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Österreicher weiter ohne Abfahrtssieg

Dominik Paris hat die Abfahrt in Kvitfjell für sich entschieden und sich damit in gute Position im Kampf um die kleine Kristallkugel gebracht. Der Italiener verwies bei seinem insgesamt sechsten Weltcup-Sieg, dem dritten in dieser Saison, den französischen Überraschungsmann Valentin Giraud Moine um 0,20 Sekunden auf Platz zwei. Dritter wurde der US-Amerikaner Steven Nyman (+ 0,24 Sekunden).

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Die ÖSV-Herren jagten dem zweiten Speed-Sieg nach Marcel Hirscher (Super-G in Beaver Creek) in der laufenden Saison und dem ersten in der Abfahrt vergeblich hinterher. Selbst die Top Ten waren nicht in Reichweite. Als bester des ÖSV-Teams belegte Klaus Kröll mit 1,22 Sekunden Rückstand den enttäuschenden 15. Platz. „Ich habe leider nicht alles gut erwischt, es gab zwar keinen groben Schnitzer, ich war aber auch nicht richtig im Fluss“, bilanzierte der Steirer im ORF-Interview.

Paris nicht zu schlagen

Der Italiener Dominik Paris gewann die Abfahrt in Kvitfjell vor dem Franzosen Valentin Giraud-Moine und dem US-Amerikaner Steven Nyman.

Romed Baumann verlor 1,51 Sekunden und wurde damit 17., Vincent Kriechmayr 29. (1,95). Der Kärntner Max Franz schwang bei seinem Renncomeback nach dem schweren Trainingssturz in Kitzbühel im Jänner mit 2,01 Sekunden Rückstand auf dem 31. Platz unmittelbar vor Vorjahressieger Hannes Reichelt ab, der noch an den Folgen einer überstanden Angina litt und 2,43 Sekunden einbüßte. Otmar Striedinger schied aus.

Herren-Abfahrt, Kvitfjell

  • 1. Dominik Paris (ITA)
  • 2. Valentin Giraud Moine (FRA)
  • 3. Steven Nyman (USA)

ÖSV-Herren ratlos und selbstkritisch

Reichelt wollte sein Ergebnis nicht auf die Erkrankung schieben. „Dass ich so einen Rückstand habe, daran ist nicht die Grippe allein schuld, ich bin auch schlecht gefahren. Ganz fit bin ich nicht, aber es wird von Tag zu Tag besser. Hoffentlich läuft es im Super-G besser.“

Selbstkritisch war Kriechmayr, der meinte, für so eine Leistung habe er eigentlich keine Punkte verdient. „Ich hatte einen Fehler beim letzten Sprung, das sind vielleicht vier, fünf Zehntel, aber nicht zwei Sekunden. Ich bin das erste Mal in meiner Karriere ratlos, ich weiß nicht, was passiert ist.“ Er hoffe, dass es wie schon oft in diesem Winter nach einer schlechten Abfahrt im Super-G viel besser laufe und er den Kampf um die kleine Kugel bis St. Moritz offen halten könne.

Zufrieden war der Kärntner Franz, der nach seinem schweren Sturz im Abfahrtstraining auf der Streif in Kitzbühel, bei dem er Verletzungen im linken Knie, Sprung- und Handgelenk erlitten hatte, erstmals wieder ein Rennen bestritt. „Es hat richtig Spaß gemacht, ich bin nicht unzufrieden. Ich habe mich langsam herangetastet und schätze, dass im Super-G am Sonntag um einiges mehr drinnen ist.“

Kampf um Kristallkugel völlig offen

Sieger Paris dagegen machte den Kampf um die kleine Kristallkugel noch spannender. Die Entscheidung fällt in der letzten Abfahrt beim Weltcup-Finale in St. Moritz in der kommenden Woche. Derzeit führt der Italiener Peter Fill, der mit 0,98 Sekunden Rückstand über Platz zehn nicht hinauskam, ex aequo mit dem verletzten Norweger Aksel Lund Svindal. Paris liegt als Dritter nur vier Punkte zurück, Kjetil Jansrud (Abfahrts-Fünfter) lauert 50 Zähler hinter Paris auf Platz vier.

„Ich hatte ein gutes Gefühl und eine Gaude. Es sollte möglich sein, dass das erste Mal einer aus der italienischen Mannschaft die Abfahrtskugel holt“, sagte Paris, der in St. Moritz gegen seinen Landsmann Fill um die kleine Kugel kämpfen wird. „Ich gebe Vollgas. Schenken tu ich es ihm nicht“, kündigte Paris an.

Fill indes hatte sich nach den Topzeiten in den Trainings, als er Erster und Zweiter war, etwas mehr erwartet. „Meine Fahrt war nicht so gut, ich habe gleich oben einen Fehler gemacht.“ Zum finalen Showdown meinte er: „Ich rechne auch noch mit Jansrud, das ist einer, der nie aufgibt.“ Der Norweger meinte dazu: „Leichter wird es nicht, aber die Hoffnungen sind noch da.“

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