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Ronaldo liebt seinen Pokal

Die portugiesische Fußball-Nationalmannschaft ist nach dem in Frankreich errungenen EM-Titel am Montag nach Lissabon zurückgekehrt. Zehntausende Fans empfingen Cristiano Ronaldo und Co. auf dem Flughafen. Die von der Luftwaffe eskortierte, nach der portugiesischen Fußballlegende „Eusebio“ benannte Maschine setzte um 12.40 Uhr (MESZ) mit rund einer halben Stunde Verspätung auf.

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Als Erster von Portugals EM-Helden ist Montagmittag der verletzte, aber glückselige Superstar Cristiano Ronaldo neben Trainer Fernando Santos in Lissabon aus dem Flugzeug gestiegen und präsentierte um 12.51 Uhr den silbernen Pokal in seiner Heimat.

Portugals Spieler bei der Ankunft am Flughafen

APA/AFP/Patricia de Melo Moreira

Würdiger Empfang mit Wasserfontänen in den Landesfarben

Nach ihrer Landung - und einer Begrüßung durch Wasserfontänen aus Feuerwehrautos in den Nationalfarben Grün und Rot - stiegen die 23 EM-Kaderspieler mit ihrem Trainerteam in einen offenen Bus mit der Aufschrift „Champions“, der sie zum offiziellen Empfang bei Präsident Marcelo Rebelo de Sousa bringen sollte. Das Staatsoberhaupt wird der Mannschaft in einer Zeremonie nationale Verdienstorden verleihen.

Portugals Spieler bei der Ankunft am Flughafen

APA/AFP/Jose Manuel Ribeiro

Mit den Bussen für die neuen „Campeoes“ ging es in die Stadt

„Te amo“

Wie viel dieser erste Titel Portugals dem Kapitän nach seinem Verletzungsdrama inklusiver vieler Tränen im Finale bedeutet, zeigt auch ein Instagram-Foto, auf dem er den Pokal „Henri Delaunay“ an Bord der Maschine aus Frankreich wie ein Baby im Arm hält und das mit nur zwei Worten kommentiert: „Te amo“ („Ich liebe dich“).

Te amo❤️❤️🔝

A photo posted by Cristiano Ronaldo (@cristiano) on

Nach seinem Abend der Extreme beim 1:0 über Frankreich nach Verlängerung führte Ronaldo bereits die Polonaise zur portugiesischen Titelparty an. Tanzend verschwanden er und seine Teamkollegen kurz vor halb drei Uhr in die Pariser Nacht und schmetterten am Ziel der Träume angekommen beim Abgang aus dem Stade de France noch in Richtung ihrer Kritiker: „Es ist egal, ob wir gut oder schlecht spielen - wichtig ist, dass wir den Pokal nach Portugal bringen.“

Christiano Ronaldo (POR) mit dem EM-Pokal

GEPA/Witters/Tim Groothuis

Ronaldo krönte sich nach dem Finale selbst mit dem EM-Pokal

Star als Motivator

Ronaldo fiel nach seinem verletzungsbedingten Aus durch das Foul von Dimitri Payet auch als Motivator an der Seitenlinie auf. „Fantastisch“ sei die Halbzeitansprache Ronaldos gewesen, berichtete Rechtsverteidiger Cedric. „Er hat immer daran geglaubt, dass heute die Nacht der Nächte, unsere Nacht war“, lobte Trainer Fernando Santos den Optimismus seines Kapitäns, der nach 25 Minuten endgültig weinend auf einer Trage vom Platz musste.

Für Gesprächsstoff hatte neben dem Sport unter anderem ein Falter im Gesicht von Ronaldo gesorgt: Noch während des Spiels wurden im Namen des Falters mehrere Dutzend Twitter-Accounts erstellt, einer davon hatte nach einigen Stunden bereits Tausende Zustimmer.

Der am Ende überragende Abwehrchef Pepe berichtete strahlend: „Wir haben uns geschworen, für ihn zu gewinnen, und wir haben für ihn gewonnen.“ Den funkelnden Silberpokal wollte Ronaldo, der Medienberichten zufolge mit einer Innenbanddehnung wenige Wochen ausfällt, gar nicht mehr hergeben. Immer wieder küsste er die Trophäe und posierte für die Fotografen, balancierte den Pokal sogar kurz auf seinem Kopf.

Große Dinge stehen bevor

Auch vor dem Belem-Palast hatten sich Hunderte Fans eingefunden. Nach dem Empfang beim Staatschef fuhr das Team mit dem Bus durch das Stadtzentrum von Lissabon zur Fanzone beim Alameda-Park und feierte dort mit den Fans.

Portugals Spieler bei der Ankunft am Flughafen

APA/AFP/Nuno Fox

So ein EM-Pokal steht auch einem Präsidenten gut

Auf den Straßen feierten im von Krisen gebeutelten Portugal Zehntausende Menschen. „Episch“, titelte die Zeitung „Record“. Auch Coach Santos hofft darauf, dass die „Selecao“ nun nach spanischem Vorbild eine Ära einleitet. „Wenn wir weiter so bescheiden auftreten, können wir große Dinge erreichen“, sagte der 61-Jährige.

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