am Start wusste ich, dass ich es draufhabe. Ein paarmal muss es im Super-G schon zwicken, dass man schnell ist. Ich dachte nur: tief fliegen und die Ski laufen lassen. Das ist mir super gelungen.“ In Altenmarkt und in Lake Louise war Hütter im Super-G in dieser Saison schon Dritte geworden, in der Abfahrt von La Thuile sogar Zweite.
Elisabeth Görgl freute sich auch als Neunte (1,05), Stephanie Venier wurde Elfte (1,15), Rosina Schneeberger 19. (1,59) und Michaela Kirchgasser 27. (2,10). Mirjam Puchner holte mit 2,14 Sekunden Rückstand als 29. noch Weltcup-Punkte. „Es war eine solide Fahrt, ich versuchte zu attackieren, habe aber nicht alle Tore optimal erwischt. Insgesamt war die Leistung in Ordnung“, sagte Görgl. Puchner: „Im Mittelteil zu viel verloren, oben hat es recht gut gepasst. Probleme habe ich in den steileren Passagen. Ich kann die Trainingsleistungen im Rennen nicht umsetzen.“
Gut so gut wie sicher Gesamtsiegerin
Im Gesamtweltcup machte Gut einen weiteren wichtigen Schritt zu ihrem ersten großen Triumph. Die Schweizerin kam vor lautstarkem Heimpublikum auf Rang fünf, ihre Konkurrentin Rebensburg musste sich mit dem 18. Platz begnügen. Die Deutsche geht damit mit einem Rückstand von 295 Punkten in ihre letzten drei Rennen. Hat Gut nach der Kombination am Sonntag einen Polster von 300 Punkten oder mehr, hat sie damit auch die große Kristallkugel in der Tasche.
„Ich bin zufrieden, dass wir in der Schweiz sind, aber nicht so mit meiner Fahrt. Aber ich habe wieder etwas gelernt und werde probieren, es morgen besser zu fahren“, erklärte Gut gegenüber dem ORF. An den zum Greifen nahen Glaspokal habe sie angeblich keine Gedanken verschwendet. „Eigentlich war es mir heute wichtiger, das Rennen zu fahren und schnell zu sein. Es ist die beste Lösung, sich Rennen für Rennen zu konzentrieren.“
„Ich habe leider aus verschiedenen Gründen mein Optimum nicht abrufen können“, sagte Rebensburg, die auf die Kombi am Sonntag verzichten wird. „Ohne wirkliches Slalom-Training ist es schwierig, eine Chance zu haben. Die Saison war und ist schon lange, und man muss mit den Kräften etwas haushalten.“ Der Gesamtweltcup sei für sie kein Thema mehr. „Wenn man wirklich realistisch ist und auf die nackten Zahlen schaut, dann habe ich vor dem Rennen nicht daran gedacht, dass große Chancen bestehen, außer wenn die Lara große Fehler macht. Rein realistisch ist das gegessen.“
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