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Rückkehr an US-Ostküste zahlt sich aus

Die lange Abwesenheit des Skirennsports sowie die Begeisterung um Publikumsliebling Mikaela Shiffrin haben dafür gesorgt, dass die ersten Weltcuprennen seit 25 Jahren an der Ostküste der USA ein Riesenerfolg waren. Fast 30.000 Fans stürmten am Thanksgiving-Wochenende Killington und sorgten damit für einen Rekordwert bei US-Rennen. OK-Chef Herwig Demschar jubelte: „Ziel erreicht.“

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Shiffrin fiel nach dem Sieg im Slalom am Sonntag ein Stein vom Herzen. „Ich habe so gehofft, dass das klappt. Danke, dass ihr mich so lautstark unterstützt habt, ihr seid die Besten“, bedankte sich die US-Amerikanerin nach ihrem emotionalen Erfolg bei den 10.000 Zuschauern, die in erster Linie ihretwegen zum ersten Weltcuprennen an der US-Ostküste seit einem Vierteljahrhundert gekommen waren.

Als die Olympiasiegerin und Doppelweltmeisterin im Ziel auch noch ihre 95-jährige Großmutter umarmte, war es mit der Beherrschung des 21-jährigen Jungstars endgültig vorbei. Das historische Comeback des Weltcups in den Osten der USA hatte auch Shiffrin eine große Last aufgebürdet. Die Ausnahmerennfahrerin ist zwar in Colorado auf die Welt gekommen, ihre Familie stammt aber aus dem Osten, Shiffrin hat an der Burke Mountain Academy in Vermont graduiert.

Großer Zuschauerandrang

Wochenlang hatten die Organisatoren mit enormem Geld-, Personal- und Materialaufwand wie 140 Schneekanonen und 16 Millionen Liter Wasser um die Rennen gekämpft. Während die Herren-Bewerbe von Beaver Creek und Lake Louise in den weit höheren Rocky Mountains wegen Schneemangels abgesagt werden mussten, widerstand das im Osten nahe dem Atlantik liegende Killington am Ende auch dem wechselhaften und viel zu warmen Herbstwetter.

Zumindest 16.000 (Samstag) und 10.000 (Sonntag) Fans kamen laut ersten Zählungen, um die beiden Damen-Technikrennen auf der „Superstar“-Piste zu sehen. Vermutlich waren es sogar mehr. „Das sind konservative Schätzungen. In Summe haben wir sicherlich an den 30.000 gekratzt“, bestätigte auch Demschar.

„Sollte fix in den Kalender“

Als „Belohnung“ gab es am Ende auch noch den erhofften Heimsieg von Shiffrin. „Wir wollten zeigen, wie groß die Begeisterung für das Skifahren im Osten der USA ist“, sagte Demschar. „Das Schönste war aber, dass so viele Athleten gekommen sind und gemeint haben, dass man unbedingt wieder hierherkommen muss“, ergänzte der seit über 20 Jahren in den USA lebende und arbeitende Steirer.

Dem schloss sich auch ÖSV-Rennläuferin Bernadette Schild an, die als Slalom-Achte ihre ersten Saisonpunkte geholt hatte. „Es ist echt cool, hier in Amerika vor so vielen gut informierten Menschen zu fahren. Wenn man sich die Menschenmassen hier anschaut, sollte so etwas fix in den Kalender“, sagte die Salzburgerin. Ihre ÖSV-Teamkollegin Michaela Kirchgasser ergänzte: „Klar fährt man in Amerika lieber bei so etwas als vor 500 Leuten, die das eh nicht interessiert.“

Dem Argument konnte sich auch FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis nicht entziehen. Auch Lewis war von Stimmung und Organisation des ersten Weltcup-Rennens seit fast 40 Jahren in Vermont angetan. „Die Veranstalter haben gearbeitet wie die Wilden, die Begeisterung bei den Rennen war überall zu spüren“, lobte Lewis. Dazu komme noch die Nähe zu den vielen Millionenmetropolen. „Das spricht sicherlich für Diskussionen, hier weitere Rennen zu haben.“

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