Premiere mit 18 Jahren

Max Verstappen hat am Sonntag sensationell den vor allem in der Anfangsphase turbulenten Grand Prix von Spanien in Barcelona gewonnen. Der neue Red-Bull-Pilot, der erst vor zehn Tagen vom Zweitteam Toro Rosso zu den „Bullen“ gekommen war, ist mit 18 Jahren und 228 Tagen der jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten.

Bisher hatte den Rekord Sebastian Vettel gehalten, der bei seinem ersten Sieg 2008 in Italien 21 Jahre und 73 Tage alt gewesen war. Max’ Vater Jos Verstappen stand 1994 zweimal auf dem Podest, der Sieg in der Königsklasse blieb aber dem Junior vorbehalten.

Rang zwei in Barcelona ging an Kimi Räikkönen im Ferrari, sein Teamkollege Vettel kam ebenfalls noch auf das Podest. Daniel Ricciardo belegte den vierten Rang. Der bisher letzte Red-Bull-Sieg datiert von Ende August 2014 in Belgien, als Ricciardo gewonnen hatte. Verstappen ist nicht nur der jüngste Formel-1-Sieger der Geschichte, sondern auch der erste aus den Niederlanden.

„Das ist eine riesengroße Überraschung“

„Unfassbar. Ich kann es nicht glauben“, wiederholte Verstappen nach seinem Triumph immer wieder. „Das ist eine riesengroße Überraschung. Ich habe das natürlich nicht erwartet in meinem ersten Rennen für mein neues Team.“ Auch Christian Horner lobte seinen Piloten: „Ich glaube, es hätte niemand erwartet, dass er auf Anhieb so pusht. Das ist ein unglaublicher Tag“, sagte der Red-Bull-Teamchef.

Spektakuläres Aus der Silberpfeile

Das Rennen begann mit einem Knalleffekt: Nico Rosberg überholte in der ersten Kurve Pole-Mann Lewis Hamilton, doch der Weltmeister wollte nicht nachgeben. Er geriet dadurch allerdings mit den Rädern in die Wiese und verlor die Kontrolle über seinen Mercedes. Hamilton drehte sich und schoss den Wagen seines Teamkollegen ab. Für beide Fahrer war das Rennen damit schon nach drei Kurven vorbei.

Doppelführung für Red Bull

Nutznießer dieser Aktion waren die beiden Red-Bull-Piloten, die nach der Safety-Car-Phase vorne auf und davon fuhren. Weit vorne war zu Beginn auch Carlos Sainz zu finden, der Toro-Rosso-Pilot fiel von Platz drei aber bald hinter Vettel und Räikkönen zurück. Auch nach dem ersten Reifenwechsel lagen die beiden Red Bulls vor den zwei Ferraris.

Während Räikkönen dann etwas abreißen lassen musste, schob sich Vettel immer näher an das Führungsduo heran. Alle drei Piloten lagen bald innerhalb von zweieinhalb Sekunden, einen Positionswechsel gab es an der Spitze aber nicht. Nach dem zweiten Boxenstopp von Ricciardo und Vettel war Verstappen der jüngste Pilot und erste Niederländer, der ein Formel-1-Rennen anführte.

Reifenpoker geht an Verstappen

Mit dem zweiten Boxenstopp von Verstappen und Räikkönen ging die Führung dann wieder an Ricciardo, hinter dem sich Vettel einreihte. Wenig später waren dann jeweils die beiden anderen Fahrer mit dem Reifenwechsel an der Reihe. Der Reiz des Rennens lag damit in der Spannung im Reifenpoker zwischen Red Bull und Ferrari.

Verstappen verteidigte die Führung vor Räikkönen erfolgreich bis zum Schluss, dahinter fighteten Vettel und Ricciardo, die mit einem Boxenstopp mehr unterwegs waren, nur noch um Rang drei. Für den Australier war das Rennen in der vorletzten Runde mit einem Reifenschaden allerdings gelaufen, er konnte aber Platz vier ins Ziel retten.

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