Elf erzielte und zwei kassierte Tore
Rumänien hat die EM-Qualifikation zwar ungeschlagen geschafft, war dabei aber nicht gerade berauschend. Nach elf erzielten und zwei kassierten Toren sprechen die Kritiker von der langweiligsten Mannschaft des Turniers. Den Rumänen wird’s egal sein. Sie wollen sich auch am 10. Juni (21.00 Uhr, live in ORF eins) im Eröffnungsspiel gegen Frankreich als hart zu knackende Nuss präsentieren.
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In einer Gruppe mit Frankreich, der Schweiz und Albanien dürfte es für die Rumänen auf einen Zweikampf mit den Eidgenossen um Platz zwei hinter dem Gastgeber hinauslaufen. Bei bisher vier EM-Teilnahmen sind die Osteuropäer nur einmal über die Gruppenphase hinausgekommen: 2000 schaffte man es in den Abschiedsspielen von „Karpaten-Maradona“ Gheorghe Hagi bis ins Viertelfinale.

APA/AFP/Daniel Mihailescu
Teamchef Iordanescu setzt vor allem auf eine kompakte Defensive
Steckbrief Rumänien
- Teamchef: Anghel Iordanescu (seit 2014)
- Bekannteste Spieler: Razvan Rat (Rayo Vallecano), Alexandru Maxim (VfB Stuttgart), Ciprian Tatarusanu (Fiorentina)
- FIFA-Weltrangliste: 22.
- EM-Teilnahmen: 5
- WM-Teilnahmen: 7
- Größte Erfolge: WM-Viertelfinale 1994, EM-Viertelfinale 2000
Kollektiv ohne ganz großen Namen
Die nunmehrigen Stars der „Tricolorii“ haben weniger klingende Namen: Torhüter Ciprian Tatarusanu spielt bei Fiorentina, der routinierte Kapitän Razvan Rat bei Rayo Vallecano, Innenverteidiger Vlad Chiriches bei Napoli. In der Offensive gilt Constantin Budescu als gefährlichster Akteur. Der Angreifer agiert seit Jänner in China für Dalian Yifang. Sorgen bereitet Teamchef Anghel Iordanescu, dass einige Akteure bei ihren Clubs nicht erste Wahl sind.
Auch fehlt Rumänien der wirkliche Vergleich mit der europäischen Elite. In der Qualifikation waren Nordirland, Ungarn, Finnland, Griechenland und die Färöer die Gegner. Da gab man sich mit fünf Siegen und fünf Unentschieden als Zweiter hinter den Nordiren keine Blöße. Zuletzt wahrten die Rumänen immerhin im Test gegen den regierenden Europameister Spanien ihre seit Juni 2014 in nun 17 Länderspielen anhaltende Ungeschlagenheit - bezeichnenderweise mit einem 0:0.
WM-Viertelfinale 1994 als Highlight
Der ehemalige Internationale Iordanescu darf durchaus als Trainerfuchs gelten. Der 65-Jährige übernahm die Nationalmannschaft im Oktober 2014, nachdem Vorgänger Victor Piturca ein lukratives Angebot aus Saudi-Arabien angenommen hatte. Iordanescu betreute seine Heimat davor bereits zweimal. Unter seiner Regie gelang auch der Einzug ins WM-Viertelfinale 1994, der größte internationale Erfolg der Verbandsgeschichte. Deshalb wurde der ehemalige Stürmer auch zum rumänischen Trainer des Jahrhunderts gewählt.
EM-Kader Rumänien
Tor: Ciprian Tatarusanu (AC Fiorentina/ITA), Costel Pantilimon (Watford/ENG), Silviu Lung (Astra Giurgiu)
Abwehr: Cristian Sapunaru (Pandurii Targu Jiu), Alexandru Matel (Dinamo Zagreb/CRO), Vlad Chiriches (SSC Napoli/ITA), Valerica Gaman (Astra Giurgiu), Dragos Grigore (Al Sailiya/QAT), Cosmin Moti (Ludogorez Rasgrad/BUL), Razvan Rat (Rayo Vallecano/ESP), Steliano Filip (Dinamo Bukarest)
Mittelfeld: Mihai Pintilii (Steaua Bukarest), Ovidiu Hoban (Hapoel Beersheba/ISR), Andrei Prepelita (Ludogorez Rasgrad/BUL), Adrian Popa (Steaua Bukarest), Gabriel Torje (Osmanlispor/TUR), Alexandru Chipciu (Steaua Bukarest), Nicolae Stanciu (Steaua Bukarest), Lucian Sanmartean (Al Ittihad/KSA)
Angriff: Claudiu Keseru (Ludogorez Rasgrad/BUL), Bogdan Stancu (Genclerbirligi/TUR), Florin Andone (FC Cordoba/ESP), Denis Alibec (Astra Giurgiu)
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