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Ohne Superstar keine Durchschlagskraft

Zum fünften Mal in Folge und zum insgesamt sechsten Mal hat es Schweden zur Fußball-EM geschafft. Anders als 2008 und 2012 soll in Frankreich die Gruppenphase aber überstanden werden. Gegner sind Belgien, Italien und Irland, womit alles andere als leichte Aufgaben warten. Superstar Zlatan Ibrahimovic hatte die Schweden mit elf Toren praktisch im Alleingang zur EM geschossen.

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Im Vorletzten Testspiel am 30. Mai gegen Slowenien hatte sich gezeigt, wie wichtig der 34-Jährige für das Nationalteam ist. Ohne Ibrahimovic, der wegen Wadenproblemen nicht zum Einsatz gekommen kam, fehlte den Schweden bei der Nullnummer in Malmö die Durchsetzungskraft. Bei der Endrunde ist definitiv eine Steigerung notwendig.

Emil Forsberg (Schweden) gegen Rene Krhin (Slowenien)

AP/TT/Anders Wiklund

Ohne Ibrahimovic war Schweden gegen Slowenien offensiv ohne Biss

Einfach war aber bereits die Qualifikation nicht. In Gruppe G wurde man hinter dem souveränen Österreich (28) und Russland (20) mit 18 Zählern Dritter, setzte sich im Play-off der Gruppendritten gegen Dänemark durch. Nach dem 2:1-Heimsieg fixierte PSG-Superstar Ibrahimovic mit einem Doppelpack beim 2:2 die EM-Teilnahme, er war damit für drei von vier schwedischen Play-off-Toren verantwortlich.

Isaksson ist Einser-Goalie in Frankreich

Andreas Isaksson von Kasimpasa Istanbul spielte die komplette Qualifikation durch und geht als Einser-Tormann in die EM. Zu klären gibt es noch die Frage, ob John Guidetti (Celta Vigo) oder Marcus Berg (Panathinaikos Athen) mit Ibrahimovic das Sturmduo bilden werden. Beide sind in Frankreich mit dabei. Guidetti stand 2015 in jener Mannschaft, die sich bei der U21-EM im Elfmeterschießen gegen Portugal die Goldmedaille geholt hatte.

Steckbrief Schweden

  • Teamchef: Erik Hamren (seit November 2009)
  • Bekannteste Spieler: Zlatan Ibrahimovic (Paris Saint-Germain), Emil Forsberg (RB Leipzig), Marcus Berg (Panathinaikos Athen), Sebastian Larsson (Sunderland), Kim Källström (Grasshoppers Zürich)
  • FIFA-Weltrangliste: 35.
  • EM-Teilnahmen: 6
  • WM-Teilnahmen: 11
  • Größte Erfolge: Vizeweltmeister 1958, WM-Dritter 1950 und 1994, EM-Halbfinale 1992, EM-Viertelfinale 2004

Es könnte eine an einigen Positionen sehr junge schwedische Mannschaft sein, die sich in Saint-Denis, Toulouse und Nizza an die Arbeit machen wird. Oscar Lewicki (Malmö) und Oscar Hiljemark (Palermo) sind erfolgreiche U21-Teamspieler und auch bereits in der Kampfmannschaft getestet. Beide schafften den Sprung in den EM-Kader.

Größte Erfolge auf Kontinentalebene für Schweden waren das Semifinale 1992 und das Viertelfinale 2004. Wie weit man diesmal kommt, wird nicht zuletzt wohl auch von Ibrahimovics Torlaune abhängen. Gut möglich, dass sich der 34-Jährige bis zum EM-Auftakt am 13. Juni schon entschieden hat, wo er in Zukunft sein Geld verdienen wird. Sein Vertrag bei Meister Paris Saint-Germain (PSG) lief im Juni aus, er soll mit einem Wechsel in die englische Premier League liebäugeln.

Bei einer Personalie gibt es bereits Klarheit: Mit dem EM-Turnier verabschiedet sich Teamchef Erik Hamren, der sein Amt nach knapp sieben Jahren an Janne Andersson abgeben wird.

EM-Kader Schweden

Tor: Andreas Isaksson (Kasimpasa Istanbul/TUR), Robin Olsen (FC Kopenhagen/DEN), Patrik Carlgren (AIK Solna)

Abwehr: Ludwig Augustinsson (FC Kopenhagen/DEN), Erik Johansson (FC Kopenhagen/DEN), Pontus Jansson (Torino/ITA), Victor Lindelöf (Benfica Lissabon/POR), Andreas Granqvist (Kuban Krasnodar/RUS), Mikael Lustig (Celtic Glasgow/SCO), Martin Olsson (Norwich City/ENG)

Mittelfeld: Jimmy Durmaz (Olympiakos Piräus/GRE), Albin Ekdal (Hamburger SV/GER), Oscar Hiljemark (Palermo/ITA), Sebastian Larsson (Sunderland/ENG), Pontus Wernbloom (ZSKA Moskau/RUS), Erkan Zengin (Trabzonspor/TUR), Oscar Lewicki (Malmö FF), Emil Forsberg (RB Leipzig/GER), Kim Källström (Grasshoppers Zürich/SUI)

Angriff: Marcus Berg (Panathinaikos Athen/GRE), John Guidetti (Celta de Vigo/ESP), Zlatan Ibrahimovic (Paris Saint-Germain/FRA), Emir Kujovic (IFK Norrköping)

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