EM erstes Turnier seit acht Jahren
Die türkische Nationalmannschaft scheint vor der Fußball-EM eine Talsohle durchschritten zu haben. Die Auswahl von Teamchef Fatih Terim erkämpfte mit einem starken Finish in der Qualifikation noch ein Ticket für das Turnier in Frankreich und lieferte zuletzt im März siegreiche Testspiele gegen Schweden und Österreich (jeweils 2:1) ab.
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Dabei hatte zunächst viel darauf hingedeutet, dass die Türken noch länger auf ihre erste Turnierteilnahme seit 2008 warten müssen - nach den ersten drei Partien der Qualigruppe A hielt man gerade einmal bei einem Punkt. Dann aber legte die Türkei mit Siegen über Tschechien, die Niederlande und Island ein fulminantes Finish hin und buchte buchstäblich in letzter Sekunde als bester Gruppendritter das EM-Ticket: Das Freistoßtor von Selcuk Inan zum 1:0 gegen Island fiel in der 89. Minute.
Steckbrief Türkei
- Teamchef: Fatih Terim (seit 2013)
- Bekannteste Spieler: Arda Turan (FC Barcelona), Hakan Calhanoglu (Bayer Leverkusen), Mehmet Topal (Fenerbahce Istanbul), Yunus Malli (Mainz 05), Selcuk Inan (Galatasaray Istanbul)
- FIFA-Weltrangliste: 18.
- EM-Teilnahmen: 4
- WM-Teilnahmen: 2
- Größte Erfolge: WM-Dritter 2002, EM-Halbfinale 2008, EM-Viertelfinale 2000
2008 erst im Semifinale ausgeschieden
Dadurch fixierten die Türken ihre insgesamt vierte EM-Teilnahme. 1996 kam man nicht über die Gruppenphase hinaus, vier Jahre später reichte es schon zum Viertelfinale, und 2008 gelang sogar der Vorstoß bis ins Halbfinale - dank einem spektakulären Sieg über Kroatien. Die Kroaten hatten im Viertelfinale in Wien nach torloser regulärer Spielzeit in der 119. Minute das 1:0 erzielt, die Türken schafften aber noch den Ausgleich und setzten sich danach im Elferschießen durch. Im Semifinale war für das damals stark ersatzgeschwächte Team mit 2:3 gegen Deutschland Endstation.
Ihr größter Erfolg war den Türken schon sechs Jahre zuvor geglückt. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea scheiterte man erst im Semifinale am späteren Weltmeister Brasilien, im Spiel um Platz drei wurde Südkorea mit 3:2 besiegt. Die Schlüsselspieler von damals hießen Hakan Sükür und Emre Belözoglu.
Turan ist der Star im türkischen Kader
Als großer Star des aktuellen Teams gilt Adra Turan. Der Offensivspieler wechselte im vergangenen Sommer um 34 Millionen Euro von Atletico Madrid zum FC Barcelona, musste aber wegen der Transfersperre für den damaligen Champions-League-Sieger bis Jänner auf sein Pflichtspieldebüt im Dress der Katalanen warten. Weitere herausragende Spieler sind die in Deutschland geborenen Hakan Calhanoglu (Bayer Leverkusen), Nuri Sahin (Dortmund) sowie Cenk Tosun (Besiktas).

AP/Osama Faisal
Star Turan lenkt die Geschicke in der Offensive
Betreut wird die Mannschaft vom legendären Nationalcoach Terim, der die Türken 1996 zu ihrer ersten EM führte und auch zwölf Jahre später beim Turnier in Österreich und der Schweiz auf der Bank saß. Dazwischen holte Terim, der sich im Moment in seiner dritten Amtszeit befindet, im Jahr 2000 mit Galatasaray den UEFA-Cup.
EM-Kader Türkei
Tor: Volkan Babacan (Basaksehir), Onur Recep Kivrak (Trabzonspor), Harun Tekin (Bursaspor)
Abwehr: Gökhan Gönül (Fenerbahce Istanbul), Sener Özbayrakli (Fenerbahce Istanbul), Ahmet Yilmaz Calik (Genclerbirligi), Hakan Kadir Balta (Galatasaray Istanbul), Mehmet Topal (Fenerbahce Istanbul), Semih Kaya (Galatasaray Istanbul), Caner Erkin (Fenerbahce Istanbul), Ismail Köybasi (Besiktas Istanbul)
Mittelfeld: Selcuk Inan (Galatasaray Istanbul), Ozan Tufan (Fenerbahce Istanbul), Oguzhan Özyakup (Besiktas Istanbul), Nuri Sahin (Borussia Dortmund/GER), Hakan Calhanoglu (Bayer Leverkusen/GER), Volkan Sen (Fenerbahce Istanbul), Emre Mor (Nordsjaelland/DEN)
Angriff: Arda Turan (FC Barcelona/ESP), Olcay Sahan (Besiktas Istanbul), Burak Yilmaz (Beijing Guoan/CHN), Cenk Tosun (Besiktas Istanbul), Yunus Malli (FSV Mainz/GER)
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