Kollision von Rosberg und Hamilton

Die beiden favorisierten Mercedes sind am Sonntag bereits in der ersten Runde des Formel-1-Grand-Prix von Spanien in Montmelo bei Barcelona nach einer Kollision ausgeschieden. WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Titelverteidiger Lewis Hamilton krachten nach 27 Sekunden zusammen. Die Gunst der Stunde nutze der erst 18-jährige Max Verstappen. Der Niederländer triumphierte mit seinem Red Bull im fünften Saisonlauf.

Nachdem Rosberg den Pole-Mann Hamilton zunächst düpiert hatte, versuchte der dreifache Weltmeister, den Deutschen wieder zu überholen. Dabei wurde es zu eng, Hamilton geriet auf das Gras und verlor die Kontrolle über den Silberpfeil. Die beiden Autos kollidierten. Hamilton hielt die Hände vors Gesicht und warf anschließend das Lenkrad weg. Hamilton und Rosberg wurden von den Rennkommissaren nach dem Unfall nicht bestraft, die Stewards werteten den Crash als Rennzwischenfall.

Rosberg war laut eigener Aussage in der falschen Motorenstufe unterwegs. „Mein Schalter war leider in der falschen Motorposition, also hatte ich weniger Motorpower zu dem Zeitpunkt, und somit konnte der Lewis aufschließen“, erklärte der Deutsche, der danach „die Türe zugemacht“ habe. Er habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass Hamilton trotzdem vorbeiziehen wollte.

„Das ist inakzeptabel“

Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda sah die Schuld für den Unfall bei Weltmeister Hamilton. „Für mich ist das unakzeptabel, so einfach ist das“, sagte der Österreicher in einem ORF-Interview. „So kann man nicht Auto fahren. Dass beide Autos draußen sind, ist eine Schande. Hamilton versucht vorzufahren, wo er nicht vorfahren kann. Punkt. Für mich ist das inakzeptabel“, sagte der 67-Jährige wütend.

Ex-Pilot Marc Surer machte indes Rosberg für den Crash verantwortlich. „Wenn er (Hamilton, Anm.) daneben ist, dann darf er die Tür nicht mehr zumachen. Es ist schon brutal, was er da macht.“

„43 Punkte in der Mülltonne“

Gemäßigter sah auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach einem ersten Gespräch mit den Piloten die Situation. „Die beiden sind traurig und verärgert. Das waren wahrscheinlich ein erster und zweiter Platz für das Team, die weggeworfen wurden - also 43 Punkte in der Mülltonne und auch viel Arbeit die in den letzten Wochen in den Motor und ins Auto geflossen ist. Und das wissen die beiden, und so fühlen sie sich auch“, sagte der 44-Jährige im ORF.

„Wenn man sich die Bilder und die Daten oft genug anschaut, und das haben wir gemacht, dann ist die Situation nicht schwarz und weiß, schauen wir einmal was die Stewards sagen. Aber ich würde es eher in die Kategorie Racing-Incident rechnen. Aber natürlich ist das total unglücklich für unser Team“, so Wolff weiter.

Rosberg hatte alle vier bisherigen Saisonrennen gewonnen. Saisonübergreifend hatte Mercedes die vergangenen zehn WM-Läufe für sich entschieden. Der bisher letzte Nicht-Mercedes-Sieger war Ferrari-Star Sebastian Vettel Mitte September 2015 in Singapur.

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