Starker Beginn zu wenig für „Veilchen“
Das 2:5 im Cuphalbfinale bei Titelverteidiger Red Bull Salzburg ist für die Wiener Austria das sechste Pflichtspiel in Serie ohne Erfolg gewesen. Angesichts der weiterhin ausbleibenden Ergebnisse drohen die „Veilchen“ im entscheidenden Saisonfinish damit sogar das internationale Geschäft zu verpassen.
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Für die Austrianer ein schwacher Trost: Im Vergleich zu den fünf vorherigen sieglosen Spielen war beim 2:5 in Salzburg zumindest spielerisch ein Aufwärtstrend zu bemerken. In der ersten Hälfte agierten die Violetten im Vergleich zum blutleeren Auftritt im Wiener Derby am Sonntag wie ausgewechselt: Ängstlichkeit und Vorsicht waren Aggressivität und Zweikampfstärke gewichen.
„Wir haben in der ersten Hälfte alles rausgehauen, was wir können. Wir haben den Gegner gut angepresst und hatten viel Ballbesitz“, zeigte sich Austria-Trainer Thorsten Fink mit dem Auftritt in Hälfte eins zufrieden. Doch trotz der wohl besten 45 Minuten der letzten Wochen und der Halbzeitführung folgte nach der Pause der Einbruch.

GEPA/Mathias Mandl
Austria-Coach Fink sah in der ersten Hälfte entfesselt aufspielende „Veilchen“ - und nach der Pause einen Klassenunterschied zu Salzburg
„Haben uns nicht geschickt angestellt“
Dass die „Bullen“ in der zweiten Hälfte das Tempo massiv erhöhten, stellte die Gäste vor erhebliche Probleme. „Wir konnten nicht mehr mitgehen“, analysierte Fink, „dann mussten wir aufmachen und mehr nach vorne machen. Louis van Gaal (Manchester-Trainer, Anm.) sagt da ‚Tod oder Gladiolen‘. Im Konterbereich haben wir uns dann nicht so geschickt angestellt, sodass das Ergebnis etwas höher ausgefallen ist.“
Letztlich habe man einen Klassenunterschied zwischen den beiden Teams ausmachen können, konstatierte der 48-Jährige. „Sie haben die Spieler, die technisch gut sind und schnell spielen können. Das hat in der zweiten Hälfte den Unterschied ausgemacht. Das war ein Tempo, in dem meine Mannschaft nicht mehr mitspielen konnte. Wir sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen.“
Letzte Hoffnung Meisterschaft
Weil der schnellste Weg in den Europacup mit dem Cup-Aus nun verstellt ist, müssen die Austrianer all ihre Hoffnungen in die Bundesliga legen. Am Samstag ist ein Sieg in Mattersburg dringend nötig, um die Konkurrenz um Platz drei - der sicher in die Europa-League-Qualifikation führt - zu halten. Mit Sturm Graz (45 Punkte) und der Admira (44) sitzen den „Veilchen“ jedoch zwei Teams mit zwei bzw. drei Punkten Rückstand im Nacken, deren Formkurve nach oben zeigt.
„Wir müssen uns der Situation stellen und einfach wieder an uns glauben. Jetzt müssen wir punkten, punkten, punkten“, unterstrich Abwehrchef Lukas Rotpuller. Gefordert sei dabei „ganz viel Leidenschaft“. Und Mittelfeldspieler Alexander Gorgon betonte: „Wir müssen das verkraften und auch das Glück wieder erzwingen, das uns im Gegensatz zum Herbst im Frühjahr fehlt. Und wir müssen uns auch selbst hinterfragen.“
Dass zur Not auch Platz vier in der Liga zur EL-Quali reicht - falls Salzburg den Cuptitel holt -, müsse dabei aber aus den Köpfen verbannt werden. „Wir werden unser Hauptaugenmerk jetzt auf die Liga legen“, versprach Fink, der sich beim Cup-Aus gegen Salzburg trotz andauernder Sieglosigkeit immerhin mit einem beendeten Negativlauf trösten durfte: Der Treffer von Lucas Venuto zum zwischenzeitlichen 1:0 war das erste Tor für die Austrianer nach zuvor 398 torlosen Pflichtspielminuten.
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