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„Und dann habe ich abgedreht“

Von Spaß in Verbindung mit dem vorzeitigen Aus in der Gruppenphase hat man beim österreichischen Nationalteam bei der EM in Frankreich nur bedingt reden können. Und dennoch übten sich die ÖFB-Spieler und -Edelfans in einer typisch österreichischen Disziplin: im Galgenhumor.

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„Ich muss sagen, das ist ein klasser Bursch’ auf Wienerisch. Aber gestern hat er ein Pech gehabt, dann noch einmal ein Pech - und dann war er demoralisiert. Und dann habe ich abgedreht.“ - Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer über ÖFB-Star David Alaba, der gegen Ungarn einmal die Stange traf und eine weitere Chance vergab.

Bundespräsident Heinz Fischer

APA/Robert Jaeger

Ex-Bundespräsident Heinz Fischer - der oberste Fan im Staat

„Es gibt keinen Grund zu zweifeln.“ - ÖFB-Teamchef Marcel Koller nach der verlorenen EM-Generalprobe gegen die Niederlande (0:2).

„Wenn ich das machen würde, wäre mein Vater der Erste, der sauer darüber wäre.“ - Für ÖFB-Verteidiger György Garics war es kein Thema, das EM-Camp in Mallemort nach dem Tod seines Vaters zu verlassen.

„Der Gegner hat das gleiche Wetter wie wir. Der Ball ist nach wie vor rund und der Rasen 2,3 Zentimeter hoch.“ - Koller vor dem EM-Auftaktmatch gegen Ungarn über die Platzverhältnisse in Bordeaux.

„Jetzt gilt es, wieder aufzustehen.“ - Koller gab nach der Niederlage gegen die Ungarn (0:2) Durchhalteparolen aus.

„Wir schlafen noch eine Nacht drüber. Ich weiß nicht, wie die Betten hier sind. Vielleicht kann ja noch einer aus dem Bett fallen und sich eine Verletzung holen.“ - Koller ließ sich vor dem Duell mit Portugal im Aufstellungspoker nicht in die Karten blicken.

„Wir können nicht immer noch von der Euro-Qualifikation träumen. Das ist schon lange vorbei.“ - Koller über die spielerische Darbietung gegen Portugal (0:0).

„Er ist der beste Spieler in Österreich seit ewigen Zeiten. Keiner kann ein Spiel alleine entscheiden. Ich verstehe das ganze Getue und die Kritik nicht.“ - Teamkollege Stefan Ilsanker verteidigt ÖFB-Star David Alaba gegen die wachsende Kritik.

Teamchef Marcel Koller

APA/Herbert Neubauer

Marcel Koller musste sich bei dieser EM einige Mal rechtfertigen

„Das hat nichts mit dem System, sondern mit Nervosität zu tun.“ - Koller gibt seiner Umstellung auf eine Dreierkette an der Niederlage gegen Island (1:2), die das EM-Aus bedeutet, keine Schuld.

„Die Aufstellung ist eine Sache des Teamchefs, die er auch verantwortet. Wenn es gutgegangen wäre, wäre er der Held gewesen, jetzt wird es wahrscheinlich Kritik geben.“ - ÖFB-Präsident Leo Windtner über Kollers taktisches Experiment.

„Wir lecken unsere Wunden, aber wir haben Routine dabei.“ - Österreichs Bundeskanzler Christian Kern zum Scheitern des ÖFB-Teams in der Gruppenphase.

„Im Ganzen betrachtet ist es zu wenig, wenn du nur eine gute Halbzeit in einem ganzen Turnier hast.“ - ÖFB-Teamtorhüter Robert Almer zum EM-Aus.

„Ich bin Trainer, ich bin abhängig von den Spielern und ich werde weiterhin mit ihnen zusammenarbeiten.“ - Kollers EM-Resümee fällt einfach aus.

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