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Neun ÖOC-Medaillen in Rio

Im Vergleich zu den Olympischen Sommerspielen, bei denen es für Österreich nur eine Bronzemedaille gegeben hat, haben die 26 heimischen Behindertensportler bei den Paralympics in Rio de Janeiro groß abgeräumt: Gleich neunmal Edelmetall stand in der Bilanz, allen voran glänzte Gold von Reiter Pepo Puch.

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„Ich kann mein Glücksgefühl kaum beschreiben“, schilderte der 50-jährige Steirer, der sich 2008 bei einem Sturz eine inkomplette Querschnittlähmung zugezogen hatte. „Gold ist der Hammer.“ Puch hatte im Dressurreiten auf Fontainenoir seinen Coup von London 2012 wiederholt und auch noch Silber in der Kür draufgelegt. „Ab heute beginnen wir, an Tokio (Paralympics 2020, Anm.) zu denken“, erklärte der Rauchfangkehrermeister.

Erfolgreiche Spiele für ÖOC

Neben Puch eroberten auch Walter Ablinger und Thomas Frühwirth (jeweils Silber mit dem Handbike), Mendy Swoboda (Silber im Kanu), Natalija Eder (Bronze im Speerwurf), Günther Matzinger (Bronze im 400-m-Lauf), Andreas Onea (Bronze im Schwimmen) und Krisztian Gardos (Bronze im Tischtennis) Medaillen. „Ohne das Umfeld wäre das nicht möglich gewesen. Ich möchte mich im Namen aller für das Projekt Rio bedanken“, sagte Puch stellvertretend für seine Kollegen.

Goldmedaillengewinner Pepo Puch während dem Dressur-Bewerb

Reuters/Carlos Garcia Rawlins

Puch und Fontainenoir machten in Rio de Janeiro blendende Figur

Am Flughafen Wien-Schwechat bereitete das offizielle Österreich den Sportlern einen Empfang. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die daran teilgenommen haben, ihre Leistungen abgerufen haben. Vor allem bei den Medaillengewinnern. Ihr wisst vielleicht noch gar nicht, welchen großen Dienst ihr dem österreichischen Sport erwiesen habt. Ihr werdet auch zu Idolen wachsen, Österreich ist stolz auf euch“, sagte Sportminister Hans Peter Doskozil, der auch in Rio war und von der tollen Stimmung schwärmte.

Rio kann auch gut organisieren

Die Bilanz der Organisatoren in Rio fiel sehr positiv aus: Während Olympia mitunter für Frust gesorgt hatte - angefangen von Mängeln im olympischen Dorf über leere Stadien bis zu Schüssen auf ein Pressezentrum -, überraschten die Paralympics alle. Von erst nur 300.000 verkauften Tickets kletterte der Verkauf auf über zwei Millionen. Auch weil viele Familien dank Ticketpreisen ab drei Euro diese stimmungsvollen Paralympics für sich entdeckten und dabei 4.300 Athleten aus 159 Nationen bejubeln konnten.

Abschlussfeier der Paralympics in Rio

APA/AFP/IOC/Simon Bruty

Die Schlussfeier der Paralympics war ein Spektakel

Tausende Freiwillige in gelben und grünen Shirts bügelten mit ihrer Herzlichkeit so manche organisatorische Schwäche aus. „Ihr seid das Beste, was Brasilien zu bieten hat“, lobte Philip Craven, Präsident des Paralympischen Komitees (IPC), die Helfer. Auch die Schlangen an den Stadien waren schneller bewältigt, aus Fehlern bei Olympia wurde gelernt - es gab viel internationales Lob.

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