Edomwonyi neuerlich als Matchwinner
Puntigamer Sturm Graz pirscht sich an den dritten Tabellenrang in der tipico-Bundesliga heran. Die Grazer freuten sich am Samstag gegen den Pellets WAC über einen 1:0-Heimerfolg. Die Steirer feierten damit erstmals in dieser Saison drei Siege in Serie. Auf die drittplatzierte Austria fehlen Sturm nun nur noch zwei Zähler.
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Den entscheidenden Treffer vor knapp 9.000 Zuschauern in Graz-Liebenau erzielte Bright Edomwonyi in der 55. Minute nach einem Eckball per Kopf. Der nun achtplatzierte WAC ging damit erstmals nach neun Spielen als Verlierer vom Platz, hat aber noch sieben Punkte Vorsprung auf Platz zehn. In der Schlussphase wurden bei den Kärntnern mit Silvio (90.) und Boris Hüttenbrenner (94.) zwei Spieler des Feldes verwiesen. Sturm blieb gegen den WAC damit in dieser Saison bei drei Siegen und einem Remis ohne Gegentor.
Sturm auf dem Vormarsch
Sturm Graz feierte in der 31. Bundesliga-Runde einen 1:0-Sieg gegen den WAC und bleibt damit im Rennen um einen Europacup-Platz.
WAC wird Tor aberkannt
Der jüngste Sieg der Grazer war verdient, wenn auch nicht souverän. Der Aufreger der ersten Spielhälfte war nämlich die nicht gegebene Führung der Wolfsberger. Nach einer verunglückten Abwehr von Anastasios Avlonitis traf Hüttenbrenner in der 26. Minute ins lange Eck. Schiedsrichter Andreas Heiß gab den Treffer, entschied sich nach Intervention seines Assistenten aber um. Grund dafür war der im Abseits stehende WAC-Angreifer Issiaka Ouedraogo, der Sturm-Torhüter Michael Esser vermeintlich irritierte.
Der WAC war nicht nur in dieser Szene die aktivere Mannschaft. Die stark spielende Sturm-Leihgabe Marc Andre Schmerböck (14.) scheiterte nach einem kraftvollen Antritt an Esser, der sein Team bei einem Versuch von Hüttenbrenner (37.) erneut vor dem 0:1 rettete. Sturm kam erst im Finish der ersten 45 Minuten ins Spiel.
Wenig überraschend war es Edomwonyi, der Akzente setzte. Der Dreifachtorschütze gegen Altach bereitete der WAC-Abwehr deutlich mehr Probleme als die übrige Sturm-Offensive. Eine Edomwonyi-Vorlage konnte Donis Avdijaj nicht im Tor unterbringen (41.), einen Schuss des Nigerianers aus kurzer Distanz faustete WAC-Keeper Christian Dobnik weg (45.).
Edomwonyi belohnt sich selbst
Auch die zweite Spielhälfte begann mit einer nun angriffslustigen Sturm-Elf. Edomwonyi belohnte sich schließlich und wuchtete einen Eckball zu seinem sechsten Saisontor in die Maschen. Die Wolfsberger Zuordnung war dabei nicht optimal. Nun wachte auch der zuvor überwiegend schweigsame Sturm-Anhang auf. Dem WAC gelang der Ausgleich wie zuletzt beim 2:2 gegen Rapid nicht mehr. Die beste Chance auf den Anschlusstreffer ließ der zur Pause eingewechselte Silvio nach einem Eckball per Kopf (70.) aus.

GEPA/Markus Oberländer
Die Entscheidung in Graz: Edomwonyi bezwingt WAC-Goalie Dobnik
Der Brasilianer musste dann mit Rot vom Feld, nachdem er Sturm-Spieler Lukas Spendlhofer bei einem Schussversuch mit dem Fuß voll im Gesicht getroffen hatte. Der Innenverteidiger musste benommen vom Rasen. Der bereits verwarnte Hüttenbrenner folgte seinem Teamkollegen dann noch mit Gelb-Rot in die Kabine, nachdem er wegen eines aus Sicht der WAC-Spieler nicht gegebenen Elfmeters zu heftig reklamierte.
Stimmen zum Spiel
Franco Foda (Sturm-Trainer): „Die ersten 30 Minuten waren wir nicht so präsent wie in den letzten Spielen, da war der WAC die bessere Mannschaft, und Michi (Esser, Anm.) hat sehr gut gehalten. Generell ist diese Auslegung der Abseitssituation deplatziert, der Schiedsrichter hätte das Tor des WAC aber geben können, und wir haben Glück gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser gespielt und das Tor erzielt. Insgesamt war es ein ausgeglichenes Spiel. Der WAC hat dann alles versucht, das Spiel hätte auch anders enden können.“
Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): „Es war ein sehr intensives Spiel, eine ausgeglichene Partie. Vor allem in der ersten Halbzeit gab es wenig Ruhepausen, wir wurden da benachteiligt, haben ein reguläres Tor erzielt. Das hätte uns in die Karten gespielt. In der zweiten Halbzeit war Sturm dann stärker, wir haben Sturm durch Ballverluste zum Konter eingeladen und bei einer Standardsituation nicht gut verteidigt. Wir wollten dann mit dem Kopf durch die Wand, hätten aber ruhiger spielen müssen.“
Michael Sollbauer (WAC-Kapitän): „Durch unsere Unachtsamkeit haben wir das Tor bekommen. Wir hätten uns aber einen Punkt verdient gehabt. Die Rote Karte von Silvio ist ungerechtfertigt, das war maximal Gelb. Diese ganz klaren Entscheidungen gegen uns sind extrem ärgerlich. Uns sind Punkte gestohlen worden.“
Tipico-Bundesliga, 31. Runde
Samstag:
Sturm - WAC 1:0 (0:0)
Stadion Liebenau, 8.869 Zuschauer, SR Heiß
Tor: Edomwonyi (55.)
Sturm: Esser - Potzmann, Avlonitis, Spendlhofer, Lykogiannis - Kamavuaka, Offenbacher - Avdijaj (78./M. Stankovic), Horvath (63./Schick), Gruber (85./Klem) - Edomwonyi
WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Palla - Zündel (61./Wernitznig), Hüttenbrenner, Tschernegg (77./Hellquist), Jacobo (46./Silvio) - Ouedraogo, Schmerböck
Rote Karte: Silvio (90./Foulspiel)
Gelb-Rote Karte: Hüttenbrenner (94./Kritik)
Gelbe Karten: Lykogiannis, Potzmann bzw. Jacobo, Standfest
Die Besten: Edomwonyi, Esser, Spendlhofer bzw. Palla, Hüttenbrenner, Schmerböck
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