Großes Vertrauen in geplante Rodelbahn in Bludenz
Im Rahmen der internationalen Trainingswoche für die Weltmeisterschaft im Kunstbahnrodeln im Jänner in Innsbruck/Igls hat der Internationale Rodelverband (FIL) auch sein traditionelles Medienseminar abgehalten. FIL-Präsident Josef Fendt sieht den Rodelsport im Aufwind, besonders durch ein neuartiges Projekt in Bludenz, wie er am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Innsbruck erklärte.
Bisher ist der Igler Eiskanal der einzige künstliche Eisschlauch in Österreich. In Bludenz soll aber eine weitere 700 Meter lange Kunsteisbahn, gedacht für Rodeln, Zweier- und Monobob sowie Skeleton errichtet werden. Durch neuartige Bauweise und Konstruktion können die bisher enormen Errichtungskosten der Eiskanäle auf nur sechs Millionen Euro inklusive der kompletten Infrastruktur gedrückt werden. Der Spatenstich soll kommenden Februar erfolgen, die Fertigstellung im Herbst 2017.
Bereits Junioren-WM 2019 an Bludenz vergeben
„Die FIL verspricht sich sehr viel von diesem Projekt. Es wird große Auswirkungen haben und ein Schub für unseren Sport sein. Viele kleine Nationen haben schon Interesse bekundet“, sagte Fendt. Wie groß das Vertrauen der FIL in dieses Projekt ist, zeigt die Tatsache, dass der Weltverband schon jetzt die Junioren-WM 2019 an Bludenz vergeben hatte.
Die „großen“ Weltmeisterschaften finden von 27. bis 29. Jänner in Innsbruck statt, bereits zum fünften Mal nach 1977, 1987, 1997 und 2007. Dass die Zahl sieben bei der Vergabe der WM an Igls ein Kriterium gewesen sei, bestätigte Fendt. Ob aber 2027 wieder um Weltmeisterehren in Innsbruck gefahren wird, konnte der FIL-Chef noch nicht sagen.
Derzeit weltweit 16 Eiskanäle und zehn Rennen pro Saison
Derzeit gibt es weltweit 16 Eiskanäle, aber inklusive WM nur zehn internationale Rennen pro Jahr. „Veranstalter müssen sich darauf einstellen, dass sie nur noch alle zwei Jahre ein Weltcup-Rennen haben“, sagte Fendt, der aber auch andenkt, den Weltcup-Kalender auf elf Rennen auszudehnen. Für 2016/17 sind neun klassische Rennen geplant, dazu noch drei Sprintrennen und sechsmal die Team-Staffel.
Dass der Rodelsport immer internationaler wird, zeigt sich auch an der Teilnahme von 167 Aktiven aus 31 Nationen an der aktuellen Trainingswoche in Igls. Mit Alexander Ferlazzo ist ein Australier dabei, der schon 2012 Teilnehmer an den Olympischen Weltjugendspielen war.
„Wir haben ein gutes Entwicklungsprogramm“, bestätigte der FIL-Präsident. Fünf Nationen, darunter auch Österreich, haben die Patenschaft für exotische Sportler übernommen. Die FIL finanziert für die zwei Trainingsgruppen fünf Trainer und einen „Mechaniker“ (Schlittenbauer).