„Das gibt eine Extramotivation“
Das Finale im ÖFB-Samsung-Cup zwischen Red Bull Salzburg und Admira Wacker Mödling wird am Donnerstag (20.30 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) in jedem Fall einen historischen Sieger bringen. Die „Bullen“ peilen als erstes heimisches Team das dritte Double in Folge an, die Admira will erstmals seit genau 50 Jahren wieder einen Titel holen.
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„Wir haben die einmalige Chance, das Double zum dritten Mal in Folge zu holen. Es wird an uns liegen, das Optimum abzurufen“, sagte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. Auch Trainer Oscar Garcia nahm auf diese Besonderheit Bezug: „Es wäre etwas Historisches, das noch nie geschafft wurde. Das gibt eine Extramotivation.“
Admira und Salzburg können Geschichte schreiben
Im Cupfinale können beide Titelaspiranten Geschichte schreiben. Red Bull Salzburg hat die Chance auf das dritte Double in Folge, die Admira kann nach 50 Jahren Pause einen weiteren ÖFB-Cup-Sieg holen.
Der 43-Jährige selbst hat gute Erinnerungen an den spanischen Pokalbewerb: „Ich war mit dem FC Barcelona zweimal im Finale gegen Betis (1997, Anm.) und Mallorca (1998, Anm.), einmal Elferschießen, einmal Verlängerung. Ich hoffe, dass wir es diesmal früher entscheiden können“, hofft Garcia auf einen krönenden Abschluss einer erfolgreichen Saison.
Torjägerkrone liegt für Soriano bereit
Sein Landsmann Jonatan Soriano hat sich in der Liga bereits zum dritten Mal en suite die Torschützenkrone abgeholt, im Cup hat er beste Karten auf den zweiten Titel in Folge. Derzeit ist der Spanier mit sieben Treffern klar in Führung, schon im Vorjahr sicherte er sich mit dieser Zahl Platz eins. Seine ersten Verfolger Rene Gartler (LASK), Josip Tadic (Sturm Graz) und Manuel Gavilan (Ried) halten bei je fünf Toren, sind aber allesamt aus dem Rennen.
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Ob Soriano im Finale auflaufen kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden
Dass Soriano von den Admiranern Lukas Grozurek, Stephan Zwierschitz, Peter Zulj oder Dominik Starkl (je 2) abgefangen wird, ist quasi auszuschließen. Da scheint es noch wahrscheinlicher, dass der Spanier von seinen Teamkollegen Takumi Minamino und Konrad Laimer (je 2) eingeholt wird. Denn die Admira erzielte in der laufenden Saison im Cup so wie alleine Soriano sieben Tore, und damit fast zwei Drittel weniger als die Salzburger, die 20-mal trafen.
Ob Soriano, der schon in den letzten drei Ligaspielen wegen einer Wadenverletzung fehlte, im Finale auflaufen und seine Torausbeute noch einmal nach oben schrauben kann, ist bis zum Anpfiff allerdings fraglich. Wie Garcia am Dienstag erklärte, werde man erst am Spieltag über den Einsatz des Bundesliga-Torschützenkönigs Bescheid wissen. „Man muss abwarten, es wird sich am Donnerstag entscheiden“, sagte der Salzburg-Coach.
Erinnerungen an Admira-Double vor 50 Jahren
Bei den Fans der Admira kommen vor dem ersten Finale seit 2009, als man der Wiener Austria nach Verlängerung mit 1:3 unterlag, nostalgische Gefühle auf. Anton „Burli“ Herzog, Vater von ÖFB-Rekordteamspieler Andreas, schoss die Admira am 8. Juni 1966 im Endspiel gegen Rapid zum Double, das zugleich die bisher letzten Titel für den Club bedeutete. Für General Manager Alexander Friedl hat das Spiel nicht nur deshalb eine besondere Bedeutung: „Wir haben bisher eine überragende Saison gespielt und wollen einen würdigen Saisonabschluss feiern.“
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Admira-Coach Baumeister hofft auf eine Überraschung im Finale
Präsent ist aber auch noch die Erinnerung an das 0:8-Ligadebakel der Admira in Salzburg im Oktober. „Wir haben von Salzburg einmal eine schwer auf den Kopf gekriegt, aber in einem Spiel ist alles möglich“, so Admira-Coach Ernst Baumeister. „Ich habe den Cup selbst viermal mit der Austria gewonnen. Vielleicht folgt ein weiterer, und wir können für eine Überraschung sorgen.“ Auch Friedl rechnet sich gegen den Meister durchaus Chancen aus. „Es wird eine schwierige Aufgabe, wir werden aber alles versuchen, um den Meister zu ärgern“, sagte der General Manager.
Auch in der Fair-Play-Wertung haben die beiden Finalisten nach wie vor Chancen auf den mit 10.000 Euro dotierten Sieg. Noch liegt aber der SKN St. Pölten mit 13,05 Punkten knapp vor Salzburg (12,80) und der Admira (12,45). Der Betrag wird zweckgebunden für Aktionen und Projekte im Bereich Fair Play und Anti-Rassismus ausgeschüttet.
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