Weltmeister mit Problemen
Boxweltmeister Tyson Fury hat seinen Rücktritt erklärt. „Boxen ist das Traurigste, was ich je gemacht habe. Ich bin der Größte und ich bin es auch im Ruhestand“, twitterte der unter Dopingverdacht stehende Schwergewichtschampion der Verbände WBO, WBA und IBO am Montag. Wie ernst die Ankündigung des Briten zu nehmen ist, bleibt abzuwarten.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Denn der 28-Jährige hatte im Lauf seiner Karriere schon mehrfach von Rücktritt gesprochen. Fury muss ohnehin mit einer Sperre wegen Dopings und der Aberkennung seiner WM-Titel rechnen.
Bei einer Kontrolle am 22. September durch die amerikanische Voluntary Anti-Doping Association (VADA) war er in einer A-Probe positiv auf Kokain getestet worden. Einen Tag später hatte Fury den für den 29. Oktober geplanten Rückkampf gegen Klitschko abgesagt. Als Begründung wurden gesundheitliche Schwierigkeiten angegeben. In britischen Medien war die Rede von psychischen Problemen.

APA/AP/Martin Meissner
Letztes Jahr entthronte Fury Klitschko
Zudem ist ein weiteres Dopingvergehen ungeklärt. Im Frühjahr 2015 soll Fury die Einnahme des anabolen Steroids Nandrolon nachgewiesen worden sein, das hatten britische Zeitungen vor Monaten berichtet. Der britische Boxverband wollte den Vorwurf nicht bewerten und schob die Verantwortung an die Anti-Doping-Behörde UKAD ab. Dazu soll es am 4. November eine Anhörung geben.
Dopingkontrollore verspottet
Erst am Sonntag hatte sich Fury über den Dopingverdacht gegen ihn lustig gemacht und die Kontrollore verspottet. Der positiv auf Kokain getestete 28-Jährige stellte auf seinem Twitter-Account eine Fotomontage aus einem Filmklassiker zur Schau, wo Gangster Tony Montana, gespielt von US-Schauspieler Al Pacino, vor einem Berg Drogen sitzt.
Aus Fury wird „Tysonmontana“
Das Foto stammt aus dem Film „Scarface“. Fury ersetzte Pacinos Antlitz durch das seine und schrieb: „#Tysonmontana“. So lautet nunmehr auch sein Twitter-Name. Die VADA hatte am Freitag mitgeteilt, dass ein Test bei Fury am 22. September positiv ausgefallen sei. In der Urinprobe sei die Substanz Benzoylecgonin ermittelt worden, die Bestandteil von Kokain ist.
Link: