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„Georgier haben nichts zu verlieren“

Unmittelbar vor dem Abflug nach Georgien haben die ÖFB-Leistungsträger Marc Janko und David Alaba am Sonntagnachmittag ihren Ausblick auf den Auftakt der WM-Qualifikation abgegeben. Vor dem Spiel gegen Georgien am Montag (18.00 Uhr MESZ, live in ORF eins) in Tiflis drückten sowohl der Basel-Stürmer als auch der Bayern-Star gleichermaßen Zuversicht und Respekt vor dem unangenehmen Gegner aus.

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Janko berichtete zunächst von einer „sehr harmonischen Trainingswoche“ und ergänzte schmunzelnd: „Es sind keine Teller geflogen.“ Damit war es aber mit den Wortmeldungen über die EM in Frankreich beziehungsweise die Berichterstattung darüber schon wieder vorbei. „Die Mannschaft ist gut eingestellt, die EM ist abgehakt. Jetzt geht der Blick nach vorne“, erklärte der Goalgetter.

ÖFB-Spieler beim Training

APA/Robert Jäger

Rudelbildung im Teamtraining vor dem Abflug nach Tiflis

In Tiflis rechnet Janko mit hochmotivierten Gastgebern und einer fanatischen Stimmung. „Es wird ein brutal schweres Spiel. Die Georgier haben nichts zu verlieren. Sie sehen sich ja offenbar auch ein bisschen als Favorit, damit haben wir kein Problem. Wir wissen jedenfalls, dass uns ein Hexenkessel erwarten wird“, so Janko. Man sei vor der Nummer 118 der Welt (Österreich ist 22.) gewarnt.

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Bis zur Spitze noch weiter Weg

„Die Georgier haben gegen große Nationen - und da zähle ich uns nicht dazu - oft gute Ergebnisse erzielt“, sagte Janko mit Verweis auf einen Testsieg des bevorstehenden Gegners in Spanien und die knappen Niederlagen in der EM-Quali gegen Deutschland. Janko sieht die ÖFB-Auswahl von den absoluten Topmannschaften nach wie vor deutlich entfernt. „Wir haben da noch irrsinniges Lernpotenzial. Wir müssen konstanter werden in unseren Leistungen und tun gut daran, weiter bescheiden zu bleiben.“

Der Basel-Legionär dürfte gegen Georgien wieder zur Startformation zählen, auch wenn es in Michael Gregoritsch einen neuen Konkurrenten um die Rolle des Mittelstürmers gibt. „Im Nationalteam geht es nicht um Einzelschicksale, sondern um die Mannschaft. Wenn er seinen Weg weitergeht, wird er irgendwann meine Position innehaben“, sagte Janko über den 22-jährigen HSV-Angreifer, dem er „großes Potenzial“ bescheinigte.

Rücktritt war für Janko kein Thema

In der laufenden Saison brachte es der 33-jährige Janko auf sieben Pflichtspiele und vier Tore. „Ich habe keine körperlichen Beschwerden und fühle mich in guter Verfassung. Das sind ganz andere Voraussetzungen als bei der EM, wo mich das eine oder andere Wehwehchen geplagt hat“, so der 56-fache ÖFB-Internationale (26 Tore). Janko ist der älteste Spieler im aktuellen Kader, ein Abschied vom Team war und ist aber kein Thema. „Ich habe nach der EM keine Sekunde an Rücktritt gedacht. Für mich war klar, dass ich weiterhin gerne Teamspieler bin, wenn der Trainer mich braucht.“

Unter Teamchef Dietmar Constantini hatte Janko bereits als ÖFB-Kapitän fungiert, danach war er Stellvertreter von Christian Fuchs. Diesen Job behielt er auch nach der Kapitänsernennung von Julian Baumgartlinger. Dass Kollers Entscheidung auf den Leverkusen-Profi fiel, bezeichnete Janko als „perfekte Wahl“.

Alaba schweigt zu Positionsüberlegungen

Ähnlich äußerte sich Alaba. „Man hat schon in dieser Woche gespürt, wie er versucht hat, seinen Job zu machen.“ So wie Janko wollte auch der 24-jährige Wiener keine großen Worte mehr über die EM verlieren. „Ich war danach natürlich enttäuscht, hatte aber im Urlaub genug Zeit, um das zu verarbeiten. Ich habe mir neue Ziele gesetzt“, so Alaba, der auf Fragen zu seiner Position im Nationalteam und bei Bayern München nicht eingehen wollte.

Was die Stärken der Georgier angeht, gab sich Alaba gesprächiger. „Sie stehen defensiv sehr gut und können auch nach vorne gefährlich sein, wie sie gegen Spanien und Deutschland bewiesen haben“, meinte der bei Bayern als Linksverteidiger und im Team in der Mittelfeldzentrale gesetzte Alaba. „Wir müssen dagegenhalten.“

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