Zehnjährige Negativserie beendet
Admira Wacker Mödling hat eine zehn Jahre währende Negativserie in der tipico-Bundesliga beendet. Die Niederösterreicher feierten am Sonntag einen überraschenden 1:0-Sieg bei Red Bull Salzburg und damit den ersten Ligaerfolg in der Red Bull Arena seit 2006.
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Während die Admira dank des Treffers von Christoph Monschein (14.) und einer erfolgreichen Abwehrschlacht den Platz im Mittelfeld festigte, liegt der viertplatzierte Meister schon fünf Punkte hinter dem Spitzenduo Sturm und Altach. Die Admira hat als Siebenter neun Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Mattersburg.
Salzburg hatte zuletzt mit attraktivem und meist auch erfolgreichem Offensivfußball gefallen, die Leistung gegen die Admira konnte die nur gut 5.000 RB-Fans aber eine Stunde lang nicht erfreuen. Danach ließ wie schon so oft heuer der Abschluss zu wünschen übrig, gute Chancen wurden fast schon fahrlässig vergeben. Die Admira war hingegen von Trainer Oliver Lederer bestens auf den gegenüber dem Europa-League-Spiel an vier Position umgebauten Titelverteidiger eingestellt.
Monschein bei zweiter Chance erfolgreich
Die Niederösterreicher störten in der Anfangsphase den Salzburger Spielaufbau früh und machten über die gesamte Spielzeit die Räume eng. Und die Gäste kamen auch zu Chancen. Monschein scheiterte noch bei seinem ersten Versuch (4.), den zweiten verwertete er aber schön. Nach einem langen Bajrami-Pass in die Tiefe setzte sich der Stürmer gegen die Innenverteidiger Dayotchanculle Upamecano und Andre Wisdon durch und traf ins lange Eck zur Führung (14.).

GEPA/Mathias Mandl
Monschein (Mitte) erzielte mit seiner zweiten Chance das Goldtor
Nach etwa einer halben Stunde übernahm Salzburg zusehends das Kommando, wurde aber erst Ende der ersten Hälfte gefährlicher. Munas Dabbur (31.) und vor allem Hwang Hee Chan (41. und 45.+1) vergaben die größten Möglichkeiten auf den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit wurde der Druck der Hausherren immer größer, sie blieben aber ohne erfolgreichen Abschluss.
Lainer-Flanke landet an der Stange
Nach herrlicher Aktion über Konrad Laimer und Stefan Laimer verfehlte Dabbur aus kurzer Distanz das Ziel (62.), Xaver Schlager schoss über das Tor (74.), eine Lainer-Flanke landete nur an der Stange und der Nachschuss von Reinhold Yabo ging daneben (80.). Den Sieg für die Admira rettete schließlich Manuel Maranda, der in der 92. Minute einen Upamecano-Kopfball vor der Linie klärte.
Admira schafft Sensationssieg gegen Salzburg
In den letzten zehn Jahren hat die Admira in Salzburg immer verloren und dabei nicht weniger als 33 Tore kassiert. Jetzt haben die Südstädter ihre Negativserie beendet und beim Meister mit 1:0 gewonnen.
Die Lederer-Elf tauchte in der zweiten Hälfte zwar überhaupt nicht mehr am Salzburger Strafraum auf, brachte aber den überraschenden Erfolg über die Zeit. Die Admiraner, die zuletzt zehnmal hintereinander in Salzburg verloren hatten, feierten den ersten Auswärtssieg bei den „Roten Bullen“ seit dem 1:0 am 11. März 2006.
Stimmen zum Spiel:
Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): „Die erste Halbzeit war nichts. Wir haben nur 50 Minuten Fußball gespielt. Diese mangelnde Chancenverwertung ist der Grund dafür, dass wir solche Spiele verlieren. Das ist auch der Grund dafür, dass wir nicht in der Champions League sind und dass wir in der Europa League nicht weitergekommen sind. Krasnodar ist keine Entschuldigung, ich habe vier neue Spieler gebracht, die uns hätten helfen sollen. Dass die Mannschaft nicht müde war, hat die zweite Halbzeit gezeigt, wo wir mit Abstand besser waren.“
Oliver Lederer (Admira-Trainer): „Das war heute das Glück des Tüchtigen. Wir bleiben bescheiden, denn wir haben ein Spiel gewonnen, das man normal nicht gewinnt. Wir wissen es richtig einzuordnen, wieso es dazu gekommen ist. Wir haben eine Abwehrschlacht geliefert wie selten zuvor, anders kann man in Salzburg nicht bestehen, denn dafür haben sie zu viel Qualität und sind zu gut. Ich könnte nicht sagen, was Salzburg heute hätte besser machen müssen - außer der Chancenverwertung.“
Stefan Lainer (Salzburg-Spieler): „Es ist im Moment bei uns wie verhext. Wir sind angelaufen, haben Chancen kreiert, aber der Ball wollte nicht ins Tor. Wir wären gerne einmal die schlechtere Mannschaft und würden gewinnen. Admira hat letztlich aus zwei Chancen ein Tor gemacht, wir haben aber in der zweiten Halbzeit Charakter gezeigt und bis zur letzten Sekunde alles probiert.“
„Wir müssen uns aber auch selber an der Nase nehmen, und das war heute ein Zeichen, dass es nicht von selber geht. Wenn wir nicht unsere Tugenden ausspielen und das nicht ab der ersten Minute zu 100 Prozent abrufen, dann werden wir auch nicht viel gewinnen. Wenn wir das aber schaffen, gibt es keinen Gegner für uns.“
Tipico-Bundesliga, 16. Runde
Sonntag:
Salzburg - Admira 0:1 (0:1)
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 5.137 Zuschauer, SR Muckenhammer
Tor: Monschein (14.)
Salzburg: Walke - Lainer, Upamecano, Wisdom, Ulmer - Rzatkowski (54./Schlager), Laimer (65./Yabo), Radosevic, Berisha - Hwang (73./Minamino), Dabbur
Admira: Leitner - Zwierschitz, Strauss, Wostry, Pavic - Lackner, Ebner, D. Toth (91./Maranda) - Bajrami, Knasmüllner (73./Wessely) - Monschein (65./Vastic)
Gelbe Karten: Laimer, Dabbur, Lainer bzw. keine
Die Besten: Upamecano, Hwang bzw. Wostry, Monschein, Toth
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