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Stoss rüttelt bei Sportforum auf

Bemerkenswerte Aussagen hat Karl Stoss, der Chef des Österreichischen Olympischen Comites (ÖOC), beim laufenden Sportforum Schladming getätigt. „Österreich ist keine Sportnation. Und wenn doch, dann nur vor dem TV, um das Fußballnationalteam oder die Skihelden anzufeuern“, sagte der Generaldirektor der Casinos Austria und beklagte zudem eine „Verpolitisierung“ des Sports in Österreich.

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Letztere hemme die Weiterentwicklung, kritisierte Stoss am Donnerstag in Schladming und nannte geschlossene Schulen im Sommer und die damit verbundenen geschlossenen Hallen- und Sportplätze bis hin zu der „verheerenden Sportinfrastruktur, die eine Schande ist“. Beim Versuch, das zu ändern, fühle man sich manchmal „wie ein Eunuch“, sagte der 59-jährige Topmanager aus Vorarlberg.

ÖOC-Präsident Karl Stoss

APA/Georg Hochmuth

ÖOC-Chef Karl Stoss ließ mit seinen Aussagen in Schladming aufhorchen

Im österreichischen Sport gibt es Stoss zufolge mehr ein Gegeneinander als ein Miteinander. „Sport und Unterricht gehören gemeinsam organisiert, nicht getrennt. Und es muss einen Gratiszugang zu öffentlichen Sportstätten geben“, forderte Stoss knapp zwei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio.

Vor Aufnahme in IOC

Stoss selbst steht vor der Aufnahme in das Internationale Olympischen Komitee (IOC). Er ist vom Exekutivkomitee des IOC am Freitag als einer von acht Kandidaten für die Aufnahme als Mitglied vorgeschlagen worden. Die Wahl in den erlesenen Kreis geht Anfang August bei der 129. IOC-Session in Rio de Janeiro über die Bühne.

Die Bestätigung der Kandidaten um den Präsidenten des Österreichischen Olympischen Comites (ÖOC) in das derzeit 91 stimmberechtigte Mitglieder zählende Gremium gilt als Formalität. „Ich freue mich natürlich, dass es mit der Nominierung geklappt hat. Es ist für den österreichischen Sport und für mich persönlich eine große Freude“, sagte Stoss am Freitag in Wien der APA.

Erst neun Österreicher in IOC

IOC-Präsident Thomas Bach bezeichnete Stoss anlässlich einer Pressekonferenz in Lausanne als erfahrenen Manager mit ausgezeichneten Politikkontakten. Mit seiner Businesserfahrung könne Stoss im IOC einen wichtigen Beitrag leisten, so Bach weiter.

Stoss wäre der zehnte Österreicher als gewähltes IOC-Mitglied. Sein Vorgänger Leo Wallner war Ende 2014 nach 15-jähriger Mitgliedschaft aus gesundheitlichen Gründen vor dem Erreichen des damals gültigen Alterslimits von 80 Jahren aus dem Gremium ausgeschieden. Bis zu seinem Tod im Vorjahr im Alter von 79 Jahren fungierte Wallner als IOC-Ehrenmitglied.

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