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Sturm und St. Pölten ohne Chance

Die Frauenmannschaft von Sturm Graz muss die Hoffnungen auf den Achtelfinal-Einzug in der Champions League wohl aufgeben. Die Steirerinnen unterlagen im Sechzehntelfinal-Hinspiel am Mittwoch dem FC Zürich deutlich mit 0:6. Etwas besser die Ausgangslage für St. Pölten: Der österreichische Meister unterlag Bröndby daheim „nur“ mit 0:2.

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Die Steirerinnen durften sich gegen den Schweizer Rekordmeister FC Zürich mit 1.835 Zuschauern in Liebenau zwar über einen neuen Zuschauerrekord freuen, sportlich lief es mit einer deutlichen 0:6-Niederlage weit weniger zufriedenstellend. „Im Team gibt es eine Mischung aus Nervosität und Anspannung. Wir werden aber trotzdem versuchen, uns teuer zu verkaufen“, hatte Sturm-Trainer Markus Hiden vor der Partie noch gemeint.

Erstes Gegentor in der zweiten Minute

Die Nervosität war dann auch tatsächlich auf dem Spielfeld zu sehen: Schon nach 120 Sekunden stand es 1:0 für die Schweizerinnen - Adriana Leon hatte zugeschlagen. Die Kanadierin ließ zwei weitere Treffer (32., 67.) folgen, auch Sanni Franssi (63.), Selina Kuster (72./Elfmeter) sowie Fabienne Humm (92.) durften sich in die Schützinnenliste eintragen. Die „Blackys“ verzeichneten hingegen keinen einzigen Schuss aufs Tor der Züricherinnen - und mussten die Partie zudem in Unterzahl beenden: Irina Wurzinger musste nach ihrem Elfmeterfoul mit Rot vom Platz.

Stephanie Kovacs (Sturm) und Adriana Leon (Zürich)

GEPA/David Rodriguez

Zürich-Torjägerin Leon zeigte sich trotz „Begleitschutzes“ treffsicher

Damit dürften vor dem Rückspiel in der kommenden Woche bereits alle Unklarheiten beseitigt sein. Der 20-fache Schweizer Meister - seit 2012 gingen alle Meisterpokale in die größte Stadt der Schweiz - bleibt weiter im Rennen um den erstmaligen Sieg in der seit der Saison 2009/10 ausgespielten Women’s Champions League. Die Steirerinnen wollen dennoch alles in die Waagschale werfen. „Wir müssen den Kopf oben halten und das Beste daraus machen“, so Wurzinger.

„Es schmerzt natürlich, wenn man sechs Tore bekommt“, sagte Coach Hiden nach der Abfuhr. „Der Spielplan war natürlich schon nach zwei Minuten über den Haufen geworfen. Nichtsdestotrotz kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir sind erst seit drei Jahren in der Frauen-Bundesliga. Wir müssen die Lehren daraus ziehen und wachsen.“

Klassenunterschied bei St. Pölten - Bröndby

Auch in Niederösterreich hatte das Heimteam keine Chance: Meister St. Pölten musste sich Bröndby mit 0:2 geschlagen geben. Der mit Teamspielerinnen gespickte neunfache dänische Meister setzte sich dank eines Doppelpacks von Nicoline Sörensen durch. Vor allem in der ersten Hälfte spielten die Däninnen auf, während die Niederösterreicherinnen „passiv“ und „mit dem Ball sehr mutlos“ agierten, wie ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer gegenüber dem ORF analysierte.

Nach der Pause kamen die Österreicherinnen besser ins Spiel und fanden auch Chancen vor. Just in die St. Pöltner Druckphase fiel das 2:0 durch Sörensen, die einen Spielzug nach einem Stanglpass vollendete. Am nähesten kam im Anschluss Nadine Prohaska einem Torerfolg, ihr Schuss verpasste aber das Gehäuse.

„Konnten mit dem Ball sehr wenig anfangen“

Liese Brancao-Ribeiro, sportliche Leiterin der „Wölfe“ zeigte sich nach dem Spiel „nicht überrascht“ über den Auftritt der Däninnen: „Sie sind am zweiten Ball sehr stark. Nach dem Rückstand haben wir das Spiel nicht aufgegeben, aber sie haben, als wir gut drauf waren, das zweite Tor gemacht.“

Die schwache Leistung in der ersten Hälfte erklärte sich Brancao-Ribeiro mit der fehlenden Routine. „Wir waren ein bisschen nervös und unsicher, wir konnten mit dem Ball sehr wenig anfangen. Das haben wir in der zweiten Hälfte besser gemacht.“ Für das Rückspiel schätzt sie die Chancen auf ein Comeback realistisch ein: „Wir müssen drei Tore in Dänemark schießen. Das wird sehr schwierig, vielleicht funktioniert es mit einem anderen System.“

Frauen-Champions League, Runde der letzten 32

Mittwoch:

Sturm Graz - FC Zürich 0:6 (0:2)

Stadion Graz-Liebenau, 1.835 Zuschauer

Torfolge:
0:1 Leon (2.)
0:2 Leon (32.)
0:3 Franssi (63.)
0:4 Leon (67.)
0:5 Kuster (72./Elfmeter)
0:6 Humm (91.)

Gelbe Karten: Kofler bzw. Kuster, Fischer

Rote Karte: Wurzinger (72./Torraub/Sturm)

St. Pölten - Bröndby 0:2 (0:1)

NV-Arena

Torfolge:
0:1 Sörensen (21.)
0:2 Sörensen (63.)

Gelbe Karten: Birova bzw. Sörensen, Sevecke

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