18-jähriger EM-Hoffnungsträger
Englands Nationaltrainer Roy Hodgson steht nach dem bemerkenswerten Debüt von Marcus Rashford vor einer schwierigen Entscheidung über den endgültigen EM-Kader. Beim 2:1-Testsieg gegen Australien erzielte der 18-jährige Stürmer bereits nach 138 Sekunden die Führung. Rashford ist daher seit Freitagabend der jüngste Spieler in der Geschichte der „Three Lions“, der in seinem ersten Länderspiel getroffen hat.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
„Ich bin hocherfreut für Marcus und ich freue mich sehr, dass er ein solches Lob bekommt“, sagte Hodgson nach der Partie am Freitag in Sunderland. „Ich bin auch hocherfreut, dass sich bewiesen hat, dass meine Entscheidung, ihn ins Spiel zu werfen, nicht lächerlich war. Er wurde in der zweiten Hälfte etwas müde - aber was für ein Debüt!“

Reuters/Action Images/Ed Sykes
Erste Gratulation vom Teamchef
Rashford spielte in der ersten Hälfte als Sturmspitze, rückte dann auf die Außenbahn und wurde nach gut einer Stunde von Ross Barkley ersetzt. Der eingewechselte Kapitän Wayne Rooney erzielte den zweiten englischen Treffer. Hodgson muss nun noch zwei Spieler aus seinem vorläufigen Aufgebot für die Euro streichen - zuvor hatte sich bereits Mittelfeldspieler Fabian Delph verletzt und fällt aus.
„Er wird im Eurostar sitzen“
An Rashford kommt Hodgson laut öffentlicher Meinung nicht mehr vorbei. „Er wird sicher im Eurostar nach Paris sitzen“, schrieb der „Daily Mirror.“ Für England steht noch der Test gegen Portugal (2. Juni) an. Beim Turnier in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) treffen die „Three Lions“ in der Vorrunde auf Russland, Wales und die Slowakei.
Mit 18 Jahren und 208 Tagen ist Rashford also der jüngste Teamtorschütze Englands, der bei seinem Debüt getroffen hat. Der bisherige Rekord stammt von Tommy Lawton, der 1938 bei seinem Debüt 19 Jahre alt war. Jüngere Torschützen im Team waren bisher nur Rooney und Michael Owen.
„Wirklich unglaublich“
„Das ist wirklich unglaublich“, meinte Englands Mittelfeldspieler Jordan Henderson über Rashfords fantastischen Einstand. „Das passt zu seiner Saison, die er bisher hatte. Er kann einfach alles. Er ist gut am Ball, bewegt sich gut und ist für einen jungen Spieler auch im Abschluss sehr gut. Er hat keine Angst und will immer den Ball.“ Auch das erste Testspiel hatte die Mannschaft von Trainer Hodgsen mit 2:1 gegen die Türkei gewonnen. Im Gegensatz dazu waren diesmal aber alle Spieler des FC Liverpool und von Manchester United - unter ihnen Rooney und Rashford - dabei.

Reuters/Action Images/Ed Sykes
Rashford (l.) hatte nach seinem ersten Teamtor (2.) gut lachen
Spätes Remis von Niederlande gegen Irland
EM-Teilnehmer Irland verspielte im Testspiel gegen die Niederlande, gegen die das ÖFB-Team am 4. Juni (20.30 Uhr, live in ORF eins) in Wien seinen letzten EM-Test bestreitet, noch einen Sieg. Die Mannschaft von Trainer Martin O’Neill kassierte in Dublin beim 1:1 (1:0) gegen die nicht für die Europameisterschaft qualifizierten „Oranje“ fünf Minuten vor Schluss noch den Ausgleich. Luuk de Jong traf für die Gäste in der 85. Minute, Shane Long hatte die Iren in der 30. Minute in Führung gebracht.

