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„Trikotgate“ und der Griff in den Schritt

Witzig, traurig, abseitig - auch abseits des österreichischen Teams haben die Spieler, Trainer und prominenten Fans verbal für Aufsehen gesorgt. DFB-Angreifer Lukas Podolski etwa verteidigte seinen Teamchef Joachim Löw, der sich beim Ukraine-Spiel in den Schritt gegriffen und danach an den Fingern geschnüffelt hatte: „80 Prozent von euch und ich kraulen sich an den Eiern.“

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„Das hässliche Entlein hat getroffen und ist jetzt ein schöner Schwan.“ - Portugals Teamchef Fernando Santos über den vielfach kritisierten Eder, nachdem er im Endspiel das „goldene Tor“ erzielt hatte.

„Ronaldo hat mir gesagt, dass ich das Siegestor schießen würde. Er hat mir die Stärke und diese Energie gegeben.“ - Eder über den Motivationszuspruch des Superstars.

„Sie haben gefeiert, als wären sie Europameister geworden, es war unglaublich. Dabei haben sie gar nicht erst versucht zu spielen, sondern nur verteidigt und verteidigt. Meiner Meinung nach zeugt das von kleiner Mentalität, deswegen werden sie nichts erreichen.“ - Portugals Superstar Cristiano Ronaldo nach dem enttäuschende 1:1 zum Auftakt über die Gegner aus Island.

„Wir werden unseren Nationalfeiertag auf den heutigen Tag verlegen.“ - Islands Teamchef Heimir Hallgrimsson nach dem gegen Österreich fixierten Achtelfinal-Einzug.

„Wenn wir England schlagen, würde sich unser aller Leben ändern.“ - Hallgrimsson vor dem Achtelfinal-Duell mit dem großen Vorbild.

Heimir Hallgrimsson

APA/AFP/Odd Andersen

Islands Trainer Hallgrimsson war um einen flotten Spruch nicht verlegen

„Die schlimmste Niederlage unserer Geschichte: England geschlagen von einem Land, in dem es mehr Vulkane gibt als Fußballprofis.“ - Der ehemalige englische Nationalspieler und heutige TV-Experte Gary Lineker zum Achtelfinal-Aus gegen Island.

„Warum soll ich in den VIP-Bereich gehen und Champagner schlürfen, wenn ich das auch überall anders auf der Welt tun kann?“ - Islands neuer Präsident Gudni Th. Johannesson kündigte seinen Besuch des Viertelfinales gegen Frankreich im Fansektor mit Island-Shirt an.

„Ich will nicht lügen, ich bin erleichtert.“ - Frankreichs Schwimmstar Yannick Agnel nach dem 5:2 des Gastgebers im Viertelfinale gegen Island. Der Kraul-Olympiasieger hatte erklärt, um die Atlantikinsel schwimmen zu wollen, falls Island die EM gewinnt.

„Vielleicht wäre es ein bisschen zu viel gewesen, die EM gleich im ersten Versuch zu gewinnen.“ - Islands Stürmer Kolbeinn Sigthorsson bewies nach der Lehrstunde gegen Frankreich Humor.

„Ich feiere ihn schon die ganze Saison. Nach dem Spiel feiert ihn jetzt die ganze Welt.“ - ÖFB-Teamspieler Marko Arnautovic über den Franzosen Dimitri Payet, der im EM-Eröffnungsspiel gegen Rumänien (2:1) das umjubelte Siegestor schoss.

„Ideal ist es, gut anzufangen und gut aufzuhören.“ - Frankreichs Trainer Didier Deschamps zu den Diskussionen über den mäßig überzeugenden EM-Start seines Teams.

Frankreichs Trainer Didier Deschamps

APA/AFP/Franck Fife

Frankreichs Teamchef Deschamps hob sich das Beste für den Schluss auf

„Er bleibt sehr lange in der Luft. Sein Sixpack hat schon einen Sinn.“ - Deschamps vor dem Finale gegen Portugal über die Kopfballstärke von Cristiano Ronaldo, die auch dessen austrainiertem Körper geschuldet ist.

„Mitunter habe ich das Gefühl, dass wir uns schämen, wenn wir nicht schön, sondern hässlich spielen. Doch wenn wir hässlich spielen müssen, um am Ende Erfolg zu haben, dann müssen wir eben unser hässliches Gesicht auf dem Platz zeigen. Ich bin von Natur aus hässlich und habe kein Problem damit, noch hässlicher zu sein.“ - Portugals Trainer Fernando Santos forderte von seinem Team Mut zur Hässlichkeit.

„Ronaldo ist einfach der beste Spieler der Welt. Was soll ich immer wieder darüber sagen?“ - Santos nervten Fragen über seinen Superstar zusehends.

„Es ist gut, wenn man einen Jerome Boateng als Nachbarn hat in der Abwehr.“ - Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw mit einer verbalen Spitze gegen den AfD-Politiker Alexander Gauland, der im EM-Vorfeld gesagt hatte, dass Deutsche zwar Boateng als Nationalspieler schätzen würden, aber nicht neben ihm wohnen wollten.

Lukas Podolski (Deutschland) greift sich in den Schritt

APA/AFP/Joe Klamar

Podolski konnte sich in seinen Trainer hineinversetzen

„80 Prozent von euch und ich kraulen sich auch mal an den Eiern. Von daher ist alles gut.“ - DFB-Teamspieler Lukas Podolski zur Diskussion, dass sich Löw während der Ukraine-Partie in den Schritt griff.

