Themenüberblick

US-Superstar weiter im Pech

Lindsey Vonn ist am Donnerstag neuerlich durch eine Verletzung zurückgeworfen worden. Die 32-jährige US-Amerikanerin erlitt bei einem Trainingssturz in Copper Mountain einen Oberarmbruch. Sie wurde noch am Donnerstag operiert. Damit ist für die an Siegen erfolgreichste Skirennläuferin der Geschichte die kommende WM-Saison mit einem Fragezeichen versehen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Freitagabend bestätigte Vonn den Sturz und die Verletzung auf Facebook und postete auch Fotos des massiven Bruchs. „Leider bin ich gestern beim Training in Copper gestürzt und habe mir dabei den rechten Oberarmknochen schwer gebrochen. Die Operation in Vail verlief erfolgreich, alle haben sich großartig um mich gekümmert“, schrieb die Amerikanerin.

Comeback noch in dieser Saison?

Schon im nächsten Satz zeigte Vonn aber wieder Kampfgeist. „Ich bin natürlich total frustriert über diesen neuerlichen Rückschlag. Aber zumindest meine Knie sind okay, und ich werde versuchen, so schnell wie möglich auf die Pisten zurückzukehren, wie ich es immer tue“, erklärte sie.

Wie lange Vonns Zwangspause diesmal dauert, war vorerst schwer abschätzbar. Head-Rennchef Rainer Salzgeber bestätigte aber nach einem Telefonat mit Vonns österreichischem Servicemann Heinz Hämmerle, dass sie noch im Lauf der Saison zurückzukehren wolle. „Sie hofft auf eine schnelle Genesung und darauf, eventuell Ende Jänner wieder dabei zu sein. Dann könnte sich auch die WM in St. Moritz ausgehen.“

Die Titelkämpfe 2017 in der Schweiz beginnen am 6. Februar. Vonn hat aufgrund der mäßigen Erfolge bei der Heim-WM 2015 in Beaver Creek aber keinen automatischen Startplatz.

Nach Verschneider umgekippt

Passiert war der Sturz laut Salzgeber im Super-G-Training. „Und zwar nach nur wenigen Toren und noch im Flachen. Nach einem Verschneider ist sie auf die Seite gekippt.“ Davor habe Vonn ausgezeichnete Fahrten hingelegt und habe Vorsprünge von jenseits einer Sekunde gehabt, berichtete der Ex-Rennläufer aus Vorarlberg.

Salzgeber ist überzeugt, dass sein Aushängeschild schon bald wieder auf der Rennpiste zu sehen sein wird. „Sie ist eine Ausnahmesportlerin. Und sie hat schon mehrfach gezeigt, dass sie mit Rückschlägen derartiger Natur gut zurechtkommt.“

Vonns Buch auf Bestsellerliste

Vor ihrem Sturz hatte Vonn noch getwittert, wie sehr sich über die Aufnahme ihres aktuellen Buches „Strong is the new beautiful“ in die Bestsellerliste der „New York Times“ freue. Wegen dieses Buches war sie zuletzt wochenlang durch die USA getourt und hatte auch erneut auf den Weltcup-Auftakt im Oktober in Sölden verzichtet.

Nachdem sie vergangenen Februar in Andorra bei einem Sturz einen mehrfachen Bruch des Schienbeinkopfes erlitten und damit im Saisonfinish ihre Chancen auf den fünften Weltcup-Gesamtsieg verspielt hatte, wollte sich Vonn diesen Winter auf Speed-Bewerbe und Siege konzentrieren. Mit 76 Weltcup-Siegen fehlen der Abfahrtsolympiasiegerin von 2010 nur noch zehn auf die vom Schweden Ingemar Stenmark gehaltene Gesamtbestmarke von 86.

Verletzungsliste wird immer länger

Die Verletzungsliste Vonns ist nun um ein weiteres Kapitel größer geworden. Neben kleineren Hoppalas wie der Schnittwunde im Daumen nach Doppelgold bei der WM 2009 in Frankreich sorgte 2012 ein mysteriöser Krankenhausaufenthalt der Amerikanerin in ihrer Wahlheimat Vail für Aufsehen.

Ganz bitter kam es aber bei der WM 2013 in Schladming. Sie stürzte im Super-G schwer und erlitt dabei einen Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie. Im folgenden November stürzte sie beim Training in Copper Mountain und riss sich dabei erneut das Kreuzband. Deshalb musste sie letztlich auch auf ein Antreten bei Olympia 2014 in Sotschi verzichten. Danach folgte 2015 noch ein Knöchelbruch beim Sommertraining in Neuseeland sowie vor einem Jahr ein Hundebiss in den Daumen.

Links: