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„Da gibt es keine Ausreden“

Der Hinflug nach Frankreich ist absolviert, die erste Nacht hat man im Teamquartier Moulin de Vernegues geschlafen und am Donnerstagvormittag wurde auch die erste Trainingseinheit im Stade d’Honneur in Mallemort absolviert: Für das ÖFB-Team hat damit die letzte Phase vor dem Auftaktmatch am Dienstag in Bordeaux gegen Ungarn begonnen. Von den Rahmenbedingungen zeigte sich die ÖFB-Delegation jedenfalls begeistert.

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„Alles ist sehr positiv. Wir sind am Flughafen und im Hotel sehr gut empfangen worden. Es ist ein Schmuckkästchen geworden“, sagte Teamchef Marcel Koller in seiner ersten Pressekonferenz. „Wir finden perfekte Bedingungen vor. Man kann es sich nicht besser vorstellen“, schwärmte Sebastian Prödl. Martin Harnik konnte dem nur beipflichten: „Der Ankunftstag hat uns Gelegenheit gegeben, uns einzufinden und alles kennenzulernen. Alles passt perfekt. Da gibt es keine Ausreden, dass wir unsere Leistung nicht bringen können.“

Konkrete Regeln für Sicherheitspersonal

Auch der ÖFB zeigte sich zufrieden, dass die Anstrengungen zur Zufriedenheit aller geführt haben. „Wir sind alle froh, dass das Abenteuer Frankreich nun endlich beginnt“, sagte Bernhard Neuhold, der kaufmännische ÖFB-Direktor. „Es ist uns gelungen, eine Wohlfühloase für die Spieler zu schaffen, damit sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Von Spielern und Betreuern hat es nur positives Feedback gegeben“, freute sich Neuhold, der auch Teil der EM-Organisation des ÖFB ist, im Gespräch mit ORF.at.

Sicherheitskontrolle

APA/Robert Jaeger

Strenge Kontrollen: Die Franzosen gehen beim Eingang auf Nummer sicher

Teil des ÖFB-Alltages sind auch die zahlreichen Sicherheitsbeamten, die im und um das Teamcamp für den Schutz zuständig sind. Für das Verhalten der Security wurden dabei ganz konkrete Regeln aufgestellt. „Es war unser dringender Wunsch, dass ihr Auftreten sehr diskret erfolgen soll, damit die Spieler nicht nachdenklich werden. Die visuelle Präsenz ist eingeschränkt. Die Spieler gehen damit sehr gut um, sie sind diesbezüglich entspannt“, sagte Neuhold, der keine Angaben zur Anzahl der Sicherheitsbeamten machen wollte.

Die Pressekonferenz zum Nachschauen

Teamchef Marcel Koller sowie Sebastian Prödl und Martin Harnik schildern ihre Eindrücke über das EM-Quartier in Mallemort.

Für den Teamchef spielen die massiven Sicherheitsvorkehrungen keine große Rolle. „Man sieht natürlich, dass Sicherheitsleute unterwegs sind. Ich empfinde das aber nicht als störend. Wir können uns frei bewegen“, wollte der Schweizer festgehalten wissen.

Das Teamquartier als „Kinderparadies“

Für die Spieler selbst gibt es im Teamquartier ohnehin jede Menge Gelegenheit, sich in der freien Zeit zu beschäftigen. Von Bogenschießen, einem Pool bis hin zu Tischtennis, Dartscheibe, Pokertisch oder PlayStation - für alles ist gesorgt. „Da haben wir mehr oder weniger ein Kinderparadies vorgefunden. Da muss keiner anstehen. Wichtig sind aber auch die Entspannungsecken, damit wir nicht von Spiel zu Spiel hetzen“, erklärte Harnik.

Prödl strich auch die Gelegenheit zur Regeneration hervor. „Man kann sich auch verkriechen, wenn man Ruhe für sich selbst sucht“, sagte der Watford-Legionär, der sich diesmal nicht ein Zimmer mit Harnik teilt, da jeder Spieler ein Einzelzimmer bewohnt. „Wir haben uns darauf verständigt, dass wir uns Gute Nacht sagen werden, bevor wir einschlafen“, sagte Harnik und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Sebastian Prödl und Martin Harnik

APA/Robert Jaeger

Bei Harnik (r.) und Prödl saß beim ersten Pressetermin der Schmäh locker

Wetter und ÖFB-Team sind „heiß“

Den nötigen Ernst zeigten die Spieler auf dem Platz. Nach einem lockeren Eingewöhnen auf die Verhältnisse mit dem Ball bat Koller die Spieler bei der ersten Trainingseinheit zu einer kurzen Besprechung in den Mittelkreis. Anschließend ging bei perfekten Wetterverhältnissen und unter regem Medieninteresse das Aufwärmritual mit Conditioning Coach Roger Spry über die Bühne. Woran das Team danach arbeitete, fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die letzten Bedenken bezüglich des Rasens im Stade d’Honneur, wo die ÖFB-Auswahl ihre Einheiten absolviert, sind jedenfalls seit dem ersten Training Geschichte. „Der Platz ist perfekt hinbekommen worden. Es macht sehr viel Spaß. In der Vorbereitung auf die Spiele können wir nicht sagen, dass irgendetwas nicht passt“, sagte Koller und ergänzte nach der ersten Einheit bei Temperaturen um die 30 Grad: „Nicht nur das Wetter ist heiß, sondern auch wir.“

Und genau diese Einstellung will der Teamchef von seinen Spielern in den nächsten Tagen bis zum Ungarn-Spiel auch sehen. „Es geht um die Sicherheit im Passspiel und den Einsatz. Wir wollen sehen, dass jeder bereit und gewillt ist, Vollgas zu geben. Aber da habe ich keine Bedenken“, sagte Koller. Außerdem sei „die eine oder andere Einheit“ geplant, in der die taktische Ausrichtung auf das ungarische Team verfeinert werden soll.

Christian Wagner, ORF.at, aus Mallemort

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