„Wird ganz besonderes Gefühl sein“
Anna Veith wird bei den Riesentorläufen auf dem Semmering nach gut 14-monatiger Verletzungspause in den alpinen Skiweltcup zurückkehren. Wie der österreichische Skiverband (ÖSV) am Sonntag mitteilte, steht die 27-jährige Salzburgerin im Aufgebot für die beiden Rennen am Dienstag (9.45 und 13.00 Uhr) und Mittwoch (10.30 und 13.30 Uhr, jeweils live in ORF eins).
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Die Gesamtweltcup-Siegerin von 2014 und 2015 hatte sich am 21. Oktober 2015 bei einem Trainingssturz auf dem Rettenbachferner in Sölden im rechten Knie das vordere Kreuzband, das rechte Seitenband, den Innen- und Außenmeniskus sowie die Patellarsehne gerissen. Damals war die Super-G-Olympiasiegerin von Sotschi 2014 und dreifache Weltmeisterin noch unter ihrem Mädchennamen Anna Fenninger unterwegs gewesen.
„Ich fühle mich bereit fürs Comeback“, wird Veith in der ÖSV-Aussendung zitiert. „Ich bin zwar körperlich noch lange nicht wieder auf demselben Level wie vor der Verletzung, aber es gab deutliche Fortschritte im Training der vergangenen Wochen, sodass ich jetzt wieder einsteigen möchte. Ich freue mich sehr auf diesen Schritt und es wird ein ganz besonderes Gefühl sein, nach so langer Zeit wieder im Starthaus zu stehen“, so Veith vor ihrem Comeback.
Keine hohe Erwartungshaltung
Am Donnerstag hatte sie sich nach einem Training auf der anspruchsvollen, eisigen Semmering-Piste noch zurückhaltend geäußert. „Körperlich bin ich bei 70 Prozent, da fehlt schon noch viel. Ich muss mir das ganz genau anschauen, ob es Sinn macht, in dieser Verfassung Rennen zu fahren“, hatte sie da gegenüber Ö3 erklärt. Die Ziele für das Rennen sind nun dementsprechend bescheiden: „Ein paar lässige Schwünge in den Schnee zaubern, nicht mehr und nicht weniger“, betonte sie auf Facebook.
Im Sozialen Netzwerk gab Veith einen Einblick in ihre Gefühlswelt. „Wenn ich daran denke, wie es mir gehen wird, wieder im Starthaus zu stehen und meinen Herzschlag in meinem ganzen Körper pochen spüre, kann ich meine Emotionen kaum innehalten. 431 Tage - Schmerz, Angst, Enttäuschung, Überwindung, Arbeit, Herausforderung, Mut“, schrieb sie. „Ja, es braucht jetzt ein großes Stück Mut.“ Wenn Veith am Dienstag - da wird der vor wenigen Tagen in Courchevel abgesagte RTL nachgeholt - am Start steht, werden genau 431 Tage seit ihrem Trainingssturz vergangen sein.
Harter Weg zurück
Der Weg bis zum Semmering war lang und hatte auch Rückschläge parat. So brach Veith Mitte Oktober das Skitraining zugunsten von Kraftaufbau wieder ab, das Ziel Weltcup-Auftakt in Sölden war abgehakt. Seit mittlerweile fünf Wochen trainierte die amtierende Super-G-und Riesentorlauf-Weltmeisterin aber durchgehend auf Schnee. Das Alpincomeback des Jahres sollte auch in der Damen-Mannschaft für zusätzliche Motivation sorgen.
„Ich freue mich richtig drauf. Es ist cool, dass Anna zurückkommt und Rennen fährt. Das motiviert uns auch, weil sie wieder frischen Wind bringt. Das wird sicher lässig“, meinte Stephanie Brunner, derzeit die beste ÖSV-Riesentorläuferin. Im Gegensatz zu Veith absolvierte Brunner so wie das Gros ihrer Kolleginnen die Trainings für den Semmering auf der Reiteralm bzw. in Obdach.
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