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Souveräner 9:1-Sieg im Endkampf

Die Salzburgerin Alisa Buchinger hat am Samstag bei den Karate-Weltmeisterschaften in Linz die Goldmedaille im Kumite der Damen bis 68 Kilogramm gewonnen. Im Finale besiegte sie die Dänin Katrine Pedersen überlegen mit 9:1. Die Halle tobte, Team und Fans feierten. „Unglaublich, ich kann es noch gar nicht fassen“, sagte Buchinger nach ihrem Triumph gegenüber der APA.

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22 Jahre liegt ein österreichischer Sieg bei einer Karate-WM zurück, der Vorarlberger Daniel Devigili hatte 1994 in Kota Kinabalu in Malaysia in der Kumite-Klasse bis 75 kg Gold geholt. „Es wurde Zeit, die Hymne wieder bei einer WM zu hören“, meinte Buchinger nach der Siegerehrung. Ihre Webseite muss die 24-Jährige nun ändern, denn das dortige Ziel „Eines Tages werde ich die Weltmeisterschaften gewinnen“ hat sie nun erreicht.

Alisa Buchinger im Finalkampf gegen Katrine Pedersen

GEPA/Florian Ertl

WM-Gold vor Augen, zeigte Alisa Buchinger ihr bestes Karate

In vier Jahren wird Karate erstmals im Programm der Olympischen Sommerspiele sein. „So weit denke ich jetzt noch nicht“, winkte die Europameisterin 2015 ab. Das sei noch weit hin. Zunächst wollte sie erst einmal entspannen und den Triumph genießen. „Auf jeden Fall mit der Familie und Freunden.“ Ihre Fans hielten sie aber noch eine Zeit lang in der Halle, von Trainingsjacken über Ausweise und Handyhüllen signierte die neue Weltmeisterin geduldig alles.

Entschlossener Kampf im Finale

Kaum eine halbe Stunde zuvor war Buchinger unter tosendem Applaus auf die Matte gekommen. Nach 35 Sekunden des mit zwei Minuten limitierten Kampfes punktete sie zum ersten Mal. „Jetzt gebe ich das nicht mehr her“, habe sie sich gedacht. Und das tat die entschlossene Karateka auch nicht, sondern setzte nach. Gerade einen Treffer landete Pedersen. Freilich habe Buchinger die Gegnerin gekannt, doch „jeder Kampf ist anders“.

Drei Tage zuvor hatte Buchinger an ihrem 24. Geburtstag am Mittwoch den Weg ins Finale geebnet. Mit Siegen gegen Ivana Comagic (SRB), Veronika Semanikova (SVK) und Silvia Semeraro (ITA) stürmte sie ins Halbfinale. Dort reichte gegen Marina Rakovic (MNE) ein Ushiro-Geri zwölf Sekunden vor Schluss zum Sieg.

Krönung eines „Lebenswerks“

„Ein Lebenswerk“, sagte ihr Trainer Manfred Eppenschwandtner zum Titel. Er arbeitet mit Buchinger, seit sie fünf Jahre alt ist. „Da hat sie sich noch öfter mit links und rechts vertan“, plauderte er aus dem Nähkästchen. Das junge Einstiegsalter sieht er mit als Schlüssel zum Erfolg. Sieben Europameisterschaften inklusive U21 bestritten die beiden gemeinsam, sechsmal stand Buchinger auf dem Podest.

Doch „ein WM-Finale ist was anderes, so eine Chance hat man nicht so oft“, beteuerte Eppenschwandtner, noch dazu mit einem im Vergleich zu anderen Nationen sehr bescheidenen Budget. Vor Heimpublikum hatte am Samstag alles gepasst.

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