ÖFB-EM-Gegner empfängt Belgien
Österreichs EM-Gruppengegner Portugal ist am Dienstagabend auf Wiedergutmachung aus. Die Portugiesen haben sich am Freitag mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Bulgarien blamiert. Nun wartet in Leiria der Weltranglistenerste Belgien. Auch Island erhofft sich nach dem jüngsten 1:2 in Dänemark in Griechenland eine Steigerung.
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Die Portugiesen scheiterten gegen Bulgarien vor allem an ihrer fehlenden Durchschlagskraft. Ein echter Mittelstürmer fehlt der Nummer sieben der Welt, Cristiano Ronaldo und Nani blieben in der Offensive glücklos. „Wir sind nicht zufrieden mit dem Ergebnis“, sagte Teamchef Fernando Santos, der sein Team gegen Belgien an mehreren Positionen umstellen dürfte.
Zu große Erwartungen an „Wunderkind“?
Die portugiesische Öffentlichkeit fordert „Wunderkind“ Renato Sanches. Der 18-Jährige hatte gegen Bulgarien in der Schlussviertelstunde debütiert. Die Erwartungen an den zentralen Mittelfeldspieler von Benfica Lissabon sind groß - für viele zu groß. „Man hat das Gefühl, dass das Team nur noch Renato Sanches ist“, kritisierte Augusto Inacio, Direktor beim Stadtrivalen Sporting.

Reuters/Rafael Marchante
Cristiano Ronaldo ließ seine Torjägerqualitäten gegen Bulgarien vermissen
Im Mittelfeld ist der Konkurrenzkampf groß - größer als im Sturmzentrum, in dem ein echter Torjäger fehlt. Superstar Ronaldo, der gegen Bulgarien einen Elfmeter verschoss, kommt lieber über außen. Einzige Option scheint derzeit Eder vom französischen Erstligisten Lille. Monaco-Flügelspieler Bernardo Silva ist sich vor dem Belgien-Spiel bewusst: „Das ist die letzte Chance, um den Teamchef zu überzeugen.“
Tatsächlich haben die Portugiesen vor den eigenen Fans - das Spiel wurde nach den Terroranschlägen in Brüssel vergangene Woche nach Leiria verlegt - etwas gutzumachen. „Es ist immer hart, eine Niederlage zu verdauen. Jetzt müssen wir gegen Belgien die Antwort geben“, sagte Danilo Pereira. „Das ist ein Team, das sich von Jahr zu Jahr verbessert hat. Sie haben sehr gute Spieler und sind die Nummer eins im Ranking. Wir werden unseren Wert beweisen.“
Island in Griechenland gefordert
Das müssen auch die Isländer in Griechenland. In Dänemark präsentierte sich Österreichs abschließender EM-Gruppengegner bei einem Doppelschlag von Nicolai Jörgensen kurz nach der Pause defensiv verwundbar. Für Islands erste Garnitur war es die vierte Niederlage in Folge. Bei drei Tests zu Jahresbeginn wirkten kaum international tätige Spieler mit.
In Piräus wird das Trainerduo Lars Lagerbäck/Heimir Hallgrimsson dagegen erneut eine reine Legionärsauswahl aufbieten. Eine Abkehr vom gewohnten 4-4-2-System ist nicht zu erwarten. Die Isländer haben sich drei Tage in Griechenland auf das Duell mit dem nicht für Frankreich qualifizierten Europameister von 2004 vorbereitet.
Ungarn dagegen verzichtet nach dem 1:1 am Samstag gegen Kroatien im Gegensatz zu den meisten europäischen Teams auf einen zweiten Test. Bernd Storck, der Teamchef von ÖFB-EM-Auftaktgegner, argumentierte das auch mit einer besseren Vorbereitung im körperlichen Bereich. Statt eines zweiten Spiels beobachtet der Deutsche das ÖFB-Team in Wien gegen die Türkei selbst an Ort und Stelle.
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