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Gut in Schuss vor Auftaktspiel

Dass David Alaba und Marko Arnautovic zwei Schlüsselspieler im ÖFB-Team sind, ist kein großes Geheimnis. Können die beiden ihr Potenzial voll ausschöpfen, dann ist in der am Dienstag (18.00 Uhr, live in ORF eins, im Livestream und im Euro-Liveticker) mit dem Spiel in Bordeaux gegen Ungarn beginnende Gruppenphase viel möglich.

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Sowohl Alaba als auch Arnautovic sagten in ihrer gemeinsamen Pressekonferenz in Mallemort, dass sie sich bereit und immer besser in Schuss fühlen. „Ich weiß, dass ich immer besser in den Rhythmus komme“, so Alaba, der allerdings auch eingestand, dass eine wirkliche Einschätzung erst nach dem Auftaktspiel möglich sei.

ORF-Studio in Mallemort

David Alaba über seine Vorbereitung auf das Auftaktspiel gegen Ungarn.

Arnautovic gab indes Entwarnung, was seine am Donnerstag im öffentlichen Training erlittene Rippenverletzung betrifft. „Alles gut. Ich bin fit. Die Saison war natürlich lange und intensiv. Aber ich fühle mich gut und bin bereit, auf geht’s“, gab der Stoke-Legionär, der sich in den Testspielen vor der EM spielfreudig präsentierte, den Startschuss.

Alaba vertraut auf seine Stärke

Alaba hatte indes gegen Malta, als ihm das Eigentor passierte, und gegen die Niederlande noch Probleme. Der Interpretation, dass das mit Anpassungsschwierigkeiten aufgrund seiner Rolle als Innen- und Außenverteidiger bei den Bayern zu tun hat, schob der 23-Jährige einen Riegel vor. „Ich bin ein flexibler Spieler, der auch in einem Spiel mehrere Positionen spielen kann. Das habe ich schon oft bewiesen. Ich kenne meine Stärken und glaube an mich selbst“, sagte Alaba.

Sebastian Prödl, Martin Harnik, David Alaba, Heinz Lindner und Marko Arnautovic während des Trainings des ÖFB-Teams

APA/Robert Jaeger

Rund um Arnautovic und Alaba herrscht im Team immer gute Laune

Der Bayern-Star will die EM auch als Plattform nützen, um im Mittelfeld in eigener Sache Werbung zu machen. Schließlich hat er mit dem Italiener Carlo Ancelotti nach der EM einen neuen Trainer beim deutschen Rekordmeister. „Ich will mich bei diesem Turnier beweisen“, sagte Alaba, der allerdings versprach, in erster Linie mit seinem Spiel der Mannschaft helfen zu wollen. Dafür habe er sich nach einer langen Saison in den Trainings gut vorbereitet.

Im ÖFB-Team ist Alaba der Platz im Mittelfeld reserviert. Diese Rolle kann Österreichs zweifacher Sportler des Jahres aber unterschiedlich interpretieren, was ganz auf die Spielweise des Gegners ankommt. „Wenn ich eine Etappe weiter vorne bin, kann ich torgefährlicher werden. Wenn ich auf der ‚Sechser‘-Position spiele, dann habe ich das Spiel vor mir und versuche es von dort zu lenken und das Tempo anzugeben“, sagte Alaba.

Arnautovic hat sich geändert

Wie Alaba betonte auch Arnautovic, sich ganz in den Dienst der Mannschaft zu stellen. „Ich hoffe, dass das unsere Euro wird. Ich werde alles probieren, damit wir erfolgreich sind“, erklärte der 27-Jährige, der von seinem Image vergangener Tage nichts mehr wissen will. „Früher habe ich vielleicht nur auf mich geschaut. Aber das ist schon lange nicht mehr so. Ich musste etwas ändern und ich habe es geändert. Ich konzentriere mich voll und ganz auf den Fußball und hoffe, dass die Schlagzeilen positiv bleiben.“

Tormann Ramazan Özcan und David Alaba und Marko Arnautovic (im Hintergrund) während des Trainings des ÖFB-Teams

APA/Robert Jaeger

Alaba lässt sich von Özcan tragen. Arnautovic gefällt das

Arnautovic betonte auch noch einmal den Unterschied zwischen einem Freundschaftsspiel und einem EM-Spiel: „Das ist etwas komplett anderes. Jetzt ist ein Turnier, da geht es um alles. Wenn die Partie beginnt, wissen wir, dass es hart auf hart geht. Da müssen wir uns voll konzentrieren und abliefern. Nach der ersten Partie werden wir sehen, wo wir stehen“, erklärte der linke Flügel.

Respekt vor jedem Gegner als Gebot

Einig sind sich Alaba und Arnautovic auch bei der Tatsache, dass bei der EM kein Team zu unterschätzen ist. Das habe schon die Auftaktpartie zwischen Frankreich und Rumänien, das gemeinsam in der Players Lounge des Hotels verfolgt wurde, bewiesen. „Niemand hat sich umsonst für dieses Turnier qualifiziert“, sagte Alaba. Sein Teamkollege ergänzte: „Den Gegner respektieren, darauf kommt es an. Man muss in jedes Spiel so reingehen, als ob es das letzte wäre. Es wird gegen jeden schwierig.“

Dass das ÖFB-Team selbst über wenig Turniererfahrung verfügt, wird nicht als Problem erachtet. „Wir lassen uns davon nicht verrückt machen“, sagte Alaba, der auf die Erfahrung vieler Spieler, die aus starken Ligen einen engen Spielrhythmus kennen, verwies. „Das kommt uns allen gelegen, dass es bei der EM Schlag auf Schlag geht. Wir freuen uns auf das Spiel gegen Ungarn, auf diesen Moment haben wir alle schon sehr lange gewartet. Wir sind motiviert und konzentriert, dass wir unsere Leistung auf dem Platz bringen.“

Christian Wagner, ORF.at, aus Mallemort

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