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Stimmen zu Island - Österreich

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Marcel Koller (ÖFB-Teamchef): „Wir waren viel zu hektisch und nervös, wir haben mit dem Ball zu wenig Ruhe gehabt. Das war in jedem Spiel so, bis auf heute in der zweiten Hälfte. Natürlich hat die Erfahrung für so ein Turnier gefehlt, die Nervosität war wahrscheinlich zu hoch. Das ist menschlich, wir haben versucht, die Ruhe reinzukriegen. Aber das ist nicht so einfach, wenn 80.000 da sind, und man weiß, dass man das Spiel gewinnen will. Fußball ist ein Selbstvertrauen-Sport, wenn man Spiele gewinnt, kann man das aufbauen. Wir haben aber eine Phase, wo wir in der anderen Richtung sind, jetzt müssen wir das stoppen. Ich bin überzeugt, dass uns das mit der Erfahrung von diesem Turnier auch gelingt.“

Christian Fuchs (ÖFB-Teamkapitän): „Wir haben alles probiert und hatten genügend Chancen, um das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Das letzte Tor war ein klassischer Konter, da haben wir alles auf eine Karte gesetzt. Den Systemwechsel bei Spielbeginn haben wir ja auch schon in der Vorbereitung eingeübt, da hat man gesehen, dass es funktioniert. Wir haben auch schon in der ersten Hälfte Chancen herausgespielt. Ich möchte nicht dem System die Schuld geben. Wir stehen auf dem Platz und müssen die Tore machen, das ist uns bei der EM nicht gelungen.“

Alessandro Schöpf (ÖFB-Torschütze): „Der Ausgleich ist gar nicht zu spät gekommen, wir haben auch danach noch genügend Chancen gehabt. Ich muss das 2:1 machen, dann sind wir weiter. Das tut mir sehr leid. Es war in der ersten Hälfte ein blödes Gegentor, die Isländer sind danach sehr tief gestanden und haben uns das Leben schwergemacht. Wir haben in der ersten Hälfte die Räume nicht gefunden, in der zweiten haben wir das viel besser gemacht.“

Aleksandar Dragovic (ÖFB-Verteidiger, vergab Elfmeter): „David ist zu mir gekommen und hat gefragt, wie ich mich fühle. Normal soll der Gefoulte nicht schießen. Ich habe mich gut gefühlt. Es tut mir leid für die Mannschaft, aber es haben leider auch schon andere große Spieler verschossen mit Cristiano (Ronaldo, anm.) oder Ramos gestern. Natürlich wollte ich ihn machen. Jetzt bin ich halt der Buhmann, da muss ich auch damit leben. Das gehört zum Fußball dazu.“

David Alaba (ÖFB-Mittelfeldspieler): „In der ersten Hälfte haben es die Isländer recht gut gemacht, uns früh zu stören, sie waren im Zentrum sehr kompakt. Da haben wir ein Problem gehabt, ins Spiel zu finden. Dann haben wir unser System gewechselt, und dann waren wir die deutlich bessere Mannschaft. Woran das Scheitern gelegen hat, ist unmittelbar nach dem Spiel schwer zu sagen. Erfahrung spielt sicher eine Rolle. Man hat schon gemerkt, dass es was anderes als in der Quali ist, daraus müssen wir alle lernen.“

Heimir Hallgrimsson (Teamchef Island): „Ich glaube, wir werden den Nationalfeiertag jetzt vom 17. Juni auf den heutigen Tag umlegen. Was diese Mannschaft hier geleistet hat, ist unglaublich.“

Jon Bödvarsson (Torschütze Island): „Wir sind überglücklich, das ist der größte Fußballmoment für Island. Die Führung zu schießen, war wirklich wichtig. Wir haben sie dann sehr gut verteidigt, vielleicht sind wir ein bisschen zu weit nach hinten gerückt. Wir haben ihnen ein bisschen zu viel Räume gegeben.“

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