APA/AP/Brian Lawless
Die Niederlande mussten gegen Irland hart um das Remis kämpfen
Am Samstag will O’Neill seinen endgültigen Kader für die EM von 10. Juni bis 10. Juli bekanntgeben. Ihre EM-Generalprobe bestreiten die Iren am 31. Mai in Cork gegen Weißrussland. Am 8. Juni reisen die „Boys in Green“ nach Frankreich, wo sie in der Gruppe E auf Belgien, Italien und Schweden treffen.
Tschechien deklassiert Malta
Dafür feierten die EM-Starter Tschechien und die Slowakei am Freitag in Österreich erwartungsgemäß Testspielsiege. Die Tschechen deklassierten Österreichs kommenden Länderspielgegner Malta (am Dienstag in Klagenfurt, 20.30 Uhr, live in ORF eins) in Kufstein mit 6:0 (3:0). Die Slowaken behielten in Wels gegen Georgien mit 3:1 (1:0) die Oberhand, Rapid-Goalie Jan Novota durfte dabei ab der 63. Minute das Tor der Sieger hüten.

APA/AFP/Wildbild
Roman Hubnik (r.) traf in der 40. Minute zum 3:0 für Tschechien
Die Tschechen hatten gegen den Fußballzwerg nur in den Anfangsminuten etwas Mühe. In der Folge sorgten aber in der von Dominik Ouschan geleiteten Partie Jaroslav Plasil (15.), Milan Skoda (21.), Roman Hubnik (40.), der Ex-Austrianer David Lafata (74.), Tomas Necid (81.) und Patrik Schick (90.) für klare Verhältnisse. Die Malteser waren vor allem bei Standardsituationen immer wieder anfällig, kassierten da auch gleich vier Gegentreffer.
Cech kürt sich zum Rekordspieler
Tschechiens 34-jähriger Goalie Petr Cech ist nach seinem 119. Einsatz nun alleiniger Rekordteamspieler seines Landes, die Bestmarke hatte er sich zuvor noch mit Karel Poborsky (118) geteilt. Die von Pavel Vrba gecoachten Tschechen bekommen es bei der EM in Frankreich in der Gruppe D mit Kroatien, Spanien und der Türkei zu tun.
Slowaken gegen Georgien ungefährdet
Die Slowaken spielen in der Gruppe B gegen England, Russland und Wales. Selbstvertrauen tankten sie dafür in Oberösterreich, wo sie zuletzt ein Trainingslager in Windischgarsten absolvierten. Gegen Georgien avancierte vor allem Adam Nemec zum Matchwinner, der 30-Jährige erzielte einen Doppelpack (5., 56.). Treffer Nummer drei steuerte Adam Zrelak (70.) bei. Kurz darauf gelang den Georgiern durch Levan Kenia (71.) Ergebniskosmetik, Novota musste sich geschlagen geben.
Die Slowaken waren im Hinblick auf das Aufeinandertreffen mit Weltmeister Deutschland am Sonntag in Augsburg nicht in Bestbesetzung angetreten. Als Schiedsrichter fungierte Oliver Drachta.
Nordirland holt sich Selbstvertrauen
Auch EM-Debütant Nordirland holte sich mit dem elften Spiel ohne Niederlage weiter Selbstvertrauen. Im ersten Testspiel der Vorbereitungsphase gelang den Briten am Freitagabend in Belfast ein 3:0 (2:0) gegen Weißrussland. Einen Tag vor der endgültigen Bekanntgabe des Kaders durch Trainer Michael O’Neill markierten die Stürmer Kyle Lafferty (6. Minute), Conor Washington (44.) und Will Grigg (88.) die Treffer.
Für Zweitliga-Torschützenkönig Grigg war es das erste Tor für sein Heimatland und wohl endgültig seine Fahrkarte zum Turnier in Frankreich. Schon vor dem Anpfiff galt der 24-Jährige, dem die Fans bereits ein eigenes Lied gewidmet haben, als einer der Gewinner der Vorbereitung.
Gegen die Nummer 77 der Weltrangliste präsentierte sich Nordirland vor heimischem Publikum sehr effektiv. Beide Schüsse der ersten Halbzeit führten zu Toren. Beim dritten Treffer profitierte Grigg von einer schlechten Abwehr und drosch den Ball aus etwa elf Metern ins nahezu leere Tor. Auf die Nordiren warten bei der EM Deutschland, Polen und die Ukraine.
Link: