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Gerald Melzer erstmals im Achtelfinale

Der Dienstag bei den Generali Open in Kitzbühel ist zu einem Feiertag für Familie Melzer geworden. Jürgen und Gerald Melzer schafften beim mit 520.070 Euro dotierten ATP-Turnier den Sprung ins Achtelfinale. Gerald Melzer setzte sich in der ersten Runde gegen den Spanier Albert Montanes mit 5:7 7:5 6:4 durch, wenig später zog sein Bruder Jürgen mit 6:4 7:6 (7/4) gegen den Japaner Taro Daniel nach.

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Nach exakt 100 Minuten verwertete der 35-jährige Jürgen Melzer bei seinem ersten ATP-Auftritt nach 319 Tagen seinen ersten Matchball zum Sieg. Im Achtelfinale kommt es nun zum österreichischen Generationenduell. Österreichs ehemalige Nummer eins Melzer trifft dort auf das aktuelle Aushängeschild Dominic Thiem. Die Nummer neun der Welt hatte als top gesetzter Spieler in Kitzbühel in der ersten Runde ein Freilos.

Durchwachsene Leistung

Und Melzer genoss ihn, diesen Sieg auf dem Centre-Court von Kitzbühel. „Wenn man es heute nicht genießt, wann dann? Nach so vielen Monaten auf einer doch relativ großen Bühne wieder aufzutreten und dann richtig gut anzufangen ...“, freute sich Melzer, der die Nummer 113 gerade noch in zwei Sätzen niederrang. „Von der Leistung her war es durchwachsen“, meinte Jürgen, der in der Folge für das Doppel an der Seite von Bruder Gerald absagte.

Erfolg für Melzer-Brüder

Erfolgreich ist der Österreicher-Tag bei den Generali Open in Kitzbühel für die Melzer-Brüder zu Ende gegangen. Beide stehen schon im Achtelfinale.

Mit Breaks zum 1:0 und 3:0 ging Melzer rasch mit 4:0 in Führung, dann geriet allerdings etwas Sand ins Getriebe. „Ich habe sehr gut angefangen, aber dann bin ich müde geworden“, gestand der frühere Weltranglistenachte. Der 35-jährige Melzer musste den 4:4-Gleichstand hinnehmen, ehe er zum 5:4 ein neuerliches Break schaffte und nach 44 Minuten Satz eins in der Tasche hatte. „Anfang zweiter Satz war ich leer.“ Dementsprechend geriet er mit 0:3 in Rückstand. Mit etwas mehr Risiko gelang ihm aber das Rebreak zum 2:3. Melzer rettete sich ins Tiebreak und konnte einen dritten Satz verhindern.

Aller guten Dinge sind drei

Bruder Gerald verwertete nach einer Spielzeit von 2:15 Stunden seinen ersten Matchball und trifft im Achtelfinale erneut auf einen Spanier, nämlich Daniel Gimeno Traver. Dieser hatte sich am Montag gegen seinen als Nummer sieben gesetzten Landsmann Inigo Cervantes mit 6:4 6:4 durchgesetzt.

Gerald Melzer

APA/Barbara Gindel

Gerald Melzer kämpfte sich in Kitzbühel ins Achtelfinale

„Ich bin heilfroh, wieder einmal eine enge Partie gewonnen zu haben“, freute sich der jüngere der Melzer-Brüder, der im dritten Anlauf bei den Generali Open erstmals die erste Hürde genommen hat. „Es war immer mein Traum, in Österreich ein Match auf der Tour zu gewinnen. Ich habe oft knapp verloren, habe mich nie wohlgefühlt und mir selbst immer viel Druck auferlegt“, meinte der 26-jährige Niederösterreicher. Zudem war es trotz starker Challenger-Ergebnisse zu Saisonbeginn sein erster Sieg auf ATP-Tour-Level in diesem Jahr.

Achter Breakball bringt Wende

Das Match verlief sehr ausgeglichen. Ausgerechnet zum 7:5 gelang Montanes dann das erste Break des Spiels. Im zweiten Durchgang nützte Melzer, der als Nummer 107 der Weltrangliste vor dem erstmaligen Sprung in die Top 100 steht, bei 5:5 erst den achten Ball zu seinem ersten Break. Melzer servierte zum Satzgleichstand aus und schaffte gleich zu Beginn des dritten Sets erneut ein Break.

„Das war die Wende“, erkannte auch Melzer im Rückblick. „Dieses Break hat ihn hart getroffen. Den Schwung habe ich am Anfang des dritten mitgenommen.“ Melzer servierte in der Folge sicher weiter und schaffte den Aufstieg. Gleich nach dem Matchball ließ Melzer aber erkennen, dass er unter Krämpfen litt. „Ich habe schon bei 5:5 im zweiten Satz angefangen zu krampfen. Dann eigentlich im ganzen dritten Satz jedes Mal nach dem Servieren. Ich bin es gewohnt, dass mir das passiert - was soll man machen?“

Auf dem Sprung in die Top 100

In der Vorwoche hatte Melzer versucht, mit einem Erstrundensieg in Hamburg die Top 100 und somit auch den Hauptbewerb der US Open zu erreichen, was ihm aber nicht gelungen ist. „Die letzte Zeit war schwierig. Ich habe um das US-Open-Hauptfeld gekämpft und gegen keine schlechten Gegner jedes Mal eng verloren.“

Schlägt er auch Gimeno Traver, sollten ihm die Top 100 nicht zu nehmen sein. „Die werden früher oder später fallen. Es ist nicht mein Ziel, 97. zu sein, sondern das Jahr eventuell auf 60, 70 zu beenden“, sagte Melzer. Gegen den Weltranglisten-131. Gimeno Traver hat er jedenfalls die Chance, sogar das Viertelfinale zu erreichen. „Wenn ich meine Vorhand gut einsetze und auf seine Rückhand komme, dann ist es sicher ein Spieler, der meinem Spiel entgegenkommt.“

Novak gegen Carballes Baena chancenlos

Chancenlos war hingegen Dennis Novak anschließend gegen den Spanier Roberto Carballes Baena. Nach nicht einmal einer Stunde war die 0:6 2:6-Niederlage perfekt. Nach nur 58 Minuten gratulierte der 198. im ATP-Ranking seinem Bezwinger, und das nach einer Leistung, mit der er gar nicht zufrieden war.

Richtig erklären konnte sich Novak die glatte Niederlage selbst nicht: „Ich weiß jetzt nicht, ob es an der gestrigen Anreise liegt oder an den Matches am Wochenende. Aber es war heute keine Glanzleistung, das hat man gesehen“, sagte Novak schwer enttäuscht.

„Es war einfach sehr, sehr schlecht, egal, ob Aufschlag, Vorhand, Rückhand - da waren zu viele Fehler. Es tut mir leid für die Zuschauer, dass sie so eine Leistung von mir gesehen haben.“ Zumal Novak, der zum ersten Mal in diesem Jahr im Hauptbewerb eines ATP-Tour-Events gespielt hatte, im Vorjahr hier immerhin das Achtelfinale erreicht hatte.

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