„So ist das im Fußball. Mal ist man der Hund, mal ist man der Baum. Kritik im Fußball gehört zum Geschäft.“ - Der deutsche Stürmer Mario Götze über die Kritik an seiner Person.

„Wenn zwei Spieler mit Bügeleisen in den Schuhen zu kombinieren anfangen - dafür ist es ganz gut gelaufen.“ - Deutschlands Thomas Müller über das Zusammenspiel mit Torschütze Gomez vor dem 1:0 des Weltmeisters gegen Nordirland.

„Man will immer, dass in der Verlängerung noch was passiert. Aber die Italiener haben von den 30 Minuten auf jeden Fall noch mindestens fünf Minuten mit Kaffeetrinken verbracht.“ - Deutschlands Thomas Müller über passive Italiener in der Verlängerung vor dem deutschen Erfolg im Elfmeterschießen des EM-Viertelfinales.

„Sie sind Roboter, nur Roboter.“ - Der walisische Ex-Internationale Ryan Giggs über die junge Generation englischer Fußballspieler.

„Es ist wie jedes Derby - du willst niemals gegen den Feind verlieren.“ - Wales-Superstar Gareth Bale vor dem zweiten Gruppenspiel gegen England.

„Es muss der beste Mann oder die beste Frau für den Job sein.“ Nachsatz nach kurzer Pause und Staunen bei den anwesenden Journalisten: „Wahrscheinlicher doch ein Mann, aber es muss die beste Person für den Job sein.“ - Martin Glenn, der Geschäftsführer des englischen Fußballverbandes FA, zur Trainersuche nach dem Rücktritt von Roy Hodgson.

„Ich muss schon aufpassen, dass ich ihn nicht umfräse.“ - Albaniens Taulant Xhaka über das bevorstehende Aufeinandertreffen mit seinem für die Schweiz spielenden Bruder Granit.

„Ich hoffe, dass Puma keine Pariser macht, sonst wäre das nicht gut.“ - Der Schweizer Teamspieler Xherdan Shaqiri regierte im Schweizer Fernsehen SRF mit Humor auf das Trikotgate mit den vielen zerrissenen Trikots.

„Hombre, die sind erwachsen, die haben die Pubertät hinter sich.“ - Spaniens Teamchef Vicente del Bosque auf die Frage, wie er den Torhüterkandidaten Iker Casillas und David de Gea beibringen wird, wer bei der EM spielt.

Xhakas (Schweiz) zerrissenes Trikot

APA/AFP/Franck Fife

Shaqiri hofft dass Puma nach den Trikotrissen (Bild Xhaka) nicht umsattelt

„Er ist unsere schönste Blume, wir müssen ihn hegen und pflegen.“ - Der türkische Stürmer Burak Yilmaz über die Talentprobe des 18-jährigen Teamkollegen Emre Mor beim 2:0 gegen Tschechien.

„Mit Chiellini war nichts, sonst wäre er jetzt im Krankenhaus.“ - Schwedens Star Zlatan Ibrahimovic auf einen heftigen Zweikampf mit dem Italiener Giorgio Chiellini angesprochen.

„Die Spieler haben gesagt, sie werden mir ein GPS anheften, damit sie wissen, wie viele Kilometer ich laufe während des Spiels.“ - Der an der Seitenlinie rastlose italienische Teamchef Antonio Conte nach dem 2:0 im Achtelfinale gegen Spanien.

„Ich habe nicht genug Unterstützung bekommen. Ich habe niemanden an meiner Seite gesehen, ich musste immer Krieg führen: Conte gegen alle.“ - Italiens Teamchef Antonio Conte rechnet nach dem EM-Aus seiner Mannschaft und dem Ende seiner Amtszeit mit seinen Kritikern ab.

„Wir haben kein Spiel bei diesem Turnier verloren und sind jetzt weg. Und die andere Mannschaft hat kein Spiel gewonnen und steht jetzt im Halbfinale.“ - Polens Stürmerstar Robert Lewandowski nach dem Viertelfinal-Aus gegen Portugal im Elfmeterschießen.

„Ich kam aus diesem Ort, den die Leute ‚Ghetto Rosengaard‘ nennen, habe Schweden erobert und es zu meinem Land gemacht. Ich bin Schweden.“ - Ibrahimovic auf Facebook in seiner Rücktrittserklärung aus dem Nationalteam.

„Bitte lasst uns über Fußball reden. Wir sind nicht bei einer Streetfight-EM, wir wollen Fußball spielen.“ - Russlands Stürmer Artjom Dsjuba zur Debatte über Gewalt russischer Fans bei der EM.

„Wenn wir uns auf den Rängen nicht anständig benehmen können, dann haben wir es auf dem Feld vielleicht auch nicht verdient.“ - Der kroatische Mittelfeldspieler Ivan Rakitic nach Ausschreitungen kroatischer Fans beim 2:2 gegen Tschechien.

„Wenn Sie nicht darüber schreiben und wir nicht darüber reden, ist es das Beste, was passieren kann.“ - Turnierdirektor Martin Kallen zur Frage nach den sehr guten Schiedsrichterleistungen.

„Er würde garantiert keinen Toilettenplatz bekommen.“ - Der interimsmäßige UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis auf die Frage, wo der wegen seiner Ethiksperre zurückgetretene Präsident Michel Platini sitzen würde, sollte er ins Stadion kommen.